Für den Dichter dieser Erkenntnis, Rene Ar cos, ist der Krieg der Mensdhen, der schon fünF oder sechstausend Jahre dauert, nur ein nichtiges Trugbild: „Car fe seuf drame est fa Passion d’Univers". Der Abend sinkt und die Lampe sternt, als Georges Bannerot seinem Freund Romain Rolland aus einem französischen Landstädtchen Worte tröstlicher Zuversicht schreibt: Maitre, seufs fes vieiffards sauront ßai’r encor Quand fa paix sainte aura nivefe fes trancße'es. Seufs■, fes vieiffards, revant de fourdes devaudees, Evoqueront fa gfoire ä fa tete de mort. Mais ces enfants rendus ä fa viffe eßfouie Ne pourront pas fair fongtemps . . . Leidenschaftlicher sind die Stimmen der Re= volutionäre, die die bürgerliche Gesellschaft für die Katastrophe verantwortlich machen. Georges Pi och glaubt an die heilige mensch liche Revolution: „ O Revofution, sois fa g ran de Exoraßfe! Aßreuve nos siffons d’un sofeif pfus joyeux, • Et condamne d f’amour cet etre miseraßfe : L ’ßomme qui fait encore et fa guerre — et des dieux." * - ■ . # * . I ' * Aber die heißeste Flamme schlägt aus dem Herzen des Jünglings Jean de Prix, des im Kriege gefallenen — „petit prince Hamlet et Saint Just tout ensemble" nennt ihn Romain Rolland. Hingerissen grüßt er das befreite und befreiende Rußland. Aber als er vom Fenster aus ein Regiment vorbeiziehen sieht — dem Tod entgegen, bricht er aus: „ . . .je t’ai ßaie 6 patrie! Eoi qui de'vores tes enfants. .. O epique, o guerriere, o fascinatrice, — ä ta face, je cracßerai!" Sein Menschlichstes, sein Schmerzlichstes offen bart er in den volksliedartigen Versen: If m ’a dit ce sofdat. .. „Er ßat mir gesagt, der Sofdat: Laß midö! Laß micß! Jcß wiff weinen ganz affein — vergessen und weinen. Nicßt gfauß’ icß mehr an das Mitfeid, nicßt meßr an die Hoffnung. Icß wifl sterßen." Und icß fieß ißn affein .. . Unsinniger ! Prüfen wofft’ er micß, ido ßaß’s nicßt verstanden ! Afs er sagte: „Geß’ fort", Da dacßte er: „ Bfeiß du! wenn du wiffst, wenn du ßannst. Sovief andere sind scßon weggegangen." Afs icß micß umgewandt auf meinem Weg, Saß icß, wie er mir nadosaß. Und id ßegriff. Aßer afs id ißm die Hand ßinstrecßte, Lfraurig • 9 • , 1 f 9 * *• ’* • ‘ • • » # Er sdütteftdasHaupt, afs wofft’ er sagen: „Zu spät" Und icß mußte ißn fassen, diesmaf für immer. Hören wir noch die rührende verhaltene Stimme Charles Vildracs, die denChant du Desespere, den Chant d'un Fantassin und die Elegie Villegeoise singt! Ach wie traurig ist der Fantassin Charles Vildrac über den Jammer des Krieges, so traurig, daß er sich wünscht: 4 % „Je voudrais avoir ete Le premier sofdat tomße Le premier jour de fa guerre." L. Z. \