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ENGLISCHE MODERNE MALEREI
Die gegenwärtige Ausstellung moderner englischer
Gemälde im Zürcher Kunsthaus ist insofern von beson
derem Interesse, als hier nicht die offizielle Kunst der
Royal Academy vertreten ist, wie sonst in internationalen
Ausstellungen, sondern Werke der jüngeren Maler, die
ausserhalb der Kreise der Academy stehen und jetzt zum
erstenmal im Ausland gezeigt werden. Die Bilder sind ge
sammelt von der „Contemporary Arts Society“,
einem Verein von Kunstliebhabern und Sammlern, der zu
dem Zwecke gegründet wurde, die jüngeren Maler zu för
dern. Der Verein veranstaltet Ausstellungen, wie diese zür
cherische, in London und in verschiedenen Städten in Eng
land.
Der grösste Teil der Maler, die gegenwärtig im Zür
cher Kunsthaus vertreten sind, wurden in der „S1 a d e
School“ gebildet. Der bedeutendste und einflussreichste
Lehrer ist jetzt in London aber Walter Sickert, der an der
„Wes tminster School o f Art“ als Professor
wirkt. Er stellt hier einige Bilder aus („Untergrundbahn“
und „Pierrots in Brighton“), die ihn als Impressionisten
kennzeichnen. Er war Freund und Schüler von Whistler.
Werke von Sickert finden sich im Luxembourg (Paris), im
Britischen Museum und in der Nationalgalerie für britische
Kunst in London. Unter seinen Schülern sind von den hier
Ausstellenden Ginner und Gilman zu nennen. Während
Sickert als Führer der Impressionisten gilt, darf man Roger
Fry als die Hauptpersönlichkeit unter den „Nach-Impressio-