AUGUST HEER. 1867 in Basel geboren. 1907 an der Ge
werbeschule in München für Zeichnen. 1888—1891 für Bildhauerei
an der Berliner Akademie unter Prof- Albert Wolf; 1891—1892 bei
Falguiere an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Seither selb
ständig schaffend, vorerst in München, 1895—1896 in Genf für
dekorative Arbeiten zur Schweiz. Landesausstellung; 1896—1900 in
Berlin, dann, bis 1918, in München, in neuester Zeit in Arlesheim,
Kt. Basel. Die frühesten Werke des Künstlers sind ein Baum
gartner-Denkmal in Zürich (ca. 1890), ein Denkmal auf die Turn
väter Niggeler und Spiess an der Turnhalle in Kleinbasel 1892,
die Statuetten «Erblüht» (Marmor, Privatbesitz Basel) und «Ver
lassen» (Gips, Kunsthalle Basel), aus der zweiten Berlinerzeit das
Nationaldenkmal in Neuenburg (gemeinsam mit dem Zürcher
Bildhauer Adolf Meyer) und die Marmorstatuen «Vestalin» und
«Flora» (Privatbesitz, Ludwigsburg). Ende der 90 er Jahre ent
stehen die ersten Bildnisbüsten in Bronze und Stein, an die sich
eine ohne Unterbruch jährlich wachsende Reihe anschliesst. Sie
entstammen dem Familienkreis des Künstlers, der Basler Gesell
schaft, seinem Münchner Kreis, wo er Mitglied der Luitpoldgruppe
und der «Allotria» ist; er porträtiert seinen Grossvater, seine
Eltern, Gelehrte wie Jakob Burckhardt, Maler wie Albert Anker,
H. B. Wieland, F. Hodler, die Bundesräte Comtesse und Frey, General
Wille und Genenalstabchef v. Sprecher. Mit Entwürfen zu Denk
mälern ausser den bereits genannten hat er sich noch bei
folgenden Wettbewerben beteiligt: Wettsteindenkmal in Basel,
Pestalozzidenkmal, Weltpostdenkmal, Rütligruppe. Dekorative
Arbeiten in Verbindung mit der Architektur lieferte er zum neuen
Bahnhof in Basel, zum Nationalbankgebäude in Bern (Giebel
figuren, 1912), zum Bundeshaus in Bern (1912), für die Turnhalle
und das Schulhaus Thierstein sowie für die Frauenarbeitschule
in Basel, ein grosses Relief «Orpheus unter den Tieren» für eine
Basler Villa. In Basel führte er auch verschiedene Grabmäler
aus. An der Schweizer. Landesausstellung 1914 war er mit dem
«Florabrunnen», dem «Bacchusbrunnen», 4 dekorativen Figuren und
der Marsgruppe am Hause «Wehrwesen» vertreten. Die Museen
folgender Städte besitzen Werke von Aug. Heer: Basel (Öffent
liche Kunstsammlung und Kunsthalle!, Biel, Genf, St- Gallen,
Zürich. — An den Austeilungen der Zürcher Kunstgesellschaft
erscheint er seit 1904 fast alljährlich mit neuen Arbeiten.