Volltext: Wilfried Buchmann - 1878 - 1933

nur vom Werk her auf sie fällt. Dieses ist in Zürich durch 
wenig mehr als hundert Bilder vertreten, von denen 
dreissig neu, die übrigen auch in Winterthur gezeigt 
worden sind; ähnlich ist das Verhältnis bei den Aquarellen 
und Zeichnungen. 
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Wer mit offenen Sinnen die Ausstellung erwartungs- 
voll betritt, wird mit der ersten Begegnung kaum den Ein- 
druck irgendwelcher Kühnheit und besonderer Mannig- 
faltigkeit aufnehmen. Am ehesten prägen sich vorerst die 
meist figürlichen Darstellungen der frühen römischen 
Bilder ein. Sie sind leicht kubisch konstruiert, in stark ver- 
einfachten, mild durchwärmten Farben, die sich als Flächen 
und Bänder in klar geschiedenen Zonen breit über das 
Bild legen. Die Menschen sind ins Zeitlose erhoben in 
reliefmässiger Festigkeit und Ruhe. Der junge Buchmann 
soll oft auswendig gemalt haben. Das heisst: an den Ge- 
genstand von aussen, doch aus dem eigenen Inneren, 
herangetragene Stimmung und Vorstellung gestalten, Für 
den Landschafter bedeutet auswendig malen auch im Ate- 
lier malen. 
Atelier und Natur werden für die Kunst Wilfried Buch- 
manns in der Folge geradezu als gegensätzliche, ja ein- 
ander feindliche Prinzipien hingestellt. Die ersten Hegau- 
Sommer machen ihn noch nicht zum Impressionisten. Er 
verarbeitet den Naturausschnitt zum wohlgefügten Bild in 
noch verdickten, nicht abgedeckten Farben und gedämpf- 
tem Licht. Der und jener Hegau-Himmel erinnern an die 
Himmel über Campagnalandschaften. Hügel und Ebenen 
zeigen römischen Linienschwung und südliche Klarheit 
der Pläne. Der Maler ist der Alemanne, der heimatliche 
Dinge auf lateinisch denkt. 
Aha
	        
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