menschliche Gestalten und Köpfe um ihrer selbst willen und Vor-
gänge, die nicht in der Bibel und den Legenden stehen,
Das 16. Jahrhundert bringt zweifache Entfesselung.
Durch die Burgunderkriege waren die Schweizer auf kurze Jahr-
zehnte militärische Großmacht geworden. In Soldverträgen und
Bündnissen erfüllten sich die Beziehungen der Behörden und
Magistrate zu den Fürsten und Staaten, die miteinander um
Italien rangen; in Handgeld und Beute die Begehrlichkeit des
Städters und des Bauern, der auf Geheiß der Obrigkeit oder
auf eigene Rechnung in fremden Kriegsdienst trat. Der Herzog
von Mailand, der König von Frankreich, der deutsche Kaiser, die
Republik Venedig, der Papst, waren die Mächte im Spiel, denen
die Schweizer seit dem Ende des 15. Jahrhunderts dienten und
während einiger Jahre, nach dem Pavier-Zug von 1512 bis zur
Schlacht bei Marignano 1515, nach ihrem Willen halfen oder dik-
tierten. Über diese Jahre hinaus erneuern sich die Sold- und
Pensionsverträge, mit Frankreich als ewiges Bündnis, gegen regel-
mäßige Abgabe erheblicher Kontingente von Mannschaft und
Offizieren. Im Solddienst für den Papst, mochte es auch für durch-
aus weltliche Ansprüche und Geschäfte sein, gewannen die Eid-
genossen den Titel treuer Söhne der Kirche, sonst aber nährten
das rauhe Handwerk und der unsichere, doch oft wieder große
und leichte Gewinn andere Eigenschaften als Frömmigkeit und
stille Tugend. Ungestüm gehen die Gedanken und Gelüste nach
allen diesseitigen Freuden.
Schon vor dem Schicksalsjahre 1453 hatte das gelehrte Byzanz
Flüchtlinge nach dem Westen gesandt. Die Vernichtung des letz-
ten Restes des ehemaligen griechischen Kaiserreiches durch die
Türken brachte vor allem Italien den Gewinn ihres Wissens und
ihrer Bibliotheken. Der „Humanismus‘‘, die Wissenschaft und
Philosophie um die menschlichen Dinge, im Gegensatz zur rein
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