zeigen. Es trat eben bald zu Tage — und das war ein weiterer Grund der Verzögerung — dass für einen Verein, welcher bei 800—1000 Mitgliedern sich doch noch so viel als möglich der Eigenart unsrer Künstlergesellschaft anpassen sollte, eine Organisation erforderlich sei, die auf ganz andern Grundlagen sich aufbauen und reiflich überlegt werden müsse. Nach der einen und andern Richtung wurden dann in der Tat Verhand- lungen gepflogen, Entwürfe gemacht und eine Menge von Sitzungen abgehalten, die erst dieser Tage ihren vorläufigen Abschluss ge- funden haben. Der nachfolgende Bericht wird Ihnen den Beweis leisten, dass ein gutes Stück Arbeit dem nun vorliegenden Re- sultate zu Grunde liegt und Sie werden uns deshalb gewiss auch für das unerwartet lange offizielle Stillschweigen Indemnität gewähren. Wir beginnen zunächst der Zeitfolge entsprechend mit dem Bericht über die Verhandlungen, welche betr. den Bau eines neuen Kunstgebäudes stattgefunden haben. Sie erinnern sich vielleicht noch, dass die Gesellschaft sich schon im Frühjahr 1895 — als es sich um die Verwendung des Kinnahmen-Überschusses der Gewerbe-Ausstellung handelte — an die betreftende Kommis- sion, an den Gewerbeverein und an den Stadtrat Zürich mit der Anregung gewandt hat, es möchten sich die an der Errichtung eines Ausstellungsgebäudes interessirten Kreise zusammentun, um wenn möglich auf dem Tonhalle-Areal Raum für ein solches zu gewinnen, bevor über dasselbe endgültig verfügt werde. Der Stadtrat zeigte sich Verhandlungen nicht abgeneigt und es veranstaltete Herr Stadtpräsident Pestalozzi zwei Konferenzen der Beteiligten, in denen jedoch bald klar wurde, dass es kaum tunlich sein werde, für das Gewerbe und die bildenden Künste ein gemeinsames Projekt ins Auge zu fassen, da für ersteres mehr an eine grosse Halle mit Kraftbetrieb gedacht ward, für letztere aber die Ver- einigung von Sammlungen und Ausstellungsraum in einem Ge bäude fortschreitende Sympathien gewann, womit aus naheliegenden Gründen von vornherein die Kombination mit einem Gewerbe- ausstellungsgebäude in Wegfall kommen musste. Freilich ging damit auch die Möglichkeit, den Gewerbeausstellungs-Überschuss dem Projekte dienstbar zu machen, verloren, hingegen erklärten