95 glied speziell gehört wurde —, erfuhr die ganze Angelegenheit nochmals eingehende Prüfung, die aber keine wesentlich neuen Gesichtspunkte zu Tage förderte, als die sehr bestimmt lautende Erklärung des Herrn Stadtpräsidenten, dass die Stadt nicht im Falle wäre, den wertvollsten Teil des Tonhalle-Areals zu öffent- lichen Zwecken abzutreten. Von einigen Seiten wurde aller- dings das Bedauern ausgesprochen, dass das grössere Projekt nicht zur Ausführung kommen könne; aber die dawider geltend gemachten Gründe erwiesen sich schliesslich doch als so gewich- tig, dass die Kommission einstimmig den Bauplatz vor dem Theater acceptirte und denselben — wenn nicht neue Über- caschungen eintreten — den vereinigten Gesellschaften empfehlen wird”). Es ist anzunehmen, dass die Erstellung des Gebäudes eine Summe von ca. 800,000 Fr. in Anspruch nehmen wird, woran ca. 91,000 Fr. als Baufond der Künstler-Gesellschaft be- reit liegen und eine weitere heute noch nicht zu bestimmende Summe aus dem Erlös des Künstlerguts flüssig gemacht werden könnte. Es verbliebe also immerhin noch ein sehr starker, durch Privatsubscription aufzubringender Betrag, der aber, auch bei starker Mithülfe von Bund und Kanton, weit unter demjenigen oleibt, welchen das grössere Projekt in Anspruch nehmen würde. In mehreren Konferenzen mit dem städtischen Herrn Finanzvorstand, denen eine vertrauliche Besprechung der Mit- glieder des Stadtrates vorausgegangen war, wurde sodann be- reits ein Vertragsentwurf zur Vorlage an die Behörden vereinbart, wonach die Stadt unter der Voraussetzung einer Vereinigung *) Seitdem dieser Bericht erstattet worden ist, hat sich die Situation nochmals verändert, indem in letzter Stunde nicht bloss “neuerdings von der bereits erwähnten Seite, sondern auch aus der Mitte unseres eigenen Vorstandes dem mit Mehrheit adoptirten Projekt eine ganz unerwartete Opposition erwachsen ist. Der Berichterstatter wäre konsequenterweise nun wirklich geneigt gewesen, die Ablehnung jeder Vereinigung zu be- antragen, bis und so lange nicht ein Projekt definitiv und widerstandslos adoptirt. worden wäre; allein die Zweispurigkeit der Beratungen hat sich als so schwerfällig erwiesen, dass er dazu doch nicht den Mut gefunden hat, um so mehr als er selbst unter allen Umständen entschlossen gewesen wäre, auch das Präsidium der Künstlergesellschaft niederzulegen, und ein Krsatz in solchen provisorischen Verhältnissen vermutlich schwer zu änden sein dürfte. 2