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„marchand-tailleur” faß im Zuchthaus, ireil er eine Frau umge-
bracht und beifeitegefchafft haben Tollte, und konnte nachdenken
über leine Schuld. Da half ihm kein Niggeli darüber hiniveg.
Fr hörte die Buben fötzeln und die Gäule iriehern. Beireifen,
ja beireifen! Seine arme Frau aber, und feine drei Kinder, feine
Pier Kinder, ivas füllten die beipeifen ? Daß er ein braver Hann
und ein guter Vater rpar. Was beiPies das? Fr ipar ja ein Duck-
mäufer, er trug ja den rechten Namen. Sein Vater rrürde fleh
im Grabe umdrehen und fein Großvater und fein Urgroßvater
und fie ivürden ihm erfcheinen in den langen Kerkernächten
und ivürden auf ihn zeigen: Seht da, der von unferm Blut, der
da, dem der Schneidermeifter nicht mehr genug ivar, der fleh
von einem hergelaufenen fremden Halergefellen einen fremden
Titel auffchivaben ließ. Seht ihr ihn da, fo rreit ifl es mit ihm
gekommen! Und er, ivas konnte er dagegen Vorbringen? Daß
er keinen Unterfchied mache zrvifchen arm und reich. Bah, das
rvürde ihm keiner glauben, das glaubte er ja felber nicht. Fr
flickte doch auch die Hannshofen anders als die Herrenhofen.
Fr, der Gottlob Schleicher mit den aufrührerifchen Gedanken!
Hatte er nicht fchon oft gedacht und gefagt, Sozi ivolle er iver-
den! Beipeifen? Fr konnte nichts beipeifen.
Der Schipeiß ging ihm über die Wangen und feine Hände zit=
terten. Aber fo fchnell verloren geben ivollte er fleh nicht.
Wehren ivollte er fleh. So fchnell füllten fie ihm’s nicht anmer-
ken, daß es nichts zu beipeifen gab. Lachen ivollte er. Lachen!
So . . . ganz gut ging’s! Weh tat’s! Aber es ging! So. Und
laut reden. Allerhand Zeug! Auch von der Frau Studer. Ja,
nur nichts merken lallen, ivie ivehrlos er ivar. Und fingen auch,
Warum follte er nicht fingen? Fr hatte doch früher auch ge
lungen. In der Schule und die paar Wochen um feine Hochzeit
herum im gemilchten Chor. Was ivollte er denn jeftt fingen?
Fin luftiges Lied, ein ganz luftiges, daß fie nichts merkten, gar
nichts. Aber ivas für eins. Fs fiel ihm kein Lied ein. Das ivar
fonderbar. Vorher hatte er doch auch luftige Lieder geirußt.
So fang er halt ein ernftes. Was füllte er da fingen? Fin Vater-
ländifches Lied. Und er fang: „Bei Sempach der kleinen Stadt...”
und fang iveiter und es kümmerte ihn nicht, daß er mit der
ziveiten Strophe anhub, und allerlei Flickiverk aus den übrigen