130 Gfassen einem Engländer mit, den ich an Dedc des Falten meines Mantels zurecht, und wie Schiffes traf und der mit den Politikern ich jetzt bemerkte, hatte sie »le vin ba- seines Landes aufs engste verquickt und vard«, »Ah! il faut une guerre!« rief sie verschwägert war. Krieg, sagte ich, gibt plötzlich aus , , , »Oh pas maintenant: en es keinen mehr. Aber er schüttelte den 1915« <und berief sich auf ihren Gewährs- Kopf: »Sie lassen sich täuschen. Ich sehe attache) »il le faut,.. Les Allemands sont nirgends Anzeichen dafür, daß man ihn devenus trop arrogants.« vermeiden wird.« »Vous vous trouvez bien chez eux,« Noch waren sich aber die wenigsten Leute erwiderte ich ,,, bewußt, daß es einSerajevoaufderKarte gab. Kurz zuvor saß ich im Lesesaal eines Fünf Wochen später: München. Bei Pariser Hotels, Ich sehe die Zeitung durch,- einem namhaften russischen Maler lebte doch von Übelkeit und Verzweiflung über- dessen originelle, wenn auch unzuverläs- wältigt, werfe ich sie wieder hin und stürze sige und unkultivierbare Schwester. Eines in mein Zimmer hinauf. Es blidet auf den Tages verkrachte sie sich mit ihm, und da Fluß. Allein die weile und geliebte Stadt es ihr an allen Mitteln, um allein weiter wird mir zur fürchterlichen Enge. Wohin zu existieren, gebrach, erklärten sich ihre soll dieser Ton, dieses Geschrei, sollen bisherigen Bekannten als ihre Kundschaft, diese höhnischen Ausfälle und gemeinen und indem sie sozusagen eine Privat- Drohungen, soll dieser unheilbare, unbe- schneiderin wurde, fuhr sie fort, gesell- lehrbare, planmäßige Deutschenhaß, wohin schaftlich mit ihnen zu verkehren. Alles soll er führen? ging zum besten, bis es Sommer wurde Wieder kurz darauf war ich in Berlin, und ihre ausstaffierten Freundinnen die Bei einem Abendessen. Rechts von Stadt verließen. Nunmehr saß die auf ein Oberst, links ein Ministerialrat,- beide Vorzugsbehandlung gestellte Amateur- sind mir fremd. Der Oberst: »Nee, die mir näherin allein und kümmerlich in ihrem Zim- Wenn mer. Diesen längst vorausgesehenen Mo- heuer nicht losgeht, stülpe ich mir einen ment nahm ich wahr, um endlich auch Zylinder auf.« Ich, ängstlich: Was meinerseits etwas zu bestellen. denn losgehen?« »Nun, gegen dieses gott- AIs ich zur Anprobe kam, war sie nicht verdammte, freche Franzosenvolk.« Der zu Hause, erschien aber gleich darauf hoch- Ministerialrat, elektrisiert; »Und zahlen gemut und federngesdimüdct direttissimo sollen sie uns diesmal!« Der Oberst: »Bis von einem Mittagsschmaus bei einem alten zur letzten Puste!« Fröhliches Gemedcer, russischen Grafen, Sie legte, seitdem sie Warum, da er nun gekommen ist, dieser schneiderte, ganz besonderen Wert darauf, Krieg, den überall noch zu viele wollten, auch weiterhin von ihrer Gesandtschaft warum wollen sie ihn plötzlich alle nicht eingeladen zu werden, und der alte Graf, gewollt haben und wälzen die Verant- der sie sehr protegierte, tat ihr immer den wortung für diese ungeheuere Tragödie Gefallen. Der Stab war diesmal sogar der Mitschuldigen einander auf? vollzählig erschienen, sie hatte als einzige Weil sic recht hatte, die mutige Frau Dame den obersten Platz behauptet,- so von Suttner, die vielverlachte Friedens gur hatte sie es nicht alle Tage,-zerstreut, berta mit ihrer Behauptung, daß die erste doch um so mitteilsamer steckte sie die Zwangsfolge des Krieges die Lüge sei!