Volltext: Wilfried Buchmann - 1878 - 1933

Sattes Frühlingsgrün und warme blaue Luft findet er in 
einem neuen italienischen Sommer in Olevano und Ba- 
gnaja. Die Massen werden vom Licht durchdrungen und 
flockig aufgelockert. Ueber den Elbalandschaften liegt far- 
big durchstrahlte Helligkeit von Meer, Felsen, Kornfeldern 
in heissem Sonnenglanz. Damit der Grenzdienst ihm die 
Hand und Zürich die Farben nicht allzu schwer werden 
lassen, übt er sich in Stilleben und Bildnissen. Im Gedan- 
ken an den Süden malt er fern von den Orten glücklicher 
Inspiration Erinnerungen. Der Tessin, eher ein kleines 
schweizerisches Italien als eine italienische Schweiz, gibt 
ihm auch wieder neue Bildformen. Zeitweise dominiert 
der Grotto. Es ist wie eine von Feierlichkeit entbundene, 
etwas übermütige Wiederkehr der ersten italienischen 
Zeit. Hauswände, Dachschrägen, Strassen- und Hofmäuer- 
chen, Bänke und Wirtschaftstische werden Elemente einer 
robusten Bildarchitektur. Die Farben sind dick und heiss 
wie italienischer Rotwein, Menschen, Tiere, Gegenstände 
vergnügliche Statisten. 
Neben einander entstehen in diesen Jahren in der Hei- 
mat tonig gebundene und farbig gelöste kleine Badeplätze 
und Gärten am Rhein, im Tessin bunte Gartenausschnitte 
und Ausblicke auf Berge und Wasser, bis mit dem sommer- 
lichen Wallis wieder ein grösserer Rhythmus aufrauscht. 
Grell flimmert der Sonnenglast über der breiten Talsohle 
und glühenden Strassen und macht die dunkel gekleideten 
Menschen zu tanzenden Schatten. Der Weg ist wirklich 
nicht weit von hier aus nach Nordafrika und nach Süd- 
frankreich, wo es dem Künstler beschieden war, in sorg- 
sam ausgewogenen Landschaften unter weiss brennendem 
Licht und Glanz von Sonne, Staub und Silber an die Voll- 
kommenheit zu rühren. 
Was wäre weiter gekommen? Das ist für niemanden
	        
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