geworden 9 daß ich in dieser Seit , im ersten Be-*
zennium des Jahrhunderts 9 meine schlechtesten Bilder
gemalt habe 9 und. zu dieser Klarheit komme ich bald
Ich habe in einer Se2es sionsauss tellung eine Kollek
tion f Kolo Moser besorgt das Arrangement # stellt
Möbel in den Saal und rahmt alle meine Bilder
uniform mit breiten braunpolierten leisten • Heute
erschrecke ich , wenn mir so ein Kähmen wieder in
die Hand kommt 9 damals machte mich der Glaube blind
las Hauptbild der Kollektion bildet ein Interieur f
wie ich es früher erwähnte • Daß dieses die Jury
anstandslos passieren konnte 9 gibt mir heute auch zu
denken • Gerade dieses Bild aber wird von einem
meiner Bekannten 9 der sieh wol durch die Bekannt—
schuft bewogen fühlt 9 mir etwas Angenehmes zu er
weisen 9 angekauft . Aus der Bekanntschaft hat sich
dann eine intime Freundschaft entwickelt t und , als
mir über die Qualität des Meisterwerkes die Augen
aufgegangen waren 9 fühle ich mich bedrückt 9 daß dies
gerade den Salon meines Freundes schmückt • Dazu
kommt im angrenzenden Salon f als Gegenstück desselben
i
Gustav Klimts Bildnis der Hausfrau zu hängen • Ich
bitte meinen Freund 9 sich bei mir ein anderes Bild
auszusuchen 9 was dieser aber ablehnt 9 - aus lolge
fallen an meinem Bilde wahrscheinlich nicht t aber
wol aus misverstandenem Zartgefühl • Kun hat Klimt