214 MAPPENWERKE ReisehilderCItalien, SüdseeJ, fo Eederzeich- nungen auf Stein von Max Pechstein. XV. Werk der Panpresse. Pauf Cassirer, Berfin 1919- Sir. l~5o echtes Japan, sämtC. Bfätter signiert. Nr. fPSoo auf Bütten einmaf signiert. G. Schrimpf: Van Zantens glückliche Zeit. Goltz Verlag, München. 12o Exemplare. — Van Zantens glückliche Zeit. Holzschnitte von Otto Lange mit einem Geleitwort von Hans E. Secker. Verlag Galerie Arnold, Dresden, o. J. Seitdem man auch in der modernen Kunst* geschichtsforschung den allzu subjektiven Stand* punkt des 19. Jahrhunderts aufgegeben hat, ist es vielleicht sehr gewagt, von Abschnitten in der Entwicklung der Kunst zu sprechen. Wenn nun auch alles »fließt« und schon der Begriff des Standpunktes die Relativität jeder Anschauung in sich birgt, wird doch kaum ein Geist die not* »Kulab« Ahnenfigur Neumecklenburg Völkerkundemuseum Stuttgart wendige Beweglichkeit aufbringen, die unerläßlich wäre zur Erfassung einer Entwicklung als un* aufhörlich ohne Haltpunkte und Wenden dahin* fließenden Strom und die unendlich vielen Stand* punkte, die er einzunehmen gezwungen wäre, ließen niemals eine einheitliche Vorstellung vom Werden der Dinge, das nun einmal den Ge* setzen einer geistigen Perspektive unterworfen ist, aufkommen. Diese Relativität aller Auf* fassung, der der Betrachtende trotz aller Er* kenntnis niemals entfliehen kann, kommt uns, um nur von einem Beispiel zu reden, das uns heute besonders nahe liegt, im Wandel unserer. Anschauung vom Expressionismus und dessen Stellung zum Impressionismus besonders klar zum Bewußtsein. War man doch noch vorver* hältnismäßig kurzer Zeit sehrgeneigtdie Grenzen zwischen diesen beiden Entwicklungsstufen mög* liehst scharf zu ziehen und die Unterschiede recht deutlich herauszuarbeiten in dem Bestreben, die die charakteristischen Eigentümlichkeiten der neuen Kunst in ihrer Gegensätzlichkeit zur jüngstvergangenen besonders anschaulich zu kennzeichnen. Seitdem scheint das Pendel wieder zurückzuschwingen, der Überschwang der Be* geisterung für eine neue Kunst und eine tiefere Ausdrucksweise, wie man meinte, hat merklich nachgelassen, man erinnert sich wieder der Fäden, die uns an das neunzehnte Jahrhundert fesseln. Die einen sprachen von Qualität, die auch den Impressionismus schätzenswert mache,schätzens* werter sogar vielleicht als manches Neue, weil der zeitliche Abstand das Urteil verfestige und viel neues Unkönnen die Vorzüge einer glän* zenden Malerei besonders deutlich vor Augen führe. Andere aber gingen noch weiter und er* kannten, wieviel in der neuen Malerei von weiter* entwickelten impressionistischen Ideen steckt und daß anderseits so ganz geistlos, wie wohl selbst seine Heroen glaubten, auch der Impressionismus nicht war. Kurz man erkennt heute wohl, daß es möglich wäre, den Expressionismus als letzte Weiterentwicklung des Impressionismus aufzu* fassen und im Sinne Wölfflinscher Kategorien eher heute eine Cäsur zu setzen, da wieder