KUPFERSTICHE 215 Der Marktbauer und seine Frau, B 89 bez. auf Stein mit perspektivisch gezeichnetem Monogramm, datiert 1519 M. 89: c ohne Wz. Wohl der Stich, den Dürer im Tagebuch der Reise in die Niederlande „den neuen Bauren‘ nennt; Dodgson Nr. 90; Tietze II, 1 Nr. 733; Wölfflin S. 267 216 Der Heilige Antonius vor der Stadt, B 58 bez. mit Monogramm auf in Holzstäbchen geklemmtem Blatt, datiert 1519 M. 51: d? ohne Wz. Auffällig die Verbindung des Einsiedlers mit dem Stadtbild (Motive aus Trient, Innsbruck und Nürnberg gemischt); Tietze II, 1 Nr. 730 erinnert an den Gegensatz Weltlichkeit und Weltflucht; auch für Wölfflin S. 274, ist die Verbindung Stadt-Einsiedler nicht Rückfall in die Gewohnheit, Hintergründe ohne innern Zusammenhang als bloße Augenlust zu zeichnen; Stimmungszusammenhang zwischen dem ange- strengt Lesenden und dem Architekturstück, das vom Beschauer soviel „Andacht zum Kleinen‘ verlangt; Flechsig Albrecht Dürer I S. 246 glaubt, Dürer habe den Antonius auf viel ältere, angefangen liegen gelassene Platte gestochen; Vorzeichnung zu diesem unvollendeten Stich wäre Zeichnung in Windsor (L. 389), die als Hintergrund einer mythologischen Szene die Stadtlandschaft des Antonius im Gegensinn zeigt 217 Der Kardinal Albrecht von Brandenburg, 1490—1545, Erzbischof von Maiz und Magdeburg, im Alter von 29 Jahren („Der kleine Kardinal“) B 102 bez. mit Monogramm, datiert MDXIX (1519) M. 100: Ausgabe vor dem Text auf Rückseite a ohne Wz. Naturstudie im Gegensinn (die 1518 auf dem Reichstag in Augsburg gezeichnete?) in Wien (L. 547), Werkzeichnung im Gegensinn mit spiegelverkehrter Schrift in Bremen (Tietze II, 1 Nr. 711); Wölfflin S. 338; Tietze II, 1 Nr. 712, Dodgson Nr. 92 91