Volltext: Ausstellung Ferdinand Hodler

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von 1879, die «Kegelfpieler» von 1881 und der «Schreiner in der Werk- 
ftätte». In unmittelbarer Beziehung zum «Schwingerumzug» Itehen ihrer 
ganzen Art nach — immer noch vorwiegend malerifch, aber doch da und 
dort in den Linien und Wölbungen des Schädels beftimmter, und in den 
Flächen und Falten der Gewandteile von ftärkerm Ausdruck nach Form 
und Bewegung — der «Bauernkopf» von 1882 und der «Sinnende Bauer». 
Die mit dem «Schwingerumzug» gewonnene größere Form wird für 
einmal in Werken wie das Selbltbildnis von 1883 und in dem 1884 zum 
erltenmal gezeigten «Zornigen Krieger», dann in den Wandbildern des 
«Reltaurant du Crocodile» weiter entwickelt. Klarheit und Fettigkeit der 
körperlichen Erfcheinung in Aufbau und Bewegung fucht der Meifter aber 
auch auf andern Wegen, Bilder meilt kleinern Umfanges faßen in blan^ 
ker Öltechnik jene gedrungenen Handwerker,- die Mädchen- und Frauen 
figuren aus der Mitte der achtziger Jahre, in denen bereits jeder Teil des 
Umrißes wie der Binnenform und der farbigen Anlage unlösbar Stirne 
mung und Ausdruck des Ganzen in fich trägt,- die gegen das Ende des 
Jahrzehnts immer zahlreichem, ftets von neuem und enger umrißenen eim* 
zelnen Männergehalten,- bis alle diefe Erfcheinungen in den großen Kom^ 
pofitionen «Die Nacht», «Die Enttäufchten», «Eurhythmie» zum Symbol 
geläutert und über alles Zeitliche erhoben, endlich ihre Beftimmung finden. 
In dem Jahrzehnt von 1880 bis 1890 fteht die Mehrzahl der 
großem Gemälde Hodlers in unmittelbarem äußern Zufammenhang mit 
Genfer Preisausfchreiben: 1879/80 eine heute verfchollene Berglandfchaft, 
1882 die in verfchiedenenen Faffungen vorhandene Kompofition «Müller, 
Sohn und Efel» <dazu Kat. Nr, 79), 1883 die große Alpenlandfchaft, Kat, 
Nr. 74,- 1884 Calvin im Hofe der Genfer Hochfchule, Kat, Nr, 84,- 1885/86 
das «Mutige Weib», Kat, Nr, 96,- 1887 die «Lawine», Kat, Nr, 102,- 
1887/88 das «Neue Rütli», Kat, Nr, 103,- 1889 ein heute verfchoßenes 
Werk «Reifende in den Alpen», vielleicht identifch mit einer Savoyer 
Landfchaft «Vifion»,- 1890/91 das «Mädchen mit Nelke», Kat, Nr, 132/ 
1892/93 der «Herbftabend», Kat. Nr, 143. Es waren hauptfächlich zweite 
und dritte Preife, die er damit fich errang, einige Male ging er leer aus 
oder legte die Bilder gar nicht vor. Die einfache Namenreihe genügt, um 
darzulegen, wie neben allem Einzelftudium — auch die Gemmilandfchaften, 
Kat, Nr, 91 und 92, der liegende weibliche Akt, Kat, Nr, 97, und ver- 
fchiedene kleine Innenbilder gehen außer den oben genannten Figuren und
	        
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