ein und zerstören |das reiche Aventicum. Die Rheinlinie wird 
aber wieder hergestellt, Helvetien ist mit verstärkter Bewehrung 
noch einmal Grenzland wie in der ersten Römerzeit und hält noch 
fast 200 Jahre lang die unablässigen Einbruchsversuche ab, auch 
noch als im Jahre 401 der Anmarsch der Westgoten unter König 
Alarich gegen Italien Rom zur Rücknahme der Grenzgarnisonen 
zwingt. 
Erst um die Mitte des Jahrhunderts rücken als erste germanische 
Nachfolger der Römer die Burgunder in Helvetien ein. Es ist der 
Rest des Nibelungenvolkes, das 436 auf Betreiben des römischen 
Reichsverwesers Ateius in seinem jungen Königreich von Worms 
durch hunnische Söldner dezimiert worden ist. Durch Aätius 
nach Nordsavoyen verpflanzt, verbreiten die Burgunder nach 450 
sich in Gallien und in Helvetien auf dem Gebiet der heutigen West- 
schweiz, nicht mit Verdrängung der ansässigen romanisierten Kel- 
ten und italischen Zuzüger, sondern als dünne Oberschicht neben 
diesen. Ihr arianisch-christliches Bekenntnis, ihre germanische 
Sprache und die sonstigen Zeichen ihres Volkstums gehen bald 
in Glaube, Sprache und Volkstum der Romanen auf. 
Zur gleichen Zeit nehmen die Alemannen als weitere germanische 
Erben der Römer, mit denen sie ja lang Nachbarschaft gehalten 
haben, den nördlichen und östlichen Teil des Landes in Besitz. 
Unberührt „romanisch‘‘ bleiben die Täler Graubündens und die 
Südhänge der Alpen. 
Dies ist die Situation für die künftige Schweiz. 
Als neue, verbindende Kraft setzte sich über derartige Zersplit- 
terung die Kirche. Das Christentum hatte als sittlich und sozial 
ordnendes Prinzip im Gebiet der Schweiz schon früh Anhänger 
und Boden gewonnen, durch die Vermittlung von römischen Sol- 
daten und Ansiedliern. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts 
bestehen bereits Bistümer in Martigny, Avenches, Windisch, 
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