Schattenseite des Lebens entnommen ist, scheint kaum dazu an getan, den Zugang zu diesen Blättern zu erleichtern. Man wittert unwillkürlich Tendenz. Tendenz ist in künstlerischen Dingen immer verwerflich, wenn sie zweckhaft, als primärer Anstoss zur tigt. Bei Schürch ist aber der Ursprung des Schöpfungstriebes an diesen bestimmten Stoffkreis gebunden, aus dem die Gesichte in überwältigender Fülle auf ihn eindringen und ihn zwingen, sich durch die künstlerische Gestaltung von ihnen zu befreien. Es gehört nun zweifellos zu der Berufung von künstlerischen Naturen dieser Art, dass sie durch ihre Werke irgendwie ten denziös wirken, und wenn Schürch gelegentlich den Ausdruck braucht von der »ungeheuren Vergesslichkeit der Menschen«, kann man fühlen, was gemeint ist. Wenn eine grössere Reihe von Zeichnungen dieses Künstlers zum ersten Male in der Öffentlichkeit gezeigt werden, so kann die Berechtigung dazu nur darin liegen, dass hinter dieser äusseren Form in den Arbeiten von Robert Schürch etwas von jenem Unaussprechlichen auf leuchtet, durch das die W ahrheit der künst lerischen Gestaltung auch das Tragische zu verklären vermag.