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zählte, kaufte viele Jahre lang all seine Gemälde an. Später wurde
von Sargent das „Porträt des Vaters des Künstlers“, das im Kunst
baus zur Ausstellung gelangt, als ein Meisterwerk gepriesen, das an
Rembrandt gemahnt. Auf der Weltausstellung von St. Louis wurde
Mancini volle Anerkennung zuteil, und er erhielt den großen Preis.
Seine Gemälde wurden von den größten öffentlichen Museen und
Privatsammlungen Europas und Amerikas angekauft.
ARMANDO SPADINI wurde 1884 in Florenz geboren und
lebt in Rom. Er studierte in der Akademie der schönen Künste
seiner Vaterstadt und erhielt im 26. Lebensjahr das nationale
Stipendium für bildende Kunst.
Er stellte seine Bilder mit Erfolg in Venedig, in Rom und in
den größten Kunstausstellungen Italiens und des Auslandes aus.
Gemälde von ihm befinden sich in der nationalen Galerie für moderne
Kunst in Rom sowie in bekannten Privatsammlungen.
GAETANO PREVIATI wurde 1832 in Ferrara geboren und
lebt in Mailand. Schon als Knabe empfand er eine übermächtige
Neigung zur Kunst und pflegte, wie man sich in seiner Familie zu
erzählen weiß, jedes Stückchen Papier, das ihm in die Hand kam,
mit seinen Zeichnungen zu bekritzeln. Der Vater, der ihn eigentlich
für das Studium der alten Sprachen bestimmt hatte, sah sich daher
genötigt, diesem Drang nachzugeben und ließ ihn in das Athenäum
von Ferrara eintreten, wo damals den Lehrstuhl für die Kunst zwei
bescheidene Künstler, Dominichini und Fagliarmi, bekleideten, die
schon nach einem Jahre erklärten, daß ihr Schüler bei ihnen nichts
Neues mehr lernen könne.
Er begab sich dann zum Militärdienst nach Florenz, wo er einige
Zeit unter der Leitung von Amos Cassioli studierte, des delikaten
Darstellers des antiken Lebens. Später trat er in die Akademie der
Brera in Mailand ein und nahm an den Kursen Bertinis teil. Dort
erhielt er 1878 für das Gemälde „Ostaggi di Crema“ (Die Geiseln
von Crema) den Preis Canonica. In diesem Werk zeigt er sich noch
nicht als jener Erneuerer der Kunst, als welcher er erst sehr viel
später hervortrat. Man darf indes dieses erste Gemälde, dem eine
Reihe anderer in der gleichen Manier nachfolgten, auch nicht in einen
absoluten Gegensatz zu seinen späteren Schöpfungen stellen, die dann
längere Zeit so vielen Widerspruch erweckte und Previati zur meist
genannten Persönlichkeit der zeitgenössischen italienischen Kunst
machten.
Den „Ostaggi di Crema“ folgten „Cesare Borgia in Capua“,
„Carlo Alberto a Oporto“, „Cleopatra Moribonda“, „Fumatrici di