153 Bild zu einem reichen werden, Kinderzeichnungen von Künstlern, unter denen besonders die Alfred Kubins und Hans von Volkmann zu erwähnen sind in denen sich schon die ganze Eigenart äußert, auch Zeichnungen besonders begabter Kinder, die trotz ihrer Jugend schon ihren »Stil« fanden, runden es ab und erhöhen es. Diese ausgestellten Arbeiten aus dem 4. —14. Lebens» jahre führen zu den merkwürdigsten Entdeckungen. Sehr stark empfindet man ihre Bedingtheit durch die heimat- liehe Erde und durch den Stamm, die dem Kinde im Blute mitgegeben ist und sich ungehemmt äußert. Heiter und farbig ist in seinen Malereien das süddeutsche Kind der blauen Berge, schwer und ernst in seinen Farben das nord deutsche/ dem Wiener ist ein ganz starkes dekoratives Gefühl für die Fläche und deren Aufteilung gleichsam an geboren. Aus den schwedischen Zeichnungen weht die stillklare Luft des Landes, spricht die Bauernmalerei mit. Hier werden wir unmittelbar zu einem neuen Gedanken geführt, dem der Verwandtschaft der Zeichnungen mit denen vorgeschichtlicher und primitiver Völker. Vom ersten Gekritzel an ruhen verkapselt die Entwicklungs phasen der Menschheit in ihnen. Dieser bunten Schau ist Kinderspielzeug vom 18. Jahr hundert bis zur Neuzeit, exotisches und deutsches beige geben, »Kunst für das Kind«. Wir verfolgen seinen Wandel und wie mit der Entdeckung des Kindes als etwas Eigenem nicht als eines kleinen Erwachsenen auch im Spiel zeug der Schöpferlust des Kindes, dem Neu- und Umge stalten Rechnung getragen wird. Wertvoll sind die Basteleien aus dem einfachsten Ma terial, vorwiegend aus der Schweiz stammend, interessant die Entwürfe Prager Künstler, die ganz auf den Prinzipien des Bauernspielzeuges, Materialgerechtigkeit und Buntheit betonend, aufbauen. Die zweite Abteilung gibt Hinweise zur Erziehung und Förderung, zur Freimachung kindlicher Gestaltungsgaben im Zeichenunterricht. Wie freies Gestalten und Schaffen auch beim Schreibenlernen mitwirkt, veranschaulichen Bei spiele aus dem Lehrgang Kühl- manns und Pallats. Als eigentliches Anschauungs material des Kindes sind dieser Abteilung Bilderbücher beige geben, in chronologischer Reihen folge und geographisch geordnet. Dieser erste Aufbau soll ge staltende Kräfte wecken, soll zum Freiwerden verhelfen. Der Er folg, der bei dem starken Besuch nicht ausbleiben kann, wird in einer sich unmittelbar anschlie ßenden Ausstellung, in der Hauptsache von selbstgefertig tem Spielzeug, gezeigt werden. Grete Brandt. Hessischer Künstlerbund. Eine Reihe namhafter Hessi scher Künstler, unter ihnen der Architekt Emanuel Josef Mar- gold, Prof. Emil Praetorius, Bild hauer Well Habicht, Prof. Kay H. Nebel, Maler Schwalbach, Maler Paul Thesing, Goldschmied Theodor Wende und andere angesehene Repräsentanten der verschiedensten Kunstgattungen, Kunstrichtungen und Kunstauffassungen, haben einen Hessischen Künstlerbund gegründet. Sein Arbeitsprogramm erstreckt sich auf die gesamte Erfas sung der hessischen Künstlerschaft, auf der wirtschaft lichen Forderung der Standesinteressen im Staats- und Erwerbsleben, energische Bekämpfung der Kliquen- wirtschaft, welch letztere gerade in Hessen eine Weiter entwicklung und ein Vorwärtsstreben in künstlerischen Dingen unmöglich machten, womit endlich ein Erwachen und Vollbringen von Taten dokumentiert werden soll. Die Geschäftsstelle befindet sich in Darmstadt, Olbrichweg 10. Neuerwerbungen der Städtischen Sammlungen in Dresden <4. Sonder^Ausstellung). O. Kokoschka: Die Heiden >Gemälde). O. Kokoschka: Lithographien. Walter Jacob: Gemälde und Zeichnungen. Eugen Hoffmann: Plastiken und Zeichnungen. Schweizerische Kunstausstellung in Amerika. Am 21. Februar d. Js. wurde in Brooklyn eine Amerika schau Schweizer Künstler eröffnet, die am 31. März d. Js. die Reise nach weiteren Städten der Union angetreten hat. Eine Masereel-Ausstellung in Winterthur. Sie umfaßte ca. 100 Werke <ölbilder, Zeichnungen, Holzschnitte und illustrierte Bücher). Dazu erschien in der Märznummer der Museumszeitschrift »Das Graphische Kabinett« ein Katalog, ein Aufsatz von van de Velde <aus dem »Genius«) und autobiographische Notizen. Referat über »Das schöne Buch«. Dr. Guido von Kaschnitz hat das ständige Referat über »Das schöne Buch« für den »Ararat« übernommen. Die Verleger, denen an einer ausführlichen, sachgemäßen Be sprechung ihrer Publikationen im »Ararat« gelegen ist, werden gebeten, ihre Neuerscheinungen direkt an die Adresse d. Referenten: München,Kaulbachstr.35, zu senden. Edwin Sdiarff, Zwei Pferde <Handkolorierte Lithographie). Bl.-Gr. 54x75, 40 Drucke. Goltzverlag München