106 und melancholischen Blick der Geishas, deren Erinnerung er bewahrt. Angel Zarraga, Me* xikaner und Orphist, ist ein wenig schwerfällig. Der Amerikaner Bloch stellt ein »Jüngstes Ge richt« in der Art der deutschen Primitiven aus. Die Amerikanerin Nelly S. Converse, die sicherlich Gauguin liebt, zeigt sich nicht immer unwürdig ihres Meisters. Am Kreuzweg Europas gelegen, hallt die Schweiz wider von Echos. Ho dl er, der Ger mane, auf seinem Olymp thronend. Und unter ihm, das Leben, das unaufhaltsam weiter geht. Und dieses mangelt nicht an Interesse: wie Stoecklin, Barraud, Blanchet, Giaco* metti, Boßhard, Bartholdi, Lang,Gimmi, Stoecker, Darei, Francois, Amiet und Berger beweisen. Und nun vor Schluß machen wir — undank bar wie wir sind —* den Organisatoren dieses prächtigen Salons einen leichten Vorwurf. Wa rum hat man diesen Salon »Moderne Kunst« genannt, wenn nur die Malerei hinreichend ver treten ist. Wird man uns nicht eines Tages — eines nahen Tages hoffentlich — den gegen wärtigen Zustand der Architektur, der Graphik, der Keramik, der Weberei, der Glaskunst, der Juwelierkunst vorführen? Es wären auf diesem weiten Gebiete interessante Entdeckungen zu machen. In der Entwicklung der Werkkünste findet man die exakteste Darstellung der wech* selnden Psychologie der Völker. Es ist unmöglich zu übersehen unter den aus* gestellten Skulpturen die riesige und knollige Siegesstatue Bourdelles, die ich nicht billigen kann. Eine Reiterin von Chana Orloff in viel bescheideneren Ausmaßen ist eine wahrhaft delikate Arbeit von der Hand eines Meisters. Graziöse, weltberühmte Figuren von B ernard. Von Bourraine eine »Schwangere Eva«, be* merkenswert durch die ehrliche Kraft der Fak* tur, durch das Gleichgewicht ihrer Massen, durch das spirituelle Licht, das über den liebevoll ge* arbeiteten Stein sich verbreitet. Max Goth. <Aus »Arts et Lettres« Nr. 1, Genf.) FRANKREICH Pariser Ausstellungen Die »U n a b h ä n g i g e n« <Grand*Palais>: Vermissage am 22. Januar 1921. Der Katalog zählt 3700 Nummern! Figuralkompositionen von Marcel Lenoir, Madrassi, Tornerod, Sureda, Vila, Chereau, Gir, Beronneau, van Dongen, Tozzi, Lebasque, Charles Guerin, Leveille, Edelmann und die Damen Karpelesjonclard, JuliaTavernier,Thaon d'Arnoldi, Mela Muter, Suzanne Valadon und G. Agutte. Landschaften von Bernard*Tonblanc, BalandeOttmann, ErnestRouart,Taquov, Denis Valveranne, Fraye, Roger Fry, Moritlain, Warroquier, J. Blot, Utrillo, Person, Perinet, Thomdike, Andre et MathieuVerdilhan, Mains* sieux, Peske, Trochain und die Damen Haas, Raolin, Dannenberg, Yvonne, Hannriot. Die alte Garde von 1886 und 1892 ist ver* treten durch Signac, Luce, Serusier, Petitjean, Valat usw. Skulpturen von Guenot, Swieczniski, Popi* neau, Charavel, Pina und Sanpique. Monet <Galerie Bernheim), 40 vorzüglich ausgewählte Gemälde, eine Repräsentation aller Epochen des Meisters von 1874 bis auf den heutigen Tag. »Exposition anonyme« <Galerie Dewam* bez>. Als Veranstalter zeichnet der Dichter Charles Vildraq, der sein Vergehen mit folgen* den Worten rechtfertigt: »Es handelt sich um einen Protest gegen die leidige Gewohnheit des Publikums, der Kritik und der Händler, die darin besteht, erst dann sich über ein Werk auszu* sprechen, wenn man die Signatur gesehen hat. Die Anonymität kann eine Sicherung gegen diese unkünstlerische Gewohnheit sein. Endlich ist es nicht unmöglich, daß sich ein Künstler findet, der an dem Tag, an dem er aufhört zu signieren, von den Verpflichtungen befreit ist, die ihm von seinen vorangehenden Erfolgen auferlegt werden.«