18 die Vertreter des Gewerbevereins, mit Bezug auf die Subvention aus öffentlichen Mitteln der Kunst den Vortritt lassen zu wollen. Anlässlich dieser Konferenzen ward denn auch zuerst der Wunsch geäussert, es möchte ein zukünftiges neues Kunstgebäude nicht bloss für die Sammlungen der Künstlergesellschaft und Ausstellungszwecke erbaut, sondern in demselben alles unter- gebracht werden, was Gesellschaften und Behörden in Zürich an Kunstwerken überhaupt besitzen, also namentlich auch die an chronischem und akutem Raummangel leidende archäologische Sammlung des Polytechnikums, das Kupferstich-Kabinett und die Bühlmann’sche Sammlung. Der richtige, eine würdige monu- mentale Facaden-Entfaltung gestattende Bauplatz dafür sei der dem Hotel Bellevue gegenüberliegende Teil des Tonhalle-Areals. Da sich als Facit der Verhandlungen und als Voraussetzung einer Inanspruchnahme städtischer Subventionen nun zunächst die Notwendigkeit einer Verständigung der beiden Kunstgesell- schaften ergab, erklärte sich auf unsre Anfrage hin das Künstler- haus bereit, eine gemeinsame Kommission unter dem Vorsitz des Herrn Oberingenieur Moser zu bestellen (Mitgl.: Die Herren Prof. Bluntschli, Dr. Stoll, H. Classen, F. O. Pestalozzi, Arch. Paul Ulrich, Dr. C. Escher), welche die vorhandenen Bedürfnisse und Wünsche prüfen sollte, um den Gesellschaften hernach Bericht zu erstatten. Die Frage, ob zur Ausführung mehr nur eine Ver- ständigung oder eine vollständige Vereinigung der beiden Ge- sellschaften notwendig sein werde, wurde vorerst bei Seite ge- lassen, das eine oder das andere aber ohne weiteres als selhst- verständliche Voraussetzung angenommen. Sehr bald ergab sich in den Beratungen der Kommission und nach Rücksprache mit den massgebenden Behörden, dass eine Vereinigung der Polytechnikums-Sammlungen mit denjenigen der Künstler-Gesellschaft die allergrössten Schwierigkeiten mit sich führen würde. Einerseits bilden die erstern das Unterrichts- material der Schule; zweitens bestehen nicht bloss Verpflichtungen des Kantons für den Bau eines Sammlungsgebäudes gegenüber dem Bund, sondern auch erhebliche Meinungsverschiedenheiten über deren Umfang, so dass die Lösung erst lange Unterhand- lungen, viel Zeit und viel guten Willen beanspruchen würde. Drittens endlich würde die archäologische Sammlung mit ihren