25 zanschen Generale durchaus keinen Zwang bei der Emission von Papiergeld auf, und keiner von ihnen war so dumm, seine Vorräte an Gold nur des Kurses wegen in Umlauf zu setzen. Von ihrem Standpunkt aus handelten sie durchaus richtig. Dem Proletarierstaat eine Devalvation zu empfehlen in einer Zeit, wo er kein Gleichgewicht in seinem Budget hat, wo die Summe der Werte, die der Entnahme von der Kleinproduktion unterliegt (abzüglich Naturalsteuer), nicht gleich ist der Summe der Werte, welche in der Form des Warenaustausches an die Bauernschaft gehen, das hieße dem Staate eine doppelte Provokation einrichten. Die erste Provo kation besteht darin, daß der Staat aufgefordert wird, die Inflation einzustellen, wo er keine andere Einnahmequelle hat, welche die in Emissionen bestehende Ein nahme ihm ersetzen könnte. Die zweite Provokation besteht darin, daß dem Staate vorgeschlagen wird, Metall in Umlauf zu setzen unter Bedingungen, wo es noch keinen Anhalt für die Schaffung einer festen Währung gibt, und wo das ganze Metall von den Besitzern des Papiergeldes geraubt werden wird und auf diese Weise im Interesse der kleinen und mittleren Bourgeoisie eine Expropriation des staatlichen Metallfonds vor sich gehen wird. Den zweiten Fehler machen diejenigen Genossen, welche den Tod des Papier geldumlaufs beinahe schon im ersten oder zweiten Jahre der Proletarierdiktattur erwarten. Sie vergessen dabei, daß der Geldumlauf nicht liquidiert werden kann, solange der Austausch innerhalb der kleinen Produktion selbst und der Klein handel überhaupt vorhanden sind. Mag das Geld abgeschafft sein bei internen Verrechnungen unter sozialisierten Unternehmungen, mag es abgeschafft sein beim Umsatz zwischen kleinen Unter nehmungen und dem Staat, was schon eines viel längeren Zeitraumes bedarf und von Riesenerfolgen in der sozialistischen Verteilung abhängt; mag es ferner ab geschafft sein bei den Verrechnungen des Staates mit den Arbeitern und der Ar beitslohn ganz bis auf Kleinigkeiten naturalisiert sein, was noch längerer Zeit be darf, — es bleibt bei alledem das Gebiet des Austausches des Handwerks mit der Bauernwirtschaft und der Austausch innerhalb der Bauernwirtschaft selbst. Zu diesem Austausch bedarf es des Geldes. Wir wollen davon gar nicht sprechen, wie weüt es für den Staat zweckentsprechend ist, durch seine Anstalten für die Arbeiter Produkte von der Wichtigkeit zweiten und dritten Grades herbeizuschaffen, und ob es nicht zweckdienlicher ist, einen gewissen kleinen Teil des Arbeitslohnes in Form von Geld auszuzahlen, damit die Arbeiter für diese Summe beim Bauer Produkte kaufen könnten, welche und wo sie wollen. Das kann sich vorteil hafter erweisen, als überflüssige Anstalten für Anschaffung, Aufbewahrung und Verteilung von Produkten zweitgradiger Wichtigkeit zu unterhalten und als be quemer für die Arbeiter in dem Sinne einer größeren und freieren Auswahl von Produkten. Die vorzeitige Bestattung des Geldumlaufs ruft eine ziemlich leichtsinnige Ver wendung des heutigen Papiergeldes hervor, führt zu einer Reihe von Fehlern in der praktischen Finanzpolitik und zerstört den Trieb zu einem gründlichen Studium der Rolle des Geldes während der Diktatur des Proletariats. Die russischen Kommunisten haben an dieser Krankheit gelitten und sind von ihr geheilt worden, nicht ohne ein gewisses Lehrgeld zu zahlen. Die Kommunisten anderer Länder brauchen unsere Fehler nicht zu wiederholen. Und wenn man in den Ländern Europas nach der proletarischen Revolution wieder mit Papiergeld- inflation beginnen wird, um alles, was irgend möglich, aus dem Umlauf heraus