Volltext: Kataloge von Kunstausstellungen in Zürich in den Jahren 1799 bis 1838

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Versuch einer bildlichen Darstellung des alten Spruch, 
leins enthalten: 
Mutter-Treu 
Mird täglich neu. 
Im Costume der ersten Hälfte des igten Jahrhunderts» 
I. Die junge Mutter sizt bey der Bibel und betet für den 
Nengcbornen, der an ihrer Brust liegt. 
ZI. Freundlich ist sie beschäftigt den Knaben in den ersten 
Anfangsgründen des Lesens zu unterrichten, wahrend 
dem sie ein Kleid für ihn verarbeitet. 
III. Die früh zur Wittwe gewordene Mutter hat für ihren 
herangewachsenen Knaben einen Beruf gewählt. Sie 
übergiebt hier denselben, mit mütterlichen Empfeh 
lungen , einem angesehenen Handelsmanne in die Lehre. 
IV. Nach Verfluß von zehen Jahren sehen wir ihn hier, 
als jungen Mann der nun eine eigene Handlung führt. 
Die treue Mutter steht ihm auch jezt unverdrossen zur 
Seite, und besorgt mit Zuspruch den Detail-Verkauf 
wahrend dem er Versendungen im Großen unter 
nimmt. 
V. Unglük seiner Schuldner hat ihn, wie der vor uns lie» 
gende Bilanz lehrt, in Verlegenheit gesezk. Bey wie 
derholtem Nachrechnen seiner Bücher ergiebt sich immer 
das gleiche Resultat. Aber freundlich tröstet die gute 
Mutter den Traurigen, indem sie willig ihren Spar» 
Hafen vor ihm ausschüttet, welches das Deficit mehr 
als deckt. 
VI. Sohn und Mutter kommen aus der Kirche; wahrschein 
lich durch diese zur Mahl einer Sattin aufgefordert, 
sieht er sich unter den Jungfrauen seiner Vaterstadt um. 
Der Putz und die Minke einer eleganten scheinen seine 
Blicke zu fesseln, aber ihn warnt die klügere Mutter 
und zeigt ihm das schmuklosere Bessere.
	        
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