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130 Die Heilige Familie mit der Heuschrecke
(auch als Schmetterling oder Gottesanbeterin gedeutet), B 44
bez. bereits mit Monogramm, aber noch nicht in der erst 1496 aus-
gebildeten berühmten, sondern in der frühen Form Ad; zwischen
1493—1496
M. 42: d
Wz. gotisches p (H. 3, M. 321)
Gilt als erster größerer Stich Dürers; strittig ob entstanden noch
während der Wanderzeit 1490 bis Mai 1494 (Jaro Springer datiert
1490—1494, Tietze I Nr. 42: 1493/94, Martin Conway in Burlington
Magazine XVIII S. 318: 1943), in Nürnberg vor der 1. italienischen
Reise, oder nach dieser Reise, 1495. Stadler, S. 62 datiert um 1495, im
Zusammenhang mit frühen Blättern der großen Passion und der Apoka-
lypse; Friedländer, Albrecht Dürer S. 54, Dodgson Nr. 4, Heidrich S. 18:
1495/96
Studienzeichnungen in Berlin (L 615), Erlangen (L 430), London Samm-
lung Oppenheimer (L 599 und 600)
Hinweis auf Beziehung zum Hausbuch-Meister, Conway in Burlington
Magazine XVII S. 317ff, zur italienischen Kunst (Kopfbildung bei
Maria und Joseph) Heidrich S. 175 und Friedländer in Repertorium für
Kunstw. XIX, S. 386; Wölfflin S. 114
131 Der Gewalttätige, B 92
heute meist Dürer zugesprochen
unbez.; um 1493—1495
M. 76: d
Wz. Schrobenhauser Wappen (M. 195)
Auf Berliner Exemplar in alter Schrift „der Neidhart‘; Tietze I Nr. 41
Hinweis auf eine Nachricht, wonach in Nürnberg 1489 ein Mann hin-
gerichtet wurde, der mehrfach Frauen angegriffen hatte; Jaro Springer,
Albrecht Dürers Kupferstiche, München 1914, S. 8 setzt den Stich wegen
technischer Unzulänglichkeiten noch in die Lehrzeit Dürers vor 1490:
Tietze datiert 1493/94, Flechsig, Albrecht Dürer I S. 441, Dodgson Nr. 1,
M., und Friedländer 1495; jedenfalls einer der ersten Stiche Dürers