ZUR
GOLTZTEBLAG MIJACHEA
DIE GALERIE
••
NEUE KUNST HANS GOLTZ MÜNCHEN
gegründet im September 1912 zeigte in 60 Kollektiv* und 6 Gesamt*
Ausstellungen alle namhaften Künstler des
Expressionismus
Ausschließliche Vertretung für Albert*Bloch, H. M. Davringhausen,
Josef Eberz, Georg Ehrlich, George Grosz, Charles Hofer*
Genf, Georg Kars, Paul Klee, Carl Mense, Georg Schrimpf,
AUSSTELLUNGSPLAN
920
Juni: Lehmbruchs Graphisches Werk
Charles Hofer*Genf/ Gemälde
Juli: Alexej von Jawlensky
August/Oktober: VII, Gesamt* Ausstellung
November: Heinz Ehmsen/Erste Ges amt* Ausstellung
Januar 1921: Kurt Schwitters/Erste Gesamt* Ausstellung
Februar 1921: Alfred Kubin /Erste Gesamt* Ausstellung
Alle Anfragen über Ankäufe und Ausstellungen der Werke obengenannter
Künstler sind nur an Hans Goltz, München zu richten.
AUTOBIOGRAPHISCHES.
Ich komme sehr gerne der Aufforderung nach, den Lesern des „Ararat" einige Angaben
über meinen bisherigen Lebenslauf zu machen. Jede Individualität beschreibt eine Kurve, deren
Zufallsergebnis wir sind,- mit ihr bekannt zu werden ist nicht ohne Nutzen. Was ich aber
sagen will, soll jedenfalls auf die bündigste Art gesagt werden, denn die Feder ist das schlecht-
gewählteste Werkzeug für die Hand des Malers.
Geboren in der Schweiz 1887, verlebte ich meine Jugendjahre umschlossen von dem strengen
Rahmen der Juratäler, die ich früh genug verließ, angezogen von jenem Paris der Malerei,
dessen Reiz unwiderstehlich ist. Es sollte denn auch mein Schicksal entscheiden: alles hat sich
seit jener Zeit für mich von Grund aus gewandelt. Dort habe ich meine wichtigsten Jahre
verlebt, wenn schon nicht in tätiger, so doch in geistiger Beziehung: Jahre der Freude, des
Zweifels, der materiellen Kämpfe, das Schicksal so vieler Jünglinge in der Frühdämmerung
eines der Kunst geweihten Lebens, aber wo sich — auf dem Gipfel der Jugend — die wesent^
lichste Arbeit, die endgültige Formung vollzieht. Der Ausbruch des Krieges verzögerte die
Entfaltung, ja drohte beinahe die Knospe zu zerstören.
Es sollte mich wahrlich nicht verschonen, das gräßliche Ungeheuer. Zu tief fühlte ich mich
meiner Umgebung verbunden, um nicht teilzunehmen an dem allgemeinen Leid. Gewiß, ich
wollte es tun im friedlichsten Geiste, um Wunden zu heilen, nicht umWunden zu schlagen.
Anders kam es, als ich beabsichtigte. 18 Monate der Häßlichkeit, des Totschlags, des Blutes
im Schützengraben! Als Genesender kam ich nach Genf, nur von dem einzigen Lichtstrahl
erfüllt, dieser Metzgerei entronnen zu sein,- und fest entschlossen, nie wieder dorthin zurück-
zukehren. Ich hatte die Freude hier an der Seite Romain Rollands viele Brüder meiner Ge=
sinnung zu treffen, Schriftsteller des jungen Frankreichs, glühende Pazifisten wie P. J. Jouve,
Rene Arcos u. a., die zusammen mit einigen anderen Flüchtlingen aus aller Herren Länder,
alle ihre Kräfte aufboten zum Kampf gegen die Lüge und den Haß für die Gemeinschaft
aller Menschen. Wenn ich auch nicht tätigen Anteil an ihren Bestrebungen nehmen konnte,
fühlte ich mich ihnen doch die ganze Zeit hindurch moralisch verbunden, und so habe ich denn
auch gemeinsam mit ihnen das „Manifest der Unabhängigkeit des Geistes" unterzeichnet.
Selbstverständlich waren alle diese dunklen Jahre, wo ein Geruch von Leichen die Welt
überschwebte, ungünstig jener für die Arbeit des Malers so notwendigen Träumerei (notwendig
zumindest für den, der aus seiner Kunst keine Streitwaffe machen will). Die Hoffnung aber,
die nun neu ersteht, wird, indem sie die Gewissen befreit, den Kult der Kunst — Merkmal
des Glückes, des Friedens der Völker — wiedererwecken.
Genua, 10. Mai 1920.
Charles Hofer.
69
FRANKREICH.
Guillaume Apollinaire. Über die An^
fänge des Kubismus.
Zu Beginn des Herbstes 1902 wohnte ein
junger Maler, de Vlaminck, auf der Insel La
Grenouillere und malte die Brücke von Chaton.
Er malte schnell, gebrauchte reine Farben, und
sein Gemälde war fast vollendet, als er hinter
sich jemand husten hörte. Es war ein anderer
Maler, Andre Derain, der die Arbeit voller In*
teresse betrachtete. Er entschuldigte seine Neu*
gier damit, daß er ebenfalls Maler sei und stellte
sich vor. Das Eis war gebrochen. Man sprach
von Malerei. Maurice de Vlaminck kannte
die Werke der Impressionisten Manet, Monet,
Sisley, Degas, Renoir, Cezanne, die Derain
noch nicht kannte. Man sprach auch von Van
Gogh und von Gauguin. Es dämmerte, und
im aufsteigenden Nebel disputierten die beiden
jungen Künstler bis Mitternacht.
Diese erste Begegnung war der Ausgangs-
punkt einer ernsten Freundschaft. Vlaminck, der
stets auf der Jagd nach ästhetischen Selten-
heiten war, hatte während seines Aufenthaltes
in den Dörfern am Ufer der Seine Skulpturen,
Masken und holzgeschnitzte Fetische gekauft,
die Neger im französischen Afrika hergestellt
und Forscher nach Frankreich mitgebracht hatten.
Zweifellos fand er in diesen grotesken und
grob*mystischen Werken Ähnlichkeiten mit den
Gemälden und Skulpturen, die Gauguin ge-
schaffen hatte, als er sich von bretonischen Kal*
varien oder von den wilden Bildwerken Oze*
aniens hatte inspirieren lassen. Wie dem auch
sei, diese eigenartigen afrikanischen Bildwerke
machten einen tiefen Eindrude auf Andre De*
rain,- er bewunderte die Art der Bildner aus
Guinea und aus dem Kongo, die dahin ge*
langten, das menschliche Gesicht darzustellen,
ohne ein anderes Hilfsmittel zu gebrauchen als
das unmittelbar Geschaute. Die Vorliebe Via*
mincks für diese barbarischen Negerskulpturen
und die Gedanken Derains über diese bizarren
Gegenstände mußten zu einer Zeit, da die Im*
pressionisten endlich die Malerei aus den aka-
demischen Ketten erlöst hatten, einen großen
Einfluß auf das Geschick der französischen Kunst
erlangen.
Zur gleichen Zeit lebte auf dem Montmartre
ein Jüngling mit unruhigen Augen, dessen Gesicht
dem Rafaels und dem Forains glich. Pablo Picasso
hatte mit 16 Jahren eine Pseudo*Berühmtheit
erlangt, indem er Bilder malte, in denen man
einige Verwandtschaft mit den grausamen Ge-
mälden Forains entdeckte. Dann hatte er plötz-
lich auf diese Malweise verzichtet, um geheimnis*
volle Bilder in tiefstem Blau zu malen. Er be*
wohnte jenes eigenartige Holzhaus in der Rue
Ravignan, wo vor ihm so viele Künstler gewohnt
hatten, die heute berühmt sind. Dort lernte ich
ihn 1905 kennen. Er war nur Wenigen bekannt.
Sein blauer Mechanikerkittel, seine häufig grau-
samen Worte und die Fremdheit seiner Kunst
waren auf dem ganzen Montmartre berüchtigt.
Sein Atelier war vollgepfropft mit Bildern, die
mystische Harlekine darstellten, mit Zeich-
nungen, auf denen man herumtrampelte und
die jeder Beliebige mit sich fortnehmen konnte.
Dieses Atelier war der Zusammenkunftsort aller
#
jungen Maler und aller jungen Dichter.
In diesem Jahr begegnete Andre Derain dem
Maler Henry Matisse, und aus dieser Be-
gegnung entstand jene berühmte Schule der
„Fauves", der eine große Anzahl junger
Künstler angehörte, die später Kubisten wurden.
Im folgenden Jahr verband er sich mit Picasso,
und diese Verbindung gebar unmittelbar den
Kubismus, der die Kunst darstellte, neue Zu-
sammenstellungen zu malen mit Elementen,
die nicht der Wirklichkeit des Sehens ent-
9 • —
stammten, sondern der Wirklichkeit des Be-
griffes. Jeder Mensch hat das Gefühl dieser
inneren Wirklichkeit. In der Tat, man braucht
nicht besonders gebildet zu sein, um zum Bei-
spiel zu begreifen, daß ein Stuhl, wie und wo
man ihn auch hinsetzen möge, stets vier Beine,
einen Sitz und eine Rückenlehne hat. Die ku*
bistischen Gemälde von Picasso, Braque, Met*
zinger, Gleizes, Leger, Jeangris usw. reizten
den feurigen Matisse aufs tiefste,- getroffen vom
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geometrischen Anblick dieser Bilder, auf denen
70
die Künstler mit größter Reinheit die wesent*?
liehe Wirklichkeit hatten wiedergehen wollen,
sprach er das eigenartige Wort „Kubismus"
aus, das so rasch seinen Weg machen sollte.
Die jungen Maler nahmen dieses Wort auf,
weil der Künstler, wenn er die begriffliche
Wirklichkeit wiedergibt, alle drei Dimensionen
geben kann. Er könnte es nicht, wenn er bloß
das wirklich Gesehene wiedergäbe, es sei denn,
er täuschte das Auge durch Verkürzung und
Perspektive, was die Eigenschaft der begriff-
lichen Form entstellen würde.
Bald zeigten sich neue Strömungen im Schoße
des Kubismus. Picabia brach mit der begriff*
liehen Formel, und zugleich mit Marcel Duchamp
pflegte er eine Kunst ohne jede Regel. Ander-
. seits erfand Delaunay insgeheim die Kunst der
reinen Farbe. So geht es auf eine gänzlich
neue Kunst zu, die zur Malerei stehen wird,
wie man bisher den Standpunkt der Musik
zur Poesie beurteilt hatte. Es wird reine
Malerei sein. Man mag über einen so kühnen
Versuch denken wie man will, aber man muß
vor so aufrichtigen Künstlern aufrichtige Ach=
tung haben.
(Übertragen aus dem Französischen von Hans Jacob.)
Anmerkung der Redaktion: Nach G. Apollinaire
hätte also Matisse zuerst das Wort „Kubismus" geprägt.
Es gibt noch eine andere Version der Entstehungsgeschichte
dieses Terminus, die Leonce Rosenberg überliefert hat:
„Der Ursprung des Wortes »Kubismus« geht auf das
Jahr 1908 zurück,- es wurde zum erstenmal ausgesprochen
bei der Jury des »Salons der Unabhängigen in dem Mo=
ment, wo ein Bild von Georges Braque gezeigt wurde.
Ein Mitglied der Jury rief aus: »Schon wieder Kuben!
Genug des Kubismus!« Dieses Wort, von einem Jour=
nalisten aufgegriffen, machte sein Glück und seinen Weg
• * ' *•“ •* 4 + • m t 9 • •
durch die Welt/ es wurde weiter verbreitet durch Guill-
aume Apollinaire und wie man sagt, durch den Maler
Henri Matisse. Aber man kennt nicht den Schöpfer des
Wortes. Tatsache ist, daß die Ausdrucksform, die man
C I V » 9
kubistisch nennt, 1906—7 in Erscheinung trat, repräsentiert
durch Gemälde Georges Braques mit ausgesprochen ce~
zannistischem Einfluß und durch Bilder Pablo Picassos, die
deutlich den Einfluß der Negerkunst verrieten."
Die Dichter gegen den Krieg.
„Les poetes contre la guerre" heißt eine
Anthologie französischer Gedichte aus den
Kriegsjahren 1914—1919, die soeben in Genf
<Editions du Sablier 1920) erschienen ist. Romain
Rolland leitet sie ein: „Brüder der Welt, hier
findet ihr, was die Elite des französischen Schrift-
tums gedacht, was sie gelitten in diesen Jahren
der Knechtschaft, wo einige Rhetoren des Par-
laments und der Akademie im Namen Franko
• * ’ ■ * Fj ' J I | + • S %
reichs zu sprechen wagten und ihm ihren Geist
eines armseligen Ruhms und ihre Unmensch*?
lichkeit zuschrieben."
Tröstlich ist es, die Stimmen dieser Dichter
zu hören, vor denen die würdevollen Doktoren,
die diplomierten, besternten, ihre Compatrioten
zu warnen nicht nachließen: „N'ecoutez pas
ces läches!" Sehr verächtlich sprechen die Dok-
toren Frankreichs und Deutschlands von den
„Dichtern gegen den Krieg":
„Ce sont des inconnus.
OueCgues Caches reveurs, des nai'fs, des
compdces,
ICs ne sont rien.
Ceux gui comptent, ce sont Ces autres
Ceux Cä — Bas precBant comme nous."
„Inconnus, oui inconnus,"
ruft Marcell Martinet aus, der in einer
wunderbaren Ode zu den „Dichtern Deutsch^
lands, den unbekannten Brüdern" spricht.
„ Pous^ C’et es, nous Ces sommes,
IC convient en ces jours maudits
Que nous sopons Ces inconnus,
Reprouves du monde present,
Re'prouves par sa Boue sangCante,
Meme inconnus Ces uns des autres,
Qu’importe? Nous nous trouverons
Wenn auch der Haß die Lebenden noch trennt:
die Toten sind Brüder:
„Car sous Ca terre iC n’y a pCus
Quune patrie et gu’un espoir
Comme iC n’y a pour C’llnivers
Qu’un com Bat et gu’une victoire."
Und der Schmerz über die Toten schlingt ein
gemeinsames Band um die Lebenden:
„Le vent fait flotter
Du meine cote
Les voiCes des veuves.
Et Ces pCeurs meCes
Des miCCe douCeurs
Pont au meme fleuve."
71
Für den Dichter dieser Erkenntnis, Rene
Ar cos, ist der Krieg der Mensdhen, der schon
fünF oder sechstausend Jahre dauert, nur ein
nichtiges Trugbild:
„Car fe seuf drame est fa Passion
d’Univers".
Der Abend sinkt und die Lampe sternt, als
Georges Bannerot seinem Freund Romain
Rolland aus einem französischen Landstädtchen
Worte tröstlicher Zuversicht schreibt:
Maitre, seufs fes vieiffards sauront ßai’r
encor
Quand fa paix sainte aura nivefe fes
trancße'es.
Seufs■, fes vieiffards, revant de fourdes
devaudees,
Evoqueront fa gfoire ä fa tete de mort.
Mais ces enfants rendus ä fa viffe eßfouie
Ne pourront pas fair fongtemps . . .
Leidenschaftlicher sind die Stimmen der Re=
volutionäre, die die bürgerliche Gesellschaft für
die Katastrophe verantwortlich machen.
Georges Pi och glaubt an die heilige mensch-
liche Revolution:
„ O Revofution, sois fa g ran de Exoraßfe!
Aßreuve nos siffons d’un sofeif pfus
joyeux, •
Et condamne d f’amour cet etre miseraßfe :
L ’ßomme qui fait encore et fa guerre —
et des dieux."
* - ■ . # * . I ' *
Aber die heißeste Flamme schlägt aus dem
Herzen des Jünglings Jean de Prix, des im
Kriege gefallenen — „petit prince Hamlet et
Saint Just tout ensemble" nennt ihn Romain
Rolland. Hingerissen grüßt er das befreite und
befreiende Rußland. Aber als er vom Fenster
aus ein Regiment vorbeiziehen sieht — dem
Tod entgegen, bricht er aus:
„ . . .je t’ai ßaie 6 patrie!
Eoi qui de'vores tes enfants. ..
O epique, o guerriere, o fascinatrice, —
ä ta face, je cracßerai!"
Sein Menschlichstes, sein Schmerzlichstes offen-
bart er in den volksliedartigen Versen:
If m ’a dit ce sofdat. ..
„Er ßat mir gesagt, der Sofdat:
Laß midö! Laß micß!
Jcß wiff weinen ganz affein — vergessen
und weinen.
Nicßt gfauß’ icß mehr an das Mitfeid,
nicßt meßr an die Hoffnung.
Icß wifl sterßen."
Und icß fieß ißn affein .. .
Unsinniger !
Prüfen wofft’ er micß, ido ßaß’s nicßt
verstanden !
Afs er sagte: „Geß’ fort",
Da dacßte er: „ Bfeiß du! wenn du wiffst,
wenn du ßannst.
Sovief andere sind scßon weggegangen."
Afs icß micß umgewandt auf meinem
Weg,
Saß icß, wie er mir nadosaß.
Und id ßegriff. Aßer afs id ißm die
Hand ßinstrecßte,
Lfraurig
• 9 • , 1 f 9 * *• ’* • ‘ • • » #
Er sdütteftdasHaupt, afs wofft’ er sagen:
„Zu spät"
Und icß mußte ißn fassen, diesmaf für
immer.
Hören wir noch die rührende verhaltene
Stimme Charles Vildracs, die denChant du
Desespere, den Chant d'un Fantassin und die
Elegie Villegeoise singt!
Ach wie traurig ist der Fantassin Charles
Vildrac über den Jammer des Krieges, so traurig,
daß er sich wünscht:
4 %
„Je voudrais avoir ete
Le premier sofdat tomße
Le premier jour de fa guerre."
L. Z.
\
RUSSLAND.
Die neuen Arbeiten Alex. v. Jawlenskys.
Vor Kriegsausbruch flüchtete der russische
Maler und Gardeoffizier Alexei v. Jawlensky
aus München, wo er 18 Jahre im freundschaft-
lichen und geistigen Verbände mit gesinnungs-
gleichen deutschen Künstlern gelebt hatte, ins
schweizerische Tessin <Ascona>. Nach sechs-
jähriger Abwesenheit ist er jetzt wieder zu
vorübergehendem Aufenthalt nach München
zurückgekehrt, hauptsächlich um hier eine große
Wanderausstellung durch* Deutschland vorzu*
bereiten. In seinem alten Schwabinger Atelier
konnte man in diesen Tagen den größten Teil
seines oeuvre beisammen sehen und so einen
guten Überblick über die Entwicklung dieses
starken Künstlers, der neben Kandinskij und
Chagall der hervorragendste Vertreter der neuen
russischen Kunst ist, gewinnen,
*
Seine frühen Arbeiten <in der Mehrzahl Land^
schäften) sind noch impressionistisch. Eine Vor^
liebe für kräftige Farben <Rot vor allem) und
Farbenklänge empfindet man als national be-
dingt. Der Einfluß van Goghs wird in durchs
aus persönlicherWeise verarbeitet. Diese frühen
Bilder wirken „westlicher" als die der nach^
folgenden Periode, in der sich die entschiedene
Wendung zum Neuen vollzieht. Neben Land^
schäften entstehen in dieser Zeit jene für Jaw=
lensky so typische Köpfe, die an Fajumpor=
träts und altrussische Ikone erinnern. Die Farbe
V 9
wird exzessiv, orgiastisch. Sie ist es vor allem,
die das Orientalische dieser Malereien aus-
macht. Rot schmettert, Gelb gellt, Grün faucht.
Hieratische Strenge bändigt animalische Leiden^
schäften. Ein naturhafter Primitivismus, der
ins Transzendentale weist.
Die jüngsten Arbeiten Jawlenskys streben in
Form, Farbe und Ausdruck nach Überwindung
des Irdisch-Animalischen. An einer Reihe von
Köpfen — Variationen eines jugendli<h=bart-
losen Christus — läßt sich der genommene Weg
verfolgen. Helle zarte Farben in substanzlosen
Flächen. Betonung der geometrisch gesetzmä-
ßigen Formen. Ausdruck unirdischer Seelen^
zustände. Zeitlich parallel zu diesen Köpfen
geht eine Serie von Landschaften, auf denen
die Naturformen und ^färben ins Farbig Ab^
strakte umgedeutet sind in einem Sinne, der
zwar Kandinskij nahekommt, aber doch durchs
aus persönlich-eigenartig wirkt.
Alle Arbeiten der letzten Zeit haben kleine
Formate,- sie sind auf französisches Ölpapier
mit Ölfarben gemalt und mit einer Wachslösung
behandelt, die den Farben stärkere Tiefe und
Bindung verleiht. L. Z.
Bechtejeff Badende
73
A. v. Jawlensky
Frauenkopf I
W. Kandinskij
74
Regenlandschaft
t
A. v. Jawlensky
Frauenkopf II
/
A, v, Jawlensky
w
• • | I
Herbst
■
\
»
HOLLAND.
Dr. F. Huebner, Haag, hat das hollän^
dische Kunstreferat für den „Ararat"
übernommen, <D. R.)
Ausstellung der Berliner Sezession
im Haag. Eine Anzahl Berliner Sezessions-
mitglieder veranstaltet im Haager Kunsthaus
Kleykamp soeben eine drei große Säle um-
fassende Ausstellung. Der Erfolg ist gleich
Null. Die Presse bringt ablehnende Bespre-
chungen, das Publikum vermeidet es hinzugehen,
Ankäufe finden nicht statt. Die Ablehnung liegt
nicht daran, daß etwa""die Berliner Kunst hier
im Lande zu revolutionär, zu unbegreiflich weit
fortgeschritten wirkte, denn die neue hollän-
dische Kunst hält das nämliche Tempo ein,
wie die Kunstbewegung aller Kulturländer, aber
die propagandistische Vorbereitung des Unter-
nehmens ließ, wie so oft, fremde Gewohnheiten
psychologisch unberücksichtigt. Dr. H.
Die Amsterdamer van Gogh-Ver-
steigerung. Bei Frederic Müller® Co. hat
am 18. Mai die Versteigerung jener Sammlung
von M. L. C. Enthoven stattgefunden, die
wegen ihres starken Bestands von Vincent
van Gogh^Bildern bedeutend war. An Öl-
gemälden wies der Katalog 48 Nummern auf,
wozu noch etwa 10 zeichnerische Arbeiten und
ein paar Briefe kamen. Das Verkaufsergebnis
bezeugte ein erhebliches Interesse für Vincents
Schaffen in seiner frühen holländischen Zeit.
Die Preise für die bekannten schwer nußbraunen
Darstellungen des Webern und Bauernlebens
in Nueuen blieben von denen nicht weit ent-=
fernt, welche für die Werke aus Vincents fran-
zösischer Schaffenshälfte gezahlt wurden. Die
Preise bewegten sich zwischen 600 und 17000
Gulden. Die Hauptmasse der Bilder erwarb
die Kröller'sche Sammlung im Haag.
Dr. H.
Neue russische Musik.
Die Musik der Slawen <nicht nur um ihrer
Ursprünglichkeit willen) bildet ein Problem, das
bisher noch kein Komponist, von Glinka an-
gefangen bis zu Strawinsky hinauf endgültig
löste. An ihrer Exotik mag es liegen, daß alle
russische Musik uns seltsam neu und modern
anmutet. Indessen sei festgestellt, daß die Kunst-
musik in Rußland überhaupt sehr jung ist,- die
ältesten nachweisbaren Kompositionen stammen
aus dem 17. Jahrhundert.
In Deutschland ist man allzugeneigt, alles,
was an Musik aus Osten kommt, über den
Leisten einer gewissen französelnd-russischen
Salonmusik zu ziehen, deren typischstem Ver-
treter, Tschaikowsky, einem nicht überaus be-
langvollen Kosmopoliten, nur ein Viertel der
Beachtung, die ihm zuteil wird, zukommt.
So geschah es, daß man dem „barbarischen"
Modest Peter Moussorgsky seinerzeit in West=
europa die Türe wies. Man verstand ihn ein-
fach nicht. Seine Musik war zu wild, zu un-
gewohnt. Die Akademie bekam Angst. Und
erst Claude Debussy war es Vorbehalten, ihm
die Salons von Paris zugängig zu machen. Ich
will davon absehen, daß Moussorgsky zari-
stische Opern schrieb, wie Glinka und Dar-
gomyszky und alle russischen Komponisten,
die beachtet werden wollten, es bis 1917 tun
mußten. Ich sehe davon ab, daß er Klavier-
musik schuf, von der ich wenig kenne. Seine
ganze phänomenale Stärke, seine zukunftwei-
sende Kraft, seine originale Harmonik ist kon-
zentriert in den Liedern, die er bis zu seinem
1 odes= und 42. Geburtstage (am 28. März
1881) teils auf eigene Texte schrieb. Alles,
was von Debussy und den Impressionisten als
„Neuestes" gestaltet wurde, liegt im Keim
schon bei Moussorgsky. Die völlig freie, ton-
artlose und neue Tonarten bildende Harmonik.
Die leiterfremden Melodien und unaufgelösten
Vorhalte. Die bunten Quartenakkorde in enger
und weiter Lage. Die vibrierende Rhythmik
mit bald ewig wechselndem Takt, bald schärfst
skandierendem Basso marcato. Die archaistisch?
76
#
Verwendung von Kirdientonarten und hohlen
Quintschlüssen. Die weitausholende, bis nach
China- greifende Exotik, in der ihm auch der
verwandte aber technisch geschicktere Mily Ba*
lakirew nicht gleichkommt. Auf diesen Mous*
sorgsky baut sich nun, freilich (typisch genug!)
mit dem Umweg über Paris und Debussy, die
ganze neue russische Musik auf.
Erwähnenswert alsBereicherer der Harmonik
und Einführer der Ganztonskala in die rus*
sische Musik\ ist der 1861 geborene Wladimir
Rebikow, den seine Bestrebungen um das Ge*
samtkunstwerk zu dem eigentümlichen Resultat
der Meloplastiques führten. Die Lieder, in
denen der Text durch Mimik und andeutende
Gesten im Einklang mit der Musik ausgedriidct
werden soll, bedeuten wohl nicht Viel mehr als
ein gelungenes Experiment, das schließlich nur
der Pantomime ins Handwerk pfuscht.
Sergei Rachmanninow, dessen vielgetanztes
Prelude in 'Cis-moll seinen Komponisten in
Deutschland berühmt machte, geht harmonisch
weiter. Da gibt es schon gewagte Quintketten.
Kühne enharmonische Umdeutungen, spitze
Bindung entlegenster Akkorde. Die Musik wird
intertonal. Lind wie gern ist Rachmanninow
melancholisch! Lind wie wundervoll kitschig zu-
weilen ! Ich denke nur an die sprühende, geile,
orientalische Serenade in B. Dagegen kann der
soignierte Rimsky-Korsakow mit seinen orien-
talischen Märchen-Suiten nicht heran! O köst*
liches Harem. Deine Augenbrauen, o Herrin,
sind wie die Mondsichel im Monat Ramadan.
Tanze, o Herrin! Sieh, wie die Nacht sich er*
buntet! Hör", schon klingen die Guitarren . . .
Plötzlich war Scrjäbine da. Und er, 1872
geboren, trug die Sehnsucht nach dem letzten
befreienden Klang. Prometheus schwang er die
Fackel. Seine Kultur ist die feinste, franzö-
sischste,- sie quälte ihn und trieb ihn zugleich.
Und so schrieb er, rastlos zwischen zerrissenen
Konzertabenden seine ersten Walzer Preludes,
Etüden,- lauter melancholische brillante und sehn=
süchtige Salonmusik. Auf einmal kommt die
Wandlung. Blitzhalt stellt sich vor ihm sein
innerer Mensch, droht ihm, siegt. Die Har-
monik bekommt jene „Bizarrerie", über die sich
die Kritiker des gesamten Kontinents moquieren.
Die Pariser Glätte schwindet: Die Form wird
eckig, alles aufs äußerste beschränkt. Nun ent*
steht jene konzentrierte, aphoristische Klavier-
musik, die Poemes, Danses, Preludes, Masques.
Scrjäbine schreit. Er packt Lichtstrahlen, ein
paar Klänge, formt sie: Der „Prometheus*' steht
da. Das Experiment des Rebikow vergeistigt
sich. Scrjäbine stellt Farben neben die Musik,
die mit ihr klingen, sich bewegen, uns aufwühlen.
Für jeden Klang hat er eine besondere Licht-
wirkung. (Deren Tabelle Sabanejew aufstellte.)
Mystische Quarten-* und Ganztonakkorde bilden
die Harmonie dieses exaltierten Werks. Solche
•4
Aufschreie und Dämmerungen schuf keiner nach
oder vor ihm. Es gibt nichts Eigentümlicheres
als diese schwüle, sinnliche, flammende und
sirenenhaft verschleierte Musik. Maßlose Kraft,
ursteinige Felsblöcke türmt Prometheus. Zi*
sehend entleuchtet sein Feuer. Scrjäbine geht
weiter zu seinem Poeme d'Ekstase, zu seinen
letzten Klavierstücken und Sonaten. Die LIr*
%
kraft, den Fanatismus des Russen, eint er mit
unerschöpflicher harmonischer Phantasie. Kein
Wunder, daß seine überragende Persönlichkeit
alle Jungrussen mit sich riß. (Zu den wenigen
Ausnahmen zählt der kürzlich verstorbene ge*
niale E. B. Onegin.) Nach seinem Tode 1915
kamen nur noch wenige in Betracht. Für Deutsch*
land nur sein akademischer Zeitgenosse Gla*
zounow, der Stärkstes in der Bearbeitung sla*
Wischer, ungarischer und exotischer Populär*
Melodien schuf.
Als Klavierist endlich der erwähnte Saba*
nejew, der unermüdlich für Scrjäbine warb und
sehr von ihm abhing.
Der jüngstenDebussy*Nachfolge zuzurechnen
ist der Lyriker Mjaskowsky, der weiter in die
Zukunft weist, als man heute vermutet. Seine
„Skizzen" auf Texte von Iwanow zeigen, bei
mangelnder Kraft, eine subtile, lyrische Fas*
sungsgabe. Ganz tief ist die Mystik in dem
einen Gesang: Das Tal ein Tempel. Hier
rauschen Vorhänge auf von versunkensten
Städten,- blau tönen tiefe Tempelglocken über
zitternden Betern. Auch bei ihm starke Nei*
%
gung zum Exotischen,- nach Indien und China,
77
Letzte Erfüllung bleibt Igor Strawinsky, der
Freund Debussys, Gegner Beethovens/ Nach-
folger Scrjäbines und heute unzweifelhaft we=
sentlichste neurussische Komponist. Er schrieb
Gesangs^Suiten für Orchester, Balletts, Opern,
Cellostüdce und Klaviermusik. In Genf wollte
man ihn zum Theater hinauswerfen. In Paris
vergöttert man ihn. In Deutschland kennt man
ihn nicht. Es ist auch besser. Denn seine
furiosen Klang^Pandämonien, seine zerkrallten
Quart-, Ganzton- und Quintfolgen, seine musi-
kalischen Kubismen würden allzusehr den sitt=
samen Beethoven-Hörern die Ohrnerven ver=
Bücher /
Eckart v. Sydow: Die deutsche expressioni-
stische Kultur und Malerei. Mit 14 Bild^
beigaben. Furche-Verlag. Berlin 1920.
Der Expressionismus ist nun einmal der Liöb
lingstummelplatz der Kunstphilosophen. Es ist
fast nicht mehr festzustellen, wie viele Bücher
über die neue Kunst schon geschrieben wurden,-
und wieviele noch geschrieben werden, kann
man nur bange ahnen. Aber eine sachlich orien-
tierende, den historischen Tatbestand feststel-
lende, mit der Willkürlichkeit der expressioni-
stischen Kunstterminologie aufräumende Dar-
stellung des ganzen Entwicklungsablaufes bleibt
nach wie vor ein wichtiges Desiderium.
Das Buch v. Sydows ist gewiß eine ernst-
gemeinte und ernstzunehmende Arbeit. Seine
geistige Haltung gemahnt etwas an die der
Schriften Fritz Burgers. Die Ausbeute an neuen
Gesichtspunkten und fruchtbaren Gedanken ist
für den Leser der ersten drei Abschnitte: Die
expressionistische Kulturbewegung —- Die ex-
pressionistische Ästhetik — Die Inhaltsarten des
expressionistischen Kunstwerkes recht ansehn-
lich. In den Künstlercharakteristiken des vierten
Teiles wird stellenweise Wesentliches über die
Persönlichkeiten angedeutet. Aber eben nur
angedeutet. Man kommt über Aphoristisches,
im besten Falle Essayistisches nicht hinaus.
Der weite, klare Überblick fehlt, der sichere
Griff, der den Knäuel der Erscheinungen ein=
mal entwirrt. — Das Brauchbarste enthalten
renken. Man begnüge sich also weiter mit den
Rubinstein -Moszkowsky-T schaiko wsky-Limo^
naden, spiele Arensky und im besten -Falle
Stcherbatcheff und ziehe getrost die „Pique-
Dame" dem „Rossignol" vor.
Aber vielleicht auch nimmt man sich an der
vielgeschmähten Sowjetregierung ein Beispiel,
die die besten jungen Komponisten und Inter-
preten besoldet und für Konzerte mit guter
jüngster Musik Hunderttausende ausgibt, wäh-
rend hier die Größten mit Stundengeben oder
Arrangieren ihr Leben fristen müssen,
Hans Heinr. Stuckensdimidt.
Kataloge.
die letzten drei Kapitel: Die Geschichte der
neudeutschen Expressionistik — Der Llnter-
schied des deutschen, französischen und russi-
schen Expressionismus — Epochen des ab-
strakten Expressionismus in der bildenden Kunst.
Auch diePersonalien^ und Literaturnachweise des
Anhangs buchen wir auf das positiveKonto. L. Z.
Schöpferische Konfession. Tribüne der
Kunst und Zeit. Erich Reiß Verlag, Berlin.
Heinrich Vogeler: Proletkult, Kunst und
Kultur in der kommunistischen Gesellschaft.
Paul Steegemann Verlag, Hannover 1920.
RobertBrendel; Die große Hure, Paul Steege-
mann Verlag, Hannover 1920.
F.W.Wagner: Jungfrauen platzen männertoll.
Paul Steegemann Verlag, Hannover 1920.
Johannes P. Kuhlemann: Consolamini,
Dichtungen. Kairos-Verlag, Köln a. Rh. 1919.
Hans H ansen: Das Erlebnis der Architektur,
Kairos-Verlag, Köln a. Rh.
'Eduard Buschbedt: Die Sendung Theodor
Däubler. Verlag Ed. Strache, Wien, Prag,
Leipzig.
Alfred Grünewald: SonetteaneinenKnaben.-
Verlag Ed. Strache, Wien, Prag, Leipzig.
Jakob Wassermann: Die PrinzessinGirnara.
Verlag Ed. Strache, Wien, Prag, Leipzig.
00
Georg Kulka: Der Stiefbruder. Verlag Ed.
Strache, Wien, Prag, Leipzig.
Hugo Sonnenschein: Erde auf Erden. Ver-
lag Ed. Strache, Wien, Prag, Leipzig.
78
Zeitschriften^ Archiv.
Das Kunstblatt. April 1920.
George Grosz <A. Salmony). Mit 7 Abbildungen. —
Rudolf Schlichter (Carl Einstein). — Willy Jaeckel (P.W.):
Eine sehr sachliche Erledigung dieses zu raschem Mode-
rühm gelangten Manieristen des Expressionismus. — Bela
Czobel <E.Weise): Ein Budapester Maler, der seine magy-
arische Herkunft in Paris vergessen zu haben scheint. —
Otto Dix (Th. Däubler). — Umschau: P. Westheim, seit
geraumer Zeit als Angriffsobjekt von H. Waiden bevor**
zugt, enthüllt sehr blamable Dinge aus der Vergangenheit
des „Sturms".
Der Bücherwurm. Heft 7 und 8. 1920.
Diese sehr geschickt geleitete, politisch und künstlerisch
rechts orientierte Zeitschrift, die sich bisher der Neuen
Kunst gegenüber sehr spröde verhalten hat, widmet dem
Expressionismus ein Doppelheft, ohne aber ihre wahre
Gesinnung gänzlich zum Schweigen zu bringen. (Siehe die
Anrempelungen Kasimir Edschmids, Kokoschkas und
Kaisers durch Peter Scher, bezw. Yorik.)
Der Zweemann. Heft 6. April 1920.
Die Abderiten (Adolf Behne): M. Deris anspruchvolles
Buch „Die Malerei im 19. Jahrhundert" wird hier als das
erkannt, was es ist: nämlich als harmloses, aufgeblasenes
Spießerbuch. Sehr vergnüglich lesen sich die zitierten Bei**
spiele Derischer Kunstweisheit.
„Der Strom" (Kairos-Verlag, Köln)
heißt eine zeitschriftenartige Buchfolge, die sich mit neuer
Kunst und Literatur, hauptsächlich rheinischer Provenienz,
befaßt. Ihr geistiges und künstlerisches Niveau ist an-
sehnlich.
Der Kunstwanderer (Berlin. Herausgeber:
A. Donath).
Obwohl in der Hauptsache auch alte Kunst eingestellt,
versäumt es diese umsichtig geleitete Halbmonatsschrift
nicht, mit der neuen Kunst in Fühlung zu bleiben. Jedes
Heft enthält wertvolle Nachrichten aus dem modernen
Kunstleben des In- und Auslandes. — Im zweiten April-
heft 1920 spricht A. Donath eindringlich über die Not der
deutschen Künstlerschaft. Ein Aufsatz Dr. J.Widmers
unterrichtet über die Situation der modernen Kunst in Genf.
Der Cicerone. Heft 8. April 1920.
Andre Derain (Daniel Henry). Mit 12 Abbildungen. —
y * t | r • » < * «
Über abstrakte Kunst (Otto Flake).
Notizen.
Pariser Kunstausstellungen: Im Westflügel des
Grand-Palais wurde die Ausstellung der Societe Nationale
des Beaux-Arts eröffnet. Die Altmeister der Societe haben
• l • * ^ ‘V ' * • # 1 i o ‘ v « * • . * . : l m - 9 ,r • \
wie immer junge Talente gastfreundlich zu sich geladen.
Aber die Klage über den Mangel an tüchtigen Nachwuchs
ist allgemein. Man schreibt dem Krieg einen ungünstigen
Einfluß auf die Entwicklung der schönen Künste zu. Er
hat die Künstler oft jahrelang von der Arbeit ferngehalten
und keinen einzigen zu einem großen Werk inspiriert.
Maler, Bildhauer und Schriftsteller trachten von der Er-
innerung an den Krieg loszukommen. Man wendet sich
mit Vorliebe heiteren Motiven zu oder gefällt sich in so-
zialen Anspielungen, — Im Salon der Artistes Fran^ais,
der am 30. April ebenfalls im Grand-Palais eröffnet wurde,
findet man die Vertreter der offiziellen Kunst Frankreichs
beisammen. Die kriegerische Note ist hier fühlbarer als in
der Societe Nationale. In beiden Ausstellungen ist der
religiösen Kunst ein besonderer Raum gewidmet. Man
stellt fest, das die modernen Glasfenster hinter denen
des Mittelalters künstlerisch und technisch weit zurück-
stehen.
Courbets „Atelier" ist für den Louvre erworben
worden. Auf der Liste derer, die dazu mitgeholfen haben,
findet man Namen wie Matisse, Derain, Friesz, Bonnard,
Guerin usw. aber keinen akademischen Künstler.
Bei Frederik Mueller in Amsterdam fand am 18.Mai 1920
die Versteigerung einer großen Kollektion von Werken
van Goghs aus der Sammlung L.C. Enthoven in Voorburg
statt.
Auf der großen internat. Kunstausstellung zu Venedig
werden 30 Werke Cezannes u. 20 Werke van Goghs gezeigt.
Tauschhandel mitKunstwerken: Ein Frankfurter
Maler, dem der Stillstand auf dem Kunstmarkt zu denken
gibt, macht folgendenVorschlag :,,Wir FrankfurterKünstler
haben eben im Kunstverein unsere Frühjahrs-Ausstellung.
Es kommen viele Leute, aber gekauft wird nichts. Die
Künstler sind wie die Kinder, sie glauben und hoffen, malen
weiter und — das Publikum ,malt' ihnen auch etwas. —
Traurige Zeiten, teuer sind Farben, Pinsel und Leinwand,
Noch teurer aber Anzüge, Stiefel und die ganze Lebens-
haltung! Noch unverpfuschte Naturvölker auf fernen
Inseln der Südsee treiben heute noch Tauschhandel und
sind vergnügt dabei,- ich wollte, ich säße auch da drunten
auf irgend einer Insel und könnte meine Bilder gegen Ba-
nanen, Artischocken, Reis und andere gute Sachen ein-
tauschen, denn: ,leicht kommt man ans Bildermalen, doch
schwer an Leute die's bezahlen/ sang schon Wilh. Busch,
der köstliche Malerpoet, lange vor dem Weltkrieg. Wir
stehen im Zeichen der Messe. Der Kaufmann fährt seine
Waren auf, laut und vernehmlich ~ der Künstler muß
stille sein, denn die schöne Blume Kunst darf nur blühen
und duften. So war es seither. Wie wäre es, wenn wir
Künstler Euch, Ihr großen Kauf leute der Kleider-, Stiefel—
und Lebensmittelbranche, unsere Produkte gegen Eure
geben würden ? Ihr bekommt Originale dafür,- es sind viele
Expressionistische Photographie: Unabhängig
unter Euch, die Interesse auch für solche Sachen haben, vom gewollten seelischen Inhalt der Darstellung hat sich
So manchen von Euch sieht man auf Kunst-Auktionen, bei den expressionistischen Zeichnern eine eigenartige
wie er mit Kennerblick ein Bildchen, eine Radierung, eine Strichtechnik ausgebildet. Diese erweist sich der Nach»
Zeichnung ersteht. Der Kunst an sich wird ein solcher ahmung durch die Photographie als nicht unerreichbar,
Tausch nichts schaden und Euren Geldbeutel trifft's ja auch wie es zunächst wohl den Anschein hatte. Manche der
nicht direkt. Besucht einmal unseren farbenfrohen ,Messe» nach einem neuen Verfahren hergestellten Photographien
Stand', das Atelier, wir wollen schon einig werden, Ihr wurden von Kunstgelehrten zuerst für Reproduktionen
expressionistischer Zeichnungen gehalten. Gewöhnliche
Handelsherren!"
St. Lukas-Merkurius.
Der ungerupfte Reichsadler: Nach einer Berliner fertige Negative auf Bromsilbergelatineplatten wurden der
Meldung hat Karl Schmidt-Rottluff die Zeichnung für den Frankfurter „Umschau" zufolge, einige Minuten in eine
neuen Reichsadler, der in dem neuen Reichswappen Platz etwa 5 prozentige Eisenchloridlösung eingetaucht. Bei
finden soll, entworfen. Dieses republikanische Wappentier einer Nachbehandlung mit 60 bis 80 Prozent runzelt sich
wird folgendermaßen beschrieben: „...ein Holzschnittadler die Bildschicht und diese Runzelung paßt sich einigermaßen
ohne Krone und Kette .. . durchaus nicht etwa in einer den Bildkonturen an. Denn das Eisenchlorid gerbt die
provozierend »eigenwilligen <?> Manier, die in manchen Schicht an den silberreichen Stellen weniger als an den
Kreisendes Volkes hätte Widersprudi erfahren können. .. anderen,-es wird nämlich durch das Silber zu dem nicht
» # •
ein heraldisches Stück, das dekorativ klar und einprägsam gerbenden Eisenchlorür reduziert. Von den Negativen
wirkt, von ausdrucksvollem Charakter, weder heraus» wurden dann auf die gewöhnliche Art Kopien hergestellt.
fordernd, noch armselig, noch gerupft.
//
Wozu ist uns allerdings unerfindlich.
DIE ARCHE/ Paul Klee und die Kritik.
Eine Auswahl.
rr
Münchener Zeitung" vom 21. Mai 1920 ...
R. B. Paul Klee, Futurist, geboren 1879 bei Bern i. d.
Schweiz, Schüler der Münchener Akademie <von Löfftz,
Stuck und Knirr), stellt bei Goltz zum erstenmal sein
Gesamtwerk aus. Man sieht seine ersten Radierungen
grotesken, spukhaften Inhalts, deren Form aber noch ganz
geschlossen ist. In Federzeichnungen beginnt die allmäh»
liehe Auflösung, der Übergang vom Tatsächlich-Dies»
seitigen zur geometrischen Konstruktion, in der Klee selbst
und alle, die an ihn glauben, Offenbarungen aus dem
Jenseits, der Welt der „Toten und Ungeborenen", er»
kennen wollen. Die Farbe — die reine Prismenfarbe —
kommt zunächst nur als Illumination hinzu. Allmählich
wird sie immer mehr zur Hauptsache. Es entstehen die
zahllosen Aquarelle Klees, die gewissen Fröbelspielen der
Kinder <Zusammensetzen bunter Papierschnitzel in allen
möglichen Formen), wie ein Ei dem andern ähneln. Auch
aus diesen Arbeiten, von denen viele selbstverständlich
recht hübsch wirken, weil eben die Kombination bunter
Farben an sich schon ein Ergötzen für die Augen ist, hat
man tiefste Zusammenhänge des Seins herausgelesen.
Nun hat Klee diese Kombinationstechnik auch auf das
Ölbild übertragen. Farbflecken, geometrische Figuren und
primitivste Andeutungen von Menschen und Dingen
mischen sich zu einem schillernden Etwas wie imKaleido»
skop. Auch hier zuweilen eine angenehme oder über-
raschende Harmonie von Tönen. Wer möchte das leugnen?
Aber ist es möglich, deshalb die entsetzlichen Barbarismen
zu übersehen, die beinahe neun Zehntel dieser Fabrikate
für jeden von der futuristischen Seuche nicht Angesteckten
undiskutierbar machen? Daß Klee so malt und zeichnet,
wie wir es sehen, begreift man ja bis zu einem gewissen
Grade. Er kann sich auf sein Recht als Mensch und
Künstler berufen, sich so verrückt zu gebärden als es ihm
beliebt. Zu einem Verbrechen an der Kultur aber wird
diese „Kunstübung" durch ihre Propagandisten. Wehe
diesen Wortejongleuren und Begriffsequilibristen, die in
Stümpern und infantilen Stammlern den unheilvollsten
Größenwahn züchten! Auf sie — und nur auf sie! —
alle Schuld am Futurismus, dieser „schwarzen Schande"
der Kunst! Übrigens hätteKIee, Sohn eines Musikdirektors,
eigentlich Musiker werden sollen, Schade, daßer's nicht ge-
worden ist. Schönberg hätte sich vor ihm verstecken müssen.
„Kunst und Künstler". Heft 7. 1920 ...
Bei Fritz Gurlitt endlich sah man, neben den im vorigen
Heft schon gewürdigten Bildern von Röhricht, reizende
Vorsatzpapiere, Stickmuster u.dergl., biedermeierlich stili-
siert, mit Hilfe von irgendwelchen Vorbildern geschickt
archaisierend und geschmackvoll, ja geschmäcklerisch in
Form und Farben ausbalanciert, von Paul Klee. Der von
etlichen Hohenpriestern auf dem Angesicht Angebetete
entpuppt sich nun bei näherer Bekanntschaft, als ein feiner,
geschickterKunstgewerbler, dessen nebenher gehende tief-
sinnig zeichnerische Allotria man nicht weiter zu beachten
braucht, der im rein ornamentalen Spiel aber Brillanz ent-
faltet. Diese Blättchenkunst ist sehr dünn und ganz damen-
haft, sie ist snobistisch und in ihren gedanklichen Absichten
oft albern. Aber es sind feine Fähigkeiten vorhanden, die
sich die Verleger nicht entgehen lassen sollten. K. Sch.
„Düsseldorfer Zeitung" vom 10. Juni 1920 ...
„Große Kunstausstellung Düsseldorf 1920."
Ein ähnliches Bild bietet München, dessen neueste Kunst —
entschiedener Expressionismus — von Paul Klee ebenso
sensationell wie kulturlos vertreten wird. Solche Sachen,
von denen sich gut die Hälfte in rheinischem Privat- bezw.
Händlerbesitz <A. F1 e ch t h e i m) befindet, mögen tausend-
mal einen furchtbar tiefen Sinn haben, daß sie ausgestellt
werden, kann aber nur einen Zweck haben. Übereinander-
gedruckte Schnittmusterlinien haben wirklich einen Sinn,
aber eingerahmt und ausgestellt verwechselt man Derar-
tiges nicht mit der Bekleidungskunst. Es ist letztens noch-
mals feierlichst verkündet worden, Kunst sei Andacht.
Woher soll aber ein Mensch die Fähigkeit nehmen, in
tausend Sprachen mitzubeten und zuletzt gar noch in dieser
Hühnersprache? Es wäre gut, wenn die glücklichen „Pri-
vatbesitzer" dieser Mätzchen den Drang verspürten, ihre
Kleeblätter für sich zu behalten. Wie das Publikum, so hat
auch die Presse nicht immer Lust, sich das Hindurcharbeiten
durch eine „Große Ausstellung" unnützerweise erschweren
zu lassen. Es hätte genügt, wenn München durch seine
erwachsene Kunst hier vertreten wäre. S. W.
80
j
Die Erste Gesamt-AusstellungP a u 1K1 e e, zu
welcher ein erheblicher Teil des Privatbesitzes
hinzugezogen werden konnte, wurde am 17. Mai
eröffnet. Sie umfaßt 362 Werke an Gemälden,
Aquarellen,Plastiken, Zeichnungen undGraphik#
Blättern. Außer der in diesem Heft abgedruckten
„Kritik" hat selbstverständlich die Münchner
Presse bis heute den 28. Mai kein Wort für
dieses Ereignis übrig gehabt. Einige Kunst-
handlungen und eine Reihe von öffentlichen
Galerien — München ausgenommen — sicherten
sich wertvolle Objekte dieser Ausstellung. Für
die vorhergegangene Ausstellung George
Grosz, welche Mitte April eröffnet wurde,
erfolgte die einzige Besprechung, die ernst ge-
nommen werden kann, am 5. Mai. In Ham-
bürg und Berlin erschienen dagegen spalten*
lange Würdigungen dieser Ausstellung. Herr
Willy Wolfradt! Meinen Sie nicht, daß andere
Ursachen als die „Trägheit des Kunsthänd-
lers" schuld sind, wenn norddeutsche Künstler
München nicht mehr beschicken? Das Stadt-
museum Dresden erwarb aus dieser Ausstel-
lung eine Reihe von Zeichnungen und Aqua-
rellen, und auch der Privatbesitz beteiligte sich
sehr rege als Käufer.
Der unverkaufte Teil der Grosz-Ausstellung
wird im Juni bei Zingler in Frankfurt gezeigt,
das große Gemälde „Der Abenteurer" wird
ausgestellt in der Expressionisten-Schau in
_ •
Darmstadt.
Ich erwarb eines der Hauptwerke von Franz
Marc „Katzen" <Abb. S. 82). Die Größe des
Gemäldes ist 73X96, die Hauptfarben sind blau,
gelb und rot. Es stammt aus dem Jahre 1913.
Mein Verlag erwarb zwei neue Lithographien
von Georg Ehrlich „Der Bucklige" und „Frau
im Herbst". Je 40 signierte Drucke Mk.65.—
Ferner zwei Radierungen von R. Seewald
„Bootshafen 1920" 15X21,-30 signierte Drucke
Mk. 100. — einschließlich Luxussteuer „Haus mit
zwei Nonnen" 1919 19X16,- 30 signierte Drucke
Mk. 100. — . Vorbereitet wird eine Mappe mit
12Lithographien von GeorgSdhrimpfzu dem
Roman von Laurids Brunn „Van Zantens glück-
liche Zeit". Noch vor Drucklegung erhalte ich
einen Prospekt des Verlages Arnold, der 20 far-
bige Holzschnitte Otto Langes über das gleiche
Thema anzeigt!
Georg Schrimpf ist wieder ausschließlich durch
mich vertreten. Ich verfüge auch über die Werke
seiner verstorbenen Gattin Maria Uhden.
Al exeij von Jawfensky
{Abbildung Seite 74>‘
/ * _ 1 . V* . • y •# • * *« • ' •. * • *
«4 P 0 * * • • i »^0 4 **•-’ •' * . Y f' *r ' J ^ . |
Zwölffarbenlithographie nach dem Gemälde des Meisters. Bildgröße
67X421/2 cm, Blattgröße 77X63 cm. 100 numerierte und vom Künstler
signierte Exemplare auf starkem holzfreiem Kunstdruckpapier Mk. 60. — .
• f %
•k
Zu beziehen vom
Goltzverlag, München, Briennerstrasse 8
81
%
Gg. Ehrlich
Frau im Herbst (Lithographie)
Franz Marc
Die Katzen (Gemälde)
<Mit Genehmigung von Frau Maria Marc, Ried)
82
Seewald Haus mit zwei Nonnen <Rad.) Seewald Bootshafen (Rad.)
0
w
* A • * 1 . f * ' % 4 f
Georg Schrimpf
Aus „Van Zantens glücklicher Zeit". 10 Lithographien in Mappe
*
t
GEORGE GROSZ im Spiegel der Kritik.
„Mündiener Zeitung Nr. 126" ...
Bei Goltz sind Bilder und Zeichnungen von George
„Hamburger Fremdenblatt" vom 8. Mai 1920 . . .
George Grosz. Ein Maler der Scheußlichkeit. Das
* •
Grosz ausgestellt. Der gemeinsame Titel dieser „Kunst® Werk des Deutschamerikaners George Grosz, der
werke" müßte heißen: Bordell und Irrenhaus. Diese Fest
zur Zeit bei Goltz in der Galerie Neue Kunst Gemälde,
Stellung genügt. Jedes Wort weiter über diese Kultur® Aquarelle und Graphik zeigt, verdient besondere Beach
schände wäre eine Versündigung an uns selbst.
rr
Bayer. Kurier" Nr. 133/34 ...
CR. Braungart.)
tung. Grosz will das Bild einer Welt geben, und zwar
unserer Welt, die sich, in wahnwitzigem Tempo von Sen®
sation zu Sensation gejagt, am krassesten in der Groß®
In der Galerie Goltz wird eine Ausstellung von stadt manifestiert. Ihrem Bannkreis entnimmt er daher
GeorgeGrosz vorgeführt. Eine widerliche Mischung von seine Stoffe, die er mit einer satirischen, vor keiner Be®
Neuruppiner Bilderbögen, italienischem Futurismus^ einer stialität der Linie und Farbe zurückscheuenden Wucht zu®
„Volkskunst", wie sie in gewissen geheimen Kabinetten sammenballt, die stellenweise an die gigantischen Kari®
1 •
von Kantinen zu finden ist, und von robuster, unbeleckter katuren eines Daumier erinnert. Grosz setzt eine Fülle
oiom^ ist ^ aus dem dieses tolle von Menschen, Dingen, Farben und Lichtern nebeneinander
Gemenge von Farben und Formen, unter wüstem Ge- und ordnet sie durch große kompositionelle Motive, wie
schrei und Gejohl, in brünstigen Exstasen von wilden, beispielsweise Aufteilung der Fläche durch ein Netz von
ungezügelten Instinkten emporwächst. In den Gemälden Diagonalen, in ein System, das alle Einzelheiten zueinan-
der in Beziehung setzt und ihnen dadurch erst Ausdruck
und Stoßkraft verleiht. Sein Bild „Der Abenteurer"
zum
und Zeichnungen kommt das Erotisch-Sexuelle immer
wieder in jener Brutalität zum Durchbruch, wie sie nur
in den letzten Zuckungen eines durch Bordellmilieu bis Beispiel ist nicht das Bild eines Mannes mit einem ein-
zur Impotenz erschöpften Vorstellungskunst gewinnen« maligen Schicksal, sondern es ist Amerika schlechthin, das
kann. Vielleicht wird man diese Aussetzungen als nicht Amerika der Abenteurerromantik, der wirbelnden Hast
von der Kunst, sondern von der Ethik ausgehend, an des Broadway-Lebens, das Land der unbegrenzten Mög-
gewissen Stellen für vollkommen verfehlt finden, obwohl lichkeiten, in dem dieser freche Halunke, der mit gespreizten
man auch hier im Vergleich mit anderen Zeiten darauf Beinen, Revolver in den erhobenen Fäusten, breitspurig
hinweisen kann, daß man Sinnlichkeit und selbst Erotik vor einem flirrenden Hintergrund steht, der ungekrönte
in der Kunst früher entweder blutvoller und elementarer, König ist. Dem „Abenteurer" gegenüber hängt das um-
oder graziöser und liebenswürdiger darzustellen verstand. fassendste Werk dieses Malers: „Deutschland, einWinter-
Aber wenn man auch nicht nach neuer Geistigkeit in märchen". War jenes rein künstlerische Gestaltung einer
dieser neuen Kunst sucht, wird man auch im rein Künst
bunten und hastenden Welt, so ist dieses in erster Linie
lerischen dieselbe brutale, ungeregelte Geistesverfassung politischer Kampfruf, eine gellende Anklage gegen die
finden. Man glaubt allein mit barbarischer Vertierung hinter uns liegende Epoche. Vier Figuren sind hier die
einen neuen Stil erzeugen zu können. Man geht auf die ruhenden Pole in der Erscheinungen Flucht. Unten der
^ * t '
Kunst primitiver Völker zurück und hängt, um dies be- Geistliche, der General und der Oberlehrer/ darüber —
sonders stark zu betonen, Holzplastiken von Südseeinsu- als Bildzentrum — der Mann, den Kornfeld den „Teufel"
lanern neben den Bildern aus. Allerdings, wer sehen nennt, der Spießer in seiner ganzen sturen Unerschütter-
will, der sieht! Dort, bei den „Wilden", ein unge- lichkeit. Als Hintergrund ein tolles Durcheinander von
schriebenes Stilgesetz, das alles nach dämonisch-lüsternen Mietshäusern, Kasernen, Fabriken, Reklameschildern und
Vorstellungen bildet, aber innerlich einen sicheren Halt vielen anderen Insignien unserer Zeit. Auf einem Tisch
hat. Hier beim Nachahmen, Nachempfinden, nur eine in der Mitte des Bildes kleben eine Nummer des Lokal-
Kleinigkeit, die mehr sagt als alles andere. Er, der doch anzeigers und ein paar Lebensmittelkarten. So weit geht
weg vom Naturalismus zu neuen geschauten und „ver- hier der Drang des Malers nach krassester Wiedergabe,
geistigten" Formen will, klebt auf seinem Bilde des Kriegs- daß sogar die Dinge selbst in den Rahmen einbezogen
hetzers einen wirklichen Ausschnitt aus dem „Berliner werden. Was Grosz sonst noch ausstellt, ist Ausspinnung
Lokalanzeiger", eine Brot- und eine Eierkarte mitten auf desselben Themas. Er will zeigen, welch eine Fülle von
den gemalten Tisch! Nichts könnte den scheußlichen Lastern, Gemeinheit und Bestialität des Menschen diese
Panoptikumsgeschmack, das Kitschige der inneren Geistes
Verfassung besser dokumentieren, aus der eine solche Stil
„Kulturepoche'' ausgebrütet hat. Nichts verschleiert dieser
Fanatiker der Anklage. Er malt Menschen, denen die
losigkeit erwachsen ist. Wann wird das deutsche Volk Kleider nur als durchsichtige Hüllen über kranken, schlaffen,
und die deutsche Presse in ihrer Gesamtheit den Mut gedunsenen Körpern sitzen, und andere, deren Herz als
und die geistige Gesundheit wieder gewonnen haben, um Ausgangspunkt aller Ekstasen in greller Deutlichkeit aus
das, was ihnen Snobs, geistige Jongleure, Fremdstämmige bunten Kleidern leuchtet. Was diese Bilder aus der Sphäre
und Gewinnler als die neue, wahre Kunst aufschwatzen, politischen Kampfgeschr;eies in die der Kunst hebt, ist die
mit entschiedenster Entrüstung zurückzuweisen?
CDr. gO
virtuose Behandlung der künstlerischen Mittel, vor allem
der Farbe. Während sie im „Abenteurer", der imwesent-
84
f
liehen auf Rot, Grün und Gelb aufgebaut ist, zu einem ein-
zigen Ton sensationeller Grellheit zusammenklingt, sind
im Deutschland, ein „Wintermärehen" die einzelnen Farben
mit geradezu reporterhafter Geschäftsmäßigkeit neben-
einandergesetzt. Um so packender wirkt dann im Gegen-
satz dazu die kranke Lasterhaftigkeit der Mischtöne in den
Bildern aus Dirnen» und Säufermilieu. Gegen diese Ge-
nialität der Farbbehandlung, die auch in den Aquarellen
zum Ausdruck kommt, fällt die Graphik erheblich ab.
Grosz bedient sich hier des Infantilismus, d. h. er über-
nimmt die primitive Zeichenart verderbter Großstadtkinder
und bildet sie zu einem raffinierten Stil um. {Primitivität,
bewußt geübt, wird immer Raffiniertheit.) Aber dieser
Stil wirkt, auf Groszsche Stoffe angewendet, dürr und —
ganz literarisch. Da sieht man zum Beispiel ein Haus mit
drei Stockwerken: im ersten Stock eine Prügelei, im zweiten
eine Dirnenszene, im dritten ein Erhängter. Das ist schon
nicht mehr ein — wie auch immer gegebenes — künst-
lerisches Erlebnis, sondern Klügelei. Das Elend des
Lebens wird registriert, nicht mehr gestaltet.
Wer von der bildenden Kunst in erster Linie „Schön-
heit" im klassizistischen Sinne verlangt, wird diesen Ma-
lereien und Zeichnungen eines Scheußlichkeitsfanatikers
wutschnaubend den Rücken kehren. Der Vorurteilslose
aber wird erkennen, daß hier um eine neue Zeit, um eine
neue Kultur gerungen wird mit einer Leidenschaftlichkeit,
wie sie vielleicht nur die ganz großen Satiriker aller Zeiten
entflammt hat. Damit tritt Grosz an erster Stelle in den
Kreis der jüngsten Generation, der Bühne und Kunst-
ausstellung wieder zur „moralischen Anstalt" wurden, in
denen sie der Menge ihre ethischen Imperative ins Gesicht
schleudern. Aber ihre Schreie verhallen ungehört, und
bald wird diese Kunst der großen ethischen Gebärde <wie
heute schon die des ihr verwandten Sturm und Drang) nur
noch „Material" sein, das in den Stuben der Gelehrten zu
neuem „Material" verarbeitet wird, bis wieder einige Bi-
bliotheken gefüllt und als Bollwerke gegen Frühling und
Sonne errichtet werden können. Über alle die Bücher aber,
die von der Kunst unserer Zeit erzählen und ihrem viel
zu großen Wollen, sollte man das schmerzliche Wort der
Tochter Indras setzen, das wie ein Leitmotiv der Klage
Strindbergs „Traumspiel" durchzieht: „Es ist schade um
die Menschen." (Otto A(fredPafitzsch.J
^ i| • %
„Der Tag" Berlin 19. Mai 1920...
Berliner Spuk. Es ist begreiflich, daß Münchens
Bodenstand und eingewanderte Verliebtheit gegen das
berlinische Wesen, wie es ihnen erscheint, opponieren.
Auch München hat sein Paradies verloren — die Zeit,
da bescheidene Neuerung pietätvoll aus der Kultur der
Vergangenheit erwuchs, ist dahin. Moderne Großstadt
zu sein — das war eigentlich immer nur ein neues Pracht-
kleid,. das die alte Monarchie angezogen, eine Rolle, die
sie wie eine begabte Dilettantin nur gelernt, aber nicht
mit organischem Leben erfüllt hatte. Die Wirtin lebte
vom Fremdenverkehr, aber eigentlich wurde sie von ihm
gestört/ in ihrem Willkommen überwog die individuelle
Sympathie, das Geldinteresse. So blieb das eigentliche
München doch die kleine Residenz von einst, und heute
noch geistern die merkwürdigen Wittelsbacher, die ihm
sein Gepräge gegeben, über der wogenden Unbestimmt-
heit revolutionärer Errungenschaften. Deutsches Alt-
bürgertum im ersten Schimmer südlicher Schönheit — ein
festes Sein und alles Werden aufgeklebt, Freiheit in der
Enge, farbige Entfaltung im Gartenwinkel. Das ist
Münchens Zauber für hoffende Künstler und Geistes-
arbeiter, ermüdete Kultursucher immer wieder. Das
prägt den Gegensatz zu Berlin, macht ungerecht, weil
unhistorisch gegen Berlin.
Man atmet hier befreit von der Hetze des Werdens
auf — das Münchener Lebenstempo wird von der Arbeits-
peitsche nicht erreicht, deren Züchtigung der Berliner für
immer erträgt und sogar als Daseinszweck empfindet.
Hier wurzelt das Wachstum tiefer,- Pietät und Erinne-
rung machen dankbarer, stiller, bescheidener im mensch-
lichen Vergleich, und das Wesen des behutsameren Urteils,
des freieren, liebevolleren Verkehrs sieht in der Gliederung
der Stadt sein Gleichnis. Licht und übersichtlich bleiben
% • * •
die Straßenzüge, die geschmückten Plätze, die geschwun-
genen Brücken über der schnellen, grünen Isar. Der Zu-
wachs zeigt sich so wenig deutlich wie das Signum sozialer
Not. Mütterchen Altstadt schmiegt sich noch immer ge-
sichert an die lieben, modernen Enkel. Wer das Weich-
bild Münchens verläßt, sieht die mächtige Hochebene,
von den Alpen umsäumt. Das ist etwas. Die Asso-
ziationen, die solcher Blick gibt, stellen den Menschen
auf eine Warte, nicht unter ein Joch.
Man weiß hier oder vielmehr, man hat es gehört, man
ahnt und glaubt es, daß in Berlin alles anders ist. Man
sieht nur die Kehrseite, weil diese sich gleißend, mit
herausforderndem Anspruch dem Süden zuwendet. Hetze
und Streben, vorschnelles Urteil, Werden als Feind des
Seins, atemloses Tempo, rücksichtslose Konkurrenz. Der
berlinische Mensch kann kein zutreffendes Bild seiner
• • • * , . • J • # ^ . ' ' *, S ^ •
• * — \ ^ ^ • • • . «
Heimat nach München tragen. Er verschleiert, auf prak-
tische Werte eingeschworen, die Idee seiner historischen
Entwicklung. Ein Fanatiker der Gegenwart drängt sich
den dankbaren Erben der Vergangenheit auf. Nach seiner
Gebärde wird sein Wesen beurteilt, nach den Blättern
die Wurzel. Man hat sich hier so lange gewöhnt, den
Berliner als Emporkömmling aufzufassen, daß man auch
Berlin nur noch als Emporkömmling sieht. Immer wieder
sucht man ihm das Herrschaftsrecht über deutsche Kultur-
macht abzusprechen, weil man seine Kulturmacht nicht
kennt oder vergessen hat, sie aufzusuchen. Was weiß
man in München von Zauber und Kraft, von erziehe-
rischem und künstlerischem Wert des Preußentums? Viel
hat der nimmersatte Markt davon verschlungen, aber
ein ragender Rest wird immer bleiben. Auf ihm baut
sich der tiefer und reiner blickende, der hoffende, der
gesunde Berliner an.
Es wäre schon lange ein Gebot der Zeit, für diese
entscheidende Herzkammer Berlins in München Sehkraft
85
und Gerechtigkeit zu wecken. Leider wird das Gebot
l . * • V ' V 1 ‘ ' 4
immer wieder umgangen. Die latente Hetze, der stichelnde
Hinweis auf die Nachtseite des nordischen Stadtungetüms
ruht nicht. Man sucht und findet jede Gelegenheit, das
Münchener Urteil zur Einseitigkeit zu erziehen. Wer als
geborener Berliner lange in München lebt und München
lieb hat, ohne Berlin zu verraten, behält die objektive
Kontrolle.
In solche Sphäre unfruchtbarer Antipathie, grollender
Auflehnung, die abhängiger bleibt, als sie weiß, kam ein
berlinisches Kunstwerk nach München, dessen Nutzen
und Schaden problematisch ist. Man kann sagen, das
hat uns gerade noch zur Ungerechtigkeit gefehlt, und
man kann auch sagen, das fehlte, um die objektiv Ge-
willten gerechter werden zu lassen. In der Galerie
Hans Goltz sind die Arbeiten von George Grosz zu
sehen, Bilder und Graphik. Aus den
• • i * f *4* . ä
Straßen Münchens trat man unvorbereitet vor diese Be-
schwörung des deutschen Infernos. Es gibt ästhetisch
strafbare Gegensätze. Unerträglichkeiten müssen ver-
•i f # • * 'i ^ | * * * # * 1 l \ • ♦ # • ^ # t •
worfen werden, denn wir haben gezeigt, was wir ertragen
können. Ich persönlich empfand, diesem mir noch un-
l * M * * _ i • ^ | » * • •
bekannten Künstler vorgestellt, einen harten Schlag, denn
ich kam von einer jener Münchener Sehnsuchtswande-
#4* • * • I ^ f •|f* 4§ A 4 0 % \ ^
rungen, die dauernde Jugend bis ins Alter tragen, die
gerade in dem nach Süden verschlagenen Berliner keine
# * % + t * ' ' * % f * • m * / #
Sentimentalitäten, sondern Vertrauen auf freie, versöhnte
Weltentfaltung sind. Solche Gedanken hatte ich auch
wieder in den dunklen Begriff meiner Heimat hinauf®
% m # • f
gesandt, und nun stand ich plötzlich vor einem Boten
dieser Heimat. Freilich war ich zuletzt noch in der Hohen®
zollernstadt gewesen/ die Revolution Berlins habe ich
nicht miterlebt, aber ich denke mich ganz gut in sie hinein.
Rauh und flatternd vom Vergangenem abgerissen, er®
scheint die Kunst von George Grosz als Kind der Berliner
9 9 • (9 4 k ® a
Revolutionszeit. Nicht der Ideen, die auch den Himmels®
• . T • - ' • ,
dunst der Weltstadt durchleuchten, sondern der ratlosen
Menschen des Überganges zwischen Bekenntnissen, Leiden,
Hoffnungen — Genüssen. Eine Hölle brennt am lichten
Tage der Sichtbarkeit — ein Künstler zeigt ihr Chaos.
Alsbald meldet sich das Bewußtsein: diese Werke fordern
die gegenständliche Betrachtungsweise heraus und verleiten
selbst zur unkünstlerischen Einschätzung. Es ist nicht
A . 4 % .Cf | f C t i *1 f * ® w |
anders möglich: man muß vor diesen Bildern und Blättern
an die Seele, nicht an die Kunst Berlins denken. Das
zeitliche Dokument verdrängt die ästhetische Wertung/
und allmählich erst erkennt man, daß beide verschmelzen
f: j » \ . * * 9 ’ * ‘ r
wollen, daß beide zusammengehören. So darf man es
ruhig vorausnehmen: das Können von George Grosz ist
stark —das beweisen seine Farbenkomposition, seine Akt-
zeichnung und vor allem sein „Futurismus", der hoffnungs-
volle Größe hat, weil er endlich kühn in die Wirren des
Gegenständlichen führt, nicht mehr in die der farbigen und
linearen Empfindungswerte. Er kann vom Unsagbaren
etwas sagen: er lenkt uns scheinbar zur Gestaltung des
Gestaltlosen.
■ * • ^ * • . • 0 4 19** 4 fff * • . A ■
Aber dieser Meister des dinglichen Nebeneinander ist
ein wurzelloses Kind oder ein wurzelloser Zögling von
Neu-Berlin. Der Schrei der schwebenden Qual zwischen
Untergängen ist sein Bestes und sein Schlechtestes. Un-
edle Trunkenheit des zynischen, kleinen Verzweifelns ist
seine Welt. Furchtbare Einseitigkeit kennzeichnet diese
Kunst — sie ist kein Bekenntnis des Wortes, des Ge-
dankens, sondern nur des stummen Bildes. Sie ist mit
I | *4 • • , « * . * •
grinsendem Schweigen da, sie deutet nichts — sie ist von
sich selbst geschlagen.
So scheint die Sphäre einer Millionenstadt, eines Ge-
meinwesens, das heute noch, wie ehedem, alle Kräffe des
Landes fruchtbar zu machen weiß, in diesem Künstler-
kopfe nur von Kreaturen des Geldes, des Lasters, des Ver-
brechens bevölkert. Nur der Berliner Triebmensch ist
belauscht. Alles schleppt sich unter den Peitschen Geld und
Zeit. Alles fürchtet oder umgeht das Gesetz. Ein letztes
Gieren vor dem Zusammenbruch, den taumelnden Wahn-
sinn des Marktgewimmels weiß ein von Visionen der
Wirklichkeit Verfolgter auf die Leinwand zu bannen. Ein
grotesker Tanz von Dirne, Verbrecher und Polizei. Eine
unendliche Verkrüppelung aller Menschentypen. Dürftig-
keit der Steinwelt, keine Gottesatemwelt. Schiebertriumph
über die Niederlage der Nation. Ein Schlag auf den
Kopf des Betrachters, aber über allem auch das große
Rauschen, das der Sinn des Berliner Markterfolges ist,
die letzte Zuflucht birgt von Sehnsucht und Eigenwert.
Tränen in den Augen, erinnert man sich: im Chaos des
Nebeneinander, Dnrcheinander aller Mächte erlebtest du
einst die eine, erkanntest sie wie niemals wieder: Jesus,
Prometheus, Beethoven.
(Georg Hirscßfefd.)
*
✓
CHARLES HOFER^GENF
nm v 3.. TT TiTP
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1, Verzeichnis Nr. 11
Z- Verzeichnis Nr. 4
3. Verzeichnis Nr, 17
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4. Verzeichnis Nr. 9
CHARLES HOFERsGENF
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5. Verzeichnis Nr. 7.
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6, Verzeichnis^Nr. 3
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4 k i •> v. y •»*« /•Vk .
7. W. Lehmbrudc. Verzeichnis Nr. 32
88
*
*
8. W. Lehmbruck. Verzeichnis Nr. 36
AUSSTELLUNGS-VERZEICHNIS
%
CHARLES HOFER=GENF
GEMÄLDE:
Nr. 1 Gemälde: „Akt
//
//
rr
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rr
rr
rr
jr
rr
2 Gemälde: „Stilleben mit Benediktinerflasche und Birnen
3 Gemälde: „Grüne Landschaft mit Wasser" <Le ca
4 Gemälde: „Dunkelgrüne Landschaft mit Bäumen".
Abb
Abb
5 Gemälde: „Stilleben mit Fischen und Zitronen, Löffel und Gabel
6 Gemälde: „Stilleben mit Äpfeln und Flasche".
7 Gemälde: ,,Großes Stilleben mit Pfirsidhen und Melonen" Abb. '
8 Gemälde: „Großes Stilleben mit Fischen und Messer".
9 Gemälde: „Am Ufer".
10 Gemälde: „Hügellandschaft: mit Dorf".
11 Gemälde: „Stilleben mit Krug, drei Flaschen und Birnen". Abb
12 Gemälde: „Frühstück".
rr
13 Gemälde: „Stilleben mit Tulpen".
14 Gemälde: „Kleines Stilleben mit Anemonen
rr
15 Gemälde: „Grüne Landschaft
11
<Le
rr
rr
16 Gemälde: „Stilleben mit Tulpen und lila Tuch
17 Gemälde: „Stilleben mit Lauch und Salat".
AQUARELLE:
Nr. 1 Aquarell: „Landschaft mit Bäumen
u
Nr. 3 Aquarell: „Seelandschaft"
rr
2 Aquarell: „Berglandschaft
u
ZEICHNUNGEN:
Nr. 1 Zeichnung: „Straßenedce
//
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rr
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rr
rr
rr
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n
n
2 Zeichnung: „Landschaft mit Bäumen I"
3 Zeichnung: „Am Fluß
4 Zeichnung: „Landschaft mit Bäumen II
5 Zeichnung: „Stadt am Fluß
6 Zeichnung: „Landschaft mit Brüdce
7 Zeichnung: „Stadtmauer
8 Zeichnung: „Stilleben mit Flasche
9 Zeichnung: „Blumenstilleben"
//
il
11
Nr. 10 Zeichnung: „Vase mit Tulpe"
rr
rr
rr
rr
rr
rr
rr
n
n
11 Zeichnung: „Schale mit Zitronen"
12 Zeichnung: „Landschaft mit Bäumen
13 Zeichnung: „Landschaft mit Kanal
14 Zeichnung: „Landschaft mit Weg
15 Zeichnung: „Landschaft mit Brücke
16 Zeichnung: „Landschaft mit Kirche
17 Zeichnung: „Landschaft mit Fluß
Abb. 3.
n
u
n
n
KATALOGE
DER GALERIE „NEUE KUNST"
HANS GOLTZ / MÜNCHEN / BRIENNERSTRASSE
Der blaue Reiter <1912) mit 20 Abbildungen...........Mk. 3=
20. Kollektivausstellung: F. A. Weinzheimer <Juli 1914) 12 Abbildungen . . .
28. Kollektivausstellung: Erich Heckei <Juni-—Juli 1916) 9 Abbildungen ....
29. Kollektivausstellung: Hans Richter (Juni—Juli 1916) mit20rg.=Linoleum-Schnitten Mk. 1.
30. Ausstellung:
32. Ausstellung:
35. Ausstellung:
36. Ausstellung:
42. Ausstellung:
44. Ausstellung:
45. Ausstellung:
46. Ausstellung:
48. Ausstellung:
50. Ausstellung:
51. Ausstellung:
52. Ausstellung:
54. Ausstellung:
56. Ausstellung:
57. Ausstellung:
59. Ausstellung:
60. Ausstellung:
4. Gesamtausstellung (August —Oktober 1916) mit 30 Ab=
bildungen..............................................
Josef Eberz (1917) mit 10 Abbildungen..................
Stückgold (Mai—Juni 1917) 18 Abbildungen . . . .
Schmidt-Rottluff (Juli 1917) 10 Abbildungen............
Carl Mense (Februar 1918) 14 Abbildungen . . . .
Josef Eberz (April—Mai 1918) 14 Abbildungen . . .
Emil Nolde (Juni 1918) 14 Abbildungen).................
Der Expressionistische Holzschnitt (Juni—Juli 1918) mit
20 Abbildungen und 2 Org.=Holzschnitten von Schrimpf
Lyonei Feininger (Oktober 1918) mit 10 Abbildungen und
1 Orig.Hdolzschnitt....................................
R. Seewald, Das graphische Werk (Februar—März 1919)
mit 21 Abbildungen und 2 Orig.-Lithographien . .
H. M. Davringhausen (April 1919) mit 10 Abbildungen
Albert Blodi (Juli 1919) mit 12 Abbildungen
5. Gesamtausstellung. Herbst 1919 mit 23 Abbildungen
Georg Schrimpf (Januar 1920) mit 11 Abbildungen
Karsdi —Rabus—Lismann (März 1920) mit 8 Abbildungen
1. Sonderheft des Ararat: George Grosz. Siehe Inserat
2. Sonderheft des Ararat: Paul Klee. Siehe Inserat .
rr
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1.50
2.
rr
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rr
rr
rr
rr
rr
3.
2.
2.-
2.-
2.
2.
3.
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‘3.50
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2.
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rr
rr
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rr
rr
rr
3.
2.
2.
3:
2.
1.50
4.40
7.20
Sämtfiche KcitciCoge enthaften ein Vorwort, manche auch eine hnappe Sefhsthiographie
cfes betreffenden Künstfers.
POSTKARTEN
Herausgegeben von der Galerie „NEUE KUNST". — Preis der einzefnen Karte Mh. — ,50
Beditejeff, Gewandfigur Grosz, Deutschland ein Klee, Christlicher Sek-
Derain, Felsenlandschaft Wintermärchen * 4 • # tierer (Aquarell)
Eberz, Alte Stadt Herbin, Stilleben Klee, Frißt aus derHand
Eberz, Garten derMönche Kars, Zitronenpacke- (Aquarell)
Eberz, Kreuzigung rinnen Klee, Läufer (Aquarell)
Eberz, Narr in Christo Klee, Zerstörung und Kokoschka, Emmy Heim
Eberz, Opfer Hoffnung Mense, St. Christoph
Eberz, Liegender Akt Klee, „B" Mense, Flußlandschaft
Eberz, Märtyrer Klee, Ausblick a. d. W ald Mense, Straße mit Turm
Eberz, V errat % Klee, Aquarell 1918/11 Mense, Häuser
Feininger, Hohe Häuser Klee, Aquarell 1918/68 Mense, Liebespaar
Feininger, Markwippach Klee, Familie (Aquarell) Mense, X Madonna
Feininger, Benz. 6 Klee, Freundliche Vier Oppenheimer, Thomas Mann
van Gogh, Kartoffeln (Aquarell) Pissaro, Le pont neuf
Grosz, Abenteurer Klee, Hampelmann Schrimpf, Besuch beim
Grosz, Gefährliche Straße (Aquarell) Kinde
Grosz, Im 28. Stock Klee, Nadelzeichnung Thum, Lautensack
Grosz, Der Mensch ist gut 1919/215 • •
91
*
AUSSTELLUNGSsVERZEICHNIS
DAS GRAPHISCHE WERK VON W. LEHMBRUCK
ZEICHNUNGEN:
1. Weiblicher Akt 1911, getönt 31x24.
2. Weiblidher Seitenakt mit erhobenen Armen 62x47.
3. Studie zu weiblicher Gestalt, handschriftlich
31x24
4. Weiblicher Rückenakt, handschriftlich sign. 44 x 27.
5. Sitzender Akt mit umschlungenem Knie 38 X 26.
6. Knieender Seitenakt <Tusche u. Kreide) mit handschriftl. Vermerk „Mutter u. Kind
//
23.5
7. Weiblicher Kopf 32x24.
8. Seitenakt mit erhobenem Knie (blaue Kreide), handschriftlich sign. 1911, 31,5x24.
9. Stehender Seitenakt, handschriftlich sign. 44 x 26.
10. Seitenakt mit erhobenem Knie <7. Fragment), handschriftl. sign. 1911, 31,5x24 (blaue Kreide)
11. Frauenraub, farbige Tuschzeichnung, handschriftlich sign. 1913, 30x22,5.
12. Mädchen und Jüngling, Federzeichnung, handschriftlich sign. 1913, 19x15.
13. Männerkopf, Tuschzeichnung, 22x17,5.
14. Sitzender Akt, rechte Hand aufgestützt, Bleistiftskizze, 26x22.
15. Zwei weibliche Akte, Kreidezeidinung mit handschriftlicher Bez., (unleserlich) 25x16.
16. Liegender Rückenakt, handschriftlich sign. 30 X 39.
17. Skizze zu Macbeth, 39x30.
18. Weiblicher Torso mit Kopf, handschriftlich sign. 44 x 26.
19. Knieender weiblicher Torso ohne Kopf, 44x26.
20. Knieende, Federzeichnung, farbig, handschriftlich sign. 31 X 23.
RADIERUNGEN:
48. Die Schuld
21. Tanz (Mann und Weib)
22. Des Künstlers Frau und Kind
23. Schüchternes Mädchen
24. Raub I
25. Ausschauender Mann emporsteigend
26. Ruhende Meeresstimmung
27. Frauenkopf
28. Mutter und Kind
29. Junges Mädchen
30. Weiblicher Halbakt mit Männerköpfen
31. Johannes
32. Kopf, groß, siehe Abb. 6
33. Knieende, groß
34. Mädchenkopf von vorn mit Tuch
35. Frauentorso ohne Kopf
49. Angefangene Komposition
50. Jeremias
51. Der Überfall
52. Frauenkopf, seitlich geneigt
53. Anbetung
54. Versuchung
55. Liegendes Weib
56. Das tote Weib
57. Frau mit hochgeworfenen Armen
58. Weib und Kind
59. Mutter und Kind, groß
60. Mutter und Kind, klein II
61. Schlafendes Mädchen
62. Frauenkopf III
36. Stehendes junges Weib, siehe Abb. 8 63. Schreitender Mann
37. Kreuzigung
38. Sitzendes Mädchen
39. Weiblicher Halbakt von vorn
40. Ecce homo
41. Komposition I
42. Niedergedrückte
43. Paolo und Francesca
44. Drei Frauen knieend
45. Große Auferstehung
46. Das einsame Weib
47. Überschwemmung
Affe Bfätter mit Nachfaßstempef sind von Trau LEHMBRUCK Bezeichnet. Einige
vom Künstfer sefBst noch Bezeichn ete Bfätter sind zu Trancpreisen (ScBw. Währ.J zu
Bähen. Anfragen Beantwortet HANS GOLTZ, München.
64. Strickende Frau
65. Leidenschaft II
66. Frauenkopf IV
67. Frauenkopf V (Frau Oe)
68. Frauenkopf (Frau B>
69. Der Gestürzte
70. Sinnende
71. Porträtkopf, groß
72. Schreitender Mann, groß
73. Emporstrebende.
92
Zweites Sonderheft des
A R Ä R A T
f9 , ** \ •
Inhalt:
Paul Klee, Eine biographisdie
Skizze nach eigenen Angaben des
Künstlers. — Ausstellungsverzeichnis.
30 Abbildungen nach Werken des
Künstlers. — Aus dem übrigen Inhalt:
Frankreich: die junge französisdie
Plastik. — Russland: Umansky: Kan-
dinsky’s Rolle im russischen Kunst-
leben. — Die Arche: Zola und
Cezanne. — Notizen, Biidier und
Kataloge, Zeitschriften-Archiv
PREIS MARK 7.20
Vorzugsausgabe: auf Kunstdruck-
papier mit einer Zehnfarbenlitho-
graphie nach einem Aguarell von
Paul Klee vom Künstler signiert.
200 nummerierteExemplare Mk.42.—
einschliessl. 20% Sorlimenterzusdilag.
Zu beziehen durch jede Buchhandlung und den
Golf^verlaq, München, Briennerstr. 8
Ausgaben der Galerie FLECHTHEIM • Düsseldorf
(
Ausstellungskataloge
Auf die zu jeder Ausstellung erscheinenden Kataloge kann vom 1. Juli ab zu
• g
Mk. 15.— das halbe Jahr abonnier! werden. Am 1. Juli erscheint:
33
WILHELM MORGNER
I n
I
mif einem Vorwort von Theod. Däübler und einer Ballade von Adolf v. Hahfeld
Es erschien:
33
Ostern 1919
rf
herausgegeben anläßlich d
Eulenberg und Beiträgen
Uhde, Hermann von We
Wiedereröffnung mit einem Vorspruch von Herbert
Walter
Wilhelm Hausenstein, Wilhelm
und Paul W
mit
Orig
schnitten und über 65 Abbildungen nach van Gogh, Cezanne, Seuraf, Picasso,
Braque, der Laurencin, Rohlfs, Nauen, Macke, Maillol, Lehmbruck u. a.
VERLAG. Potsdam.
Preis
GUSTAV KIEPENHEUER
MAPPENWERKE
Eberhard Vieg
MAPPE I
* » ® . ■> 4 ' I % 1 ^ f * * ä
?ner: „DER MOND ÜBER SOEST
11 Holzschnitte (vergriffen).
rr
MAPPE II
Max Burchartj: „ZEICHNUNGEN ZU RASKOLNIKOFF"
10 Lith. in Mappe, deren Umschlag als II gilt, mit einem Vorwort von P. Erich Küppers
* * . - *. % * k •». /1 t \ • , * ■■ * 0 ^ f i * 4 + ~
100 Exemplare Nr. 1 30 (vergriffen), 31 — 100 auf Büttenpapier erhöht auf Mk. 200.—. Jede Mappe
und jedes Blatt sind vom Künstler handschriftlich signiert und nummeriert. Die Steine sind zerstört.
MAPPE
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33
LANDSCHAFTEN
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6
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zeidinete,
mit einem Vorwort von Walter
94
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DIE TREUD
Blätter einer neuen Gesinnung / Herausgeber Wilhelm Uhde
enthält in Bandl <160 Druckseiten, mehr als 50 Reproduktionen,- Format Großoktav.
Auflage 1500Exemplare) u. a. Beiträge von : Friedrich Aßfers=Hestermann / Georges
Braque / Martin Büßer / Marc Cßagaff / Pauf Cfaucfeß / Josef Eßerz / Tw an
Go ff f Danief Henry / Francis Jammes / Joßannes Ttten / Graf Keyser fing /
Kfaßuncf / Pauf Kfee / Hefmucf Kode f Marie Laurencin / Max v. Maifincßrodt /
Joßannes Mofzaßn / Paßfo Picasso / Hans Purrmann / Henri Rousseau /
Friedrieß Bcßnacß / Otto Bcfooff / Bcßufte- Vaerting / Hans Biemsen / Heinrieß
Bimon / Wifßefm Bpeyer / Fjodor Bsofoguß / Hermann Fießert / Hans Fßoma
BAND 7 bringt Erinnerungen von Berta Wasbutzki an Herman Bang. Die Frau
seines Berliner Arztes erzählt uns erstmals Näheres über das Leben des grossenDichters.
BAND 7 bringt ferner bisher unveröffentlichte, teils unbekannte Werke des Henri
Rousseau / Pablo Picasso / Georges Braque / Johannes Itten / Paul
Klee / Marc Chagall in Reproduktion
Preis des I. Bandes Mk. 60.— und Sörtimentszuschlag. Eine handgebundene Ausgabe von 50 Exemplaren,
je nach Wunsch in Leder oder Pergament, erhält als Beilage eine signierte handkolorierte Originallitho von
Paui Kfee und wird vom Herausgeber eigenhändig numeriert und gezeichnet. Der Preis dieser Sub=
skriptionsausgabe richtet sich nach der verlangten Einbandausstattung. Angebote bereitwilligst von Fall zu
Fall. Bestellungen sind zu richten an HANS GOLTZ, MÜNCHEN, BRIENNERSTR. 8
oder direkt Schriftleitung «DI E FREUDE« BURG LAUENSTE IN , Oberfranken.
\
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ausgabe M. 45.—
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DIE BILDENDE KUNST IM NEUEN HANNOVER. Flugblatt / Broschiert M. 1.-
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DIE WAHRHEIT ÜBER ANNA BLUME. Kartoniert M. 3.
/
DER ZWEEMANN / VERLAG / HANNOVER
95
PAUL VERLAINE / FRAUEN
Erste deutsche Llmdiditung des Buches Temmes von CURT MORECK
Zweite deutsche Ausgabe: 800 numerierte Exemplare auf handgeschöpftem
Bütten/Großoktav
Nr. 1—50 in Ganzpergament..........................je 400 Mark
Nr. 51—800 in Halbpergament......................-je 100 Mark
Das Buch erschien als Privatdruck für Subskribenten. Eine neue Ausgabe wird nicht veranstaltet.
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Zeitschrift fihr Bücherfreunde:
Dies Budi erotischer Gedichte ist von dem alternden Verlaine geschrieben/ es erschien auch in Frankreich
nur in einem numerierten, heute von den Bücherfreunden begehrten Privatdrude. Ein erotisch verwildertes
Buch, aber überglänzt von dem Künstlertum des lyrischen Genius,- ein Dokument gepeitschter Menschlichkeit,
die Verse eines leidenden Flagellanten, erfüllt von den animalischen Lauten entfesselter Sinnlichkeit. Curt
Moredc hat die Gedichte ausgezeichnet übertragen, es ist etwas von dem vibrierenden Rhythmus Verlainischer
Kunst in seinen Nachdichtungen. Er hat den Stücken des Buches „Femmes" noch vier der gleichen Sphäre
hinzugefügt, die aus dem Manuskript übersetzt sind. Unter ihnen ist eins „Liebeskämpfe" das beste des
ganzen Zyklus, von aufbäumendem Schwung und großem LImriß. Das Buch ist auf Bütten gut gedrudkt
und geschmackvoll gebunden.
Vossische Zeitung:
Erstmalig liegen nun diese unerhört hingerissenen Verse des schon bei ihrer Entstehung Alternden in
deutscher Sprache vor. Sie sind trotz gewisser morbider Züge von einer fast holländischen Deftigkeit, mit-
unter etwas knallig, aber doch in ihrem bacchanalischen Humor farbensatteste Gemälde.
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Die Neue Rundschau:
Wenn es die Definition Gottes ist, keine Gegensätze zu kennen, so hat dieses Buch ein Gott geschrieben.
Der Zusammenhang alles Seienden ist in 23 Gedichten bis zu einem Grade sichtbar im Bilde und hörbar im
Rhythmus geworden, daß man mit dem Buch die Welt in der Hand zu tragen glaubt. Was ist häßlich,
schlecht, niedrig? Alles, solange man nicht in allem das Gleichnis gefunden hat,* nichts, sobald es mit einem
der fünf Sinne erlebt ist. Das Wesen aller Lyrik wird klar: Ähnlichkeiten zu finden, alles mit allem zu ver~
binden, so daß Alles in Einem und Eines in Allem ist. Also ist tiefste Lyrik dort, wo Ähnlichkeiten noch
zwischen Gegensätzen gefunden werden. Je „unwürdiger" daher das Objekt, um so größer die Kunst, um
so tiefer die Liebe, die es gott>ähnlich macht. Wer es nicht weiß, erfährt es durch dieses Buch: daß die Ver~
rohung der Sinnlichkeit die Schuld der Dichter ist — denn was nicht geheiligt wird, dessen bemächtigen sich
die LInheiligen. Die „pornographischen" Gedichte des Dichters Verlaine, die das Unheilige heiligen, helfen
daher der Vergeistigung der Menschheit mehr als alle sittlichen Imperative aller Philosophen von Aristoteles
bis Kant.
Elegante Welt:
Es ist ein Alterswerk des großen Dichters, der sich hier gleichzeitig als Ädorant und Zyniker, als Sentit
mentaler und Spötter, Gottsucher und Lustfinder zeigt. Es ist ein großes Verdienst des Verlages Paul
Steegemann, dieses bisher unbekannte Werk des Dichters in außerordentlich vornehmer und geschmackvoller
Ausstattung einem literarischen Leserkreis zugänglich zu machen.
European Press:
Lovers of Verlaine, especially those capable of reading him fn the German, should not tail to secure the
rare "Femmes", just published under the title "Frauen", in an excellent translation by CurtMoreck, by the
Paul SteegemannWerlag of Hannover. The book, which is admirably printed on fine hand-made paper, in
pretty marbled covers, alsocontains four hitherto unpublished poems of Verlaine's, found among his literary
remains. The book "Femmes" is a coronal of votive söngs in which Verlaine, with that frankness, abandon
and passion with which the French salute the eternal amour, celebrates the charms and caresses of his
numerous loves — precisely as his great and equally vagrom forerunner, the merry rascal Villon, was
wont to do.
PAUL STEEGEMANN / VERLAG / HANNOVER
I
Tribüne
Kunst
Zeit
Eine Schriftensammlung
Herausgegeben von KASIMIR EDSCHMID
Bisher sind erschienen:
Edschmid, Ober
Expressionismus
Literatur
ausenstein, Über Expressionismus in der Malerei.
Däubler, Im Kampfe um die moderne Kunst.
Müll e r=Wu 1 ck o w, Aufbau-Architektur.
Goll, Die drei guten Geister Frankreichs.
Krell, Über neue Prosa.
Bekker, Neue Musik.
Sch ick eie, Der neunte November.
Wo 1 fradt, Die neue Plastik
Benn, Das moderne Ich.
Schöpferische Konfession: Beiträge von Schickele, Unruh,
Großmann, Däubler, M. Beckmann, Sternheim u.s. w.
Hartlaub, Die neue deutsche Graphik.
Hi 11 er, Geist werde Herr.
folgen Bändchen von:
Pinthus, Unruh, Rilla, Wolfen stein, Leonhard,
Barbusse, Toller, Beerfelde, Debrit, Maserei u. a.
Preis des Bändchens Mk. 3.—, des Doppelbändchens Mk. 4.50
Eine der vielen Pressestimmen über die Sammlung:
Wenn bei 20 Bändeben diese Reihe einmal abschließt, wird in scharfen
Zügen ein Weltbild Umrissen sein, das Profil der geistigen Kräfte, die
die Welt bewegen, geschlossen dastehen. Es wird eine Soziologie unserer
Epoche durch die Kunst beobachtet wie durch ein Okular, eine Diagnose
durchs Auge.
wenn es bei 20 Bändchen bleibt. Werden es 100,
dann ist diese Tribüne der Kunst der Anfang einer Enzyklopädie des
20. Jahrhunderts.
Tribunal, Darmstadt.
Erich Reiß Verlag
Berli
W.62
L.
-
MAPPE IV:
GEORG TAPPERT:
0
„Der Nachtwandler“
Acht Holzschnitte in Mappe zu einem Gedicht von
THEODOR DAEUBLER
(Mappengröße 38X48 cm)
136 Exemplare
Mappe I—V von Tappert eigenhändig auf Japan gedruckt, in
von ihm gebatikter Seidenmappe .... vergriffen
Mappe 1—30 auf Japan, in Mappe mit vom Künstler ge-
batiktem Überzug.............................M. 350
Mappe 31—130 auf Kupferdruckpapier, in kartoniertem Um-
schläge mit aufgedrucktem Titelholzschnitt . . M. 150
Hierzu die Luxussteuer.
Jede Mappe und jedes Blatt sind von Tappert eigenhändig
numeriert und signiert; die Mappen I—V und 1—30 auch
von Theodor Daeubler. Die Subskriptionseinladungen sind auch
bei Hans Goltz, München, dem Graphischen Kabinett J. B. Neu-
4 « * *
m
mann, Berlin, zu haben. Bestellungen, die in der Reihenfolge
des Eingangs erledigt werden, werden schon jetzt angenommen.
• •
In Vorbereitung:
Mappe V IN MEMORIAM WILHELM MORGNER. Sieben
Linoleumschnitte in Mappe, deren Umschlag der Holzschnitt
„Petrokledom“ schmücken wird, mit der Westfalenballade von
Adolf von Hatfeld und einer Einführung von Theodor Daeubler
Mappe VI MARIE LAURENCIN. Mit einer Einführung von
Andre Salmon (deutsch Hedda Eulenberg), gemeinschaftlich
mit dem Graphischen Kabinett J. B. Neumann in Berlin.
GALERIE ALFRED FLECHTHEIM
DÜSSELDORF / KÖNIGSALLEE 34
SILBERGÄULE
EINE RADIKALE BÜCHERREIHE
Dichtung / Graphik / Essai
Jeder Band 2.
Mark
GESAMTAUFLAGE ÜBER 400000 BÄNDE
DICHTUNG
ARP: Die Wolkenpumpe. Dada-Dichtungen.
3. Auflage................Bd. 52/53
ROBERT BRENDEL: Die große Hure.
Novelle. 3. Auflage . . . Bd. 57/58
KASIMIR EDSCHMID: Stehe von Lichtern
gestreichelt, Gedichte. 3. Aufl. Bd. 10/11
OTTO FLAKE: Wandlung. Novelle der
Demut. 3. Auflage .... Bd. 17
V. C. HABICHT: Echnaton. Novelle aus
dem alten Ägypten. 6. Auflage Bd. 5/7
V. C. HABICHT: Der Triumph des Todes.
Ein Mysterienspiel. 2. Aufl. Bd. 29/30
V. C. HABICHT: Letzte Lust. Ein Ro-
man ..................In Vorbereitung
CARL HAUPTMANN: Lesseps. Ein legen-
darisches Porträt. 3. Auflage . Bd. 20
CARL HAUPTMANN: Des Kaisers Lieb-
kosende. Legende. 3. Aufl. Bd. 21/22
CARL HAUPTMANN: Der schwingende
Felsen von Tandil. Legende. 3. Auflage.
Bd. 23/24
HANSHAVEMANN: AEIOU. Die Schick-
salstragödie der Vokale . . Bd. 83/84
HÜLSENBECK: En avant dada. Geschichte
;d. 50/51
KLABUND: Marietta. Ein Liebesroman aus
Schwabing....................Bd. 79
WILHELM KLEMM: Traunschutt. Verse.
Bd. 65/66
MAX KRELL: Das Meer. Eine Erzählung.
2. Auflage................Bd. 27/28
BERTA LASK: Stimmen. Ekstatische Ge-
dichte. 4. Auflage . . . . Bd. 13/14
RUD. LEONHARD: Briefe an Margit. Ge-
dichte an eine Schauspielerin. 4. Aufl.
Bd. 1/2
HEINRICH MANN: Der Sohn. Novelle
des neuen Geschlechts. 5. Aufl. "Bd. 3
KURT MARTENS: Der Emigrant. No-
velle des antiken Eros. 4. Aufl. Bd. 8/9
CURT MORECK: Die Hölle. Eine Ehe-
geschichte. 4. Auflage . . . Bd. 18
MYNONA: Unterm Leichentuch. Eine Ge-
spenstergeschichte. 3. Auflage Bd. 45/47
OLAF: Der bekränzte Silen. Verse des an-
tiken Eros. 3. Auflage . . Bd. 34/35
HANS SCHIEBELHUTH: Schwabinger
Sonette.....................Bd. 76/77
des Dadaismus. 5. Auflage
ANTON SCHNACK: Die tausend Gelächter.
Verse der Lust. 4. Auflage .
Bd. 16
KURTSCHWITTERS: Anna Blume. Dada-
Dichtungen. 10. Auflage . . Bd. 39/40
SERN ER: Letzte Lockerung. Dada-Mani-
fest. 3. Auflage ...» Bd. 62/64
MAX SIDOW: Hermaphrodit. Dichtung.
3. Auflage...............Bd. 55/56
MELCHIOR VISCHER: Sekunde durch
Hirn. Ein Dada-Roman. 3. Aufl. Bd. 59/61
F. W. WAGNER: Jungfraun platzen männer-
toll. Grotesken. 3. Auflage . Bd. 48/49
FRANZ WEINRICH: Himmlisches Mani-
fest. Ein Gesicht. 2. Auflage Bd. 31/32
ESSAI
LUDW. BÄUMER-Worpswede: Das Wesen
des Kommunismus. 5. Auflage. Bd. 25/26
HANSHAVEMANN: Das Gegenspiel. Kos-
mos in fünf Büchern. Erstes Buch Bd. 78
KURT HILLER: Gustav Wynekens Er-
ziehungslehre und der Aktivismus. 2. Aufl.
Bd. 4
WILHELM MICHEL: Gustav Landauer,
Romain Rolland, Hölderlin. Essais. 3. Aufl.
Bd. 33/33a
HEINRICH VOGELER-Worpswede: Ex-
pressionismus der Liebe. 5. Aufl. Bd. 12
HEINRICH VOGELER-Worpswede: Das
neue Leben. 5. Auflage . . . Bd. 19
HEINRICH VOGELER-Worpswede: Sied-
lungswesen u. Arbeitsschule. 5. Aufl. Bd. 36
HEINRICH VOGELER-Worpswede: Prolet-
kult. Essai. 5. Auflage . . . Bd. 54
I
NEUE GRAPHIK
MAX BURCHARTZ: Die Dämonen. Stein-
zeichn. zu Dostojewski. 3. Aufl. Bd. 43/44
ERNHARD DÖRRIES: Mittelalter. Ur-
steindrucke. 5. Auflage
Bd. 15
F.M. ENGERT : Schwabinger Köpfe. 40 Sche-
renschnitte .............Bd. 80/82
HEINZWANDERS:Spuk. Steinzeichnungen.
Bd. 67/68
ERNST SCHÜTTE: O Mensch. Zeichnungen
der Verwesung..........Bd. 85/86
KURT SCHWITTERS: Kathedrale. Stein-
zeichnungen. 3. Auflage
Bd. 41/42
Paul SteegemannVerlag Hannover/Leipzig/Wien/Zürich
99
Goltzverlag, München, Briennerstr. 8
Von R. SEEWALD illustrierte Werke:
Nach
ältesten deutschen Uebersetzung von L. E. VIS CH ER aus
dem Jahre 1720. Grossguart, ca. 350 Seiten, gese^t aus der Tiemann-
Fraktur in neuer soeben gegossener Schrift,
80 Zeidmungen von
R. SEEWALD in Faksimile-Reproduktion. 500 numerierte Exemplare
Ausgabe A:
20 auf starkem Zandersbütten mit zwei Origi-
nal-Lithographien von
% •
Ausgabe
graphien nicht koloriert.
100
SEE WALD signiert,
Zandersbütten,
subskribiert,
beiden Litho-
ganz Leder bei Frieda Thiersch, Mün-
chen, mit der Hand gebunden, einschliesslich Luxussteuer und Sor-
timents-Aufschlag M. 1200.—
Ausgabe C: Nr. 101—500 auf gutem deutschen Bütten ohne die
Lithographien. In vornehmen Halblederband mit der Hand beiEnders,
Leipzig, gebunden, einschliesslich Sortiments-Aufsdilag,
600.
ON
KLEI
A
EIN TRAUERSPIEL
Mit 21 zum Teil farbigen Lithographien von R. SEEWALD. Grossguart
In 200 Exempl. handschriftlich numeriert und vom Künstler gezeidinet
Ausgabe A: Nr.
Museumsausgabe
vergriffen!
Ausgabe B: Nr. 26—60 ..................................... . vergriffen!
Ausgabe C:
200 auf holl. Hadernbütten abgezogen
Hand
Halbmaroguin gebunden
Deckenzeidmung
von R. SEEWALD, einschliesslich Sortimenlsaufschlag
360.
100
I
/
GOLTZVERLAG MÜNCHEN
PAUL KLEE AQUARELL 1914/145:
Raksimife*
Reproduktion
unter
starke
101
/
SOEBEN ERSCHEINT:
VE
EIN TIL M
Mark
18 Mark
Dies neueste Werk Walter Hasenclevers ist der
erste Filmtext,
in Buchform' erscheint,
erste, dem ein Dichter seine kühne Phantasie
sdhenkte / Packend und mit der Eindringlichkeit
bildhaften Ausdrudksmöglichkeiten
• »V ^ •,
Grauen der Pest geschildert, die die Welt durchs
rast und die menschliche Gesellschaft vernichtet.
Dies Buch hat einen seltenen Reiz für Liebhaber
Films ebenso, wie
Literaturfreunde
rzugsausga
250 numerierte und vom
Verfasser handschriftlich signierte Exemplare auf
dickem Hadernbütten
125 Mark
VERLEGT BEI
IN BERLIN
Ich übernahm die Restauflage von:
Jahrgang 1914/15, Heft 1
1915/16, Heft 1 — 15 (alles Erschienene)
Graphik-Verlag Mündien.
LITERARISCHE BEITRÄGE VON:
Bahr, Becher, Blei, Brod, Buber, Carossa, Conrad, Däubier, Dülberg,
_* '• !, ' ■ ? \ • *• p ' ( r»
Edschmid, Ehrenstein, Fechter, Gleichen = Rußwurm, Hasenclever,
Hausenstein, Hesse, Hiller, Hofmannstbal, Holz, ‘ Kerr, Keyserling,
Klabund, Kolb, Kölwel, Kokoschka, Küser, Kurz (Isolde), G. Landauer,
Lasker^SchüIer, Lemm, R. Leonhard, Lidhnowsky, Loerke, A.R. Meyer,
Tb. Mann, Mombert, Mühsam, Paquet, Picard, Rbeiner, Rilke, Sdheffler,
Scheerbart, Schickele, Schlaf, W. von Scholz, Simmel, Stößl, Trakl,
E. Waldmann, Werfel, Wildgans, A^olfenstein, Worringer, Zech.
ORIGINAUSTEINZEICHNUNGEN VON:
Bangerter, Barlach, Beeh, Caspar, Casper-Filser, Feigel, Feldbauer,
Feininger, Fiori, W. Geiger, Großmann, Heckendorf, Klee, Kokoschka,
Kubin, W. Nowack, Pellegrini, Scharff, Schinnerer, W. Schmidt, Schülein,
Seehaus, Seewald, Stein, Teutsch, Thun, Unold.
September 1914 erschien dieses „Kriegstagebuch der Künstler
' unter der
redaktionellen Leitung von F.M. Huebner und O. Th. W. Stein. 1915/16 unter
der Schriftleitung von H. Siemsen. Durch besondere Umstände ist diese Zeit^
schrift, welche, wie die obige Liste zeigt, fast alle wichtigen Namen der jungen
Kunst und Literatur enthält, so gut wie gar nicht in die Öffentlichkeit gelangt.
Es sind nur noch 50 vollständige Exemplare vorhanden, die ich <39 Hefte)
zum Preise von Mk. 120.—, einschließlich Sortimenter^Aufschlag, abgebe.
Einzelne Hefte werden soweitVorratreicht zum Preise von M. 3.60 einschließlich
Sortimenter^Zuschlag abgegeben.
Jedes Heft im Format 24:16,5 auf gutem Bütten, mit 4 Orig.^Steinzeichnungen.
Vorzugsausgabe auf Japan (nicht mehr komplett) jedes Heft Mk. 4.80
einschließlich Sortimenter-Zuschlag.
Inhaltsverzeichnis zum Zwecke der Auswahl der Einzelhefte
steht leihweise zur Verfügung. — Ich bitte zu verlangen.
GOLTZVERLAG MÜNCHEN
103
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Atefier für künstferische Bucheinbände
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Lch erfauße mir ßekanntzugeßen, daß ich nach mehrjährigem
Studium CLondon - MC Leisß, Leipzig ■ Carf Sonntag jrj
ßier ein Atefier für fiünstferiscße Bucßeinßände eröffnet ßaße.
Die Anfertigung von Bißfiotßek* undLuxuseinßänden, Bißefn,
Afßums, Gästeßücßern, Chroniken, Adressen* u. Urkunden*
einßänden üßerneßme icß nacß eignen Entwürfen und in ßestem
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mit Handvergofdung.
Nacß 41\2j'äßriger Unterbrechung
durch den Krieg ßaße icß meine Tätigkeit wieder auf genommen
München, Georgenstr. 16, def. 3133J
1
GEORGE
GROSZ
Erstes Sonderheft
Inhaft:
. Kahn, George Grosz; W. Woffradt, Der Abenteurer;
_ ##
L. Kahn, LI her Infantifismus in der neuen Kunst.
13 Aßßi[düngen nacß Werken
Künstfers.
Mk. 4.80 einschliesslich Sortimentszuschlag.
LTZVE RLA
ÜNCH
Herausgeber: Hans Goltz — Verlag: Goltzverlag, München — Für die Redaktion verantwortlich: Dr. Leopold Zahn:
Starnberg bei München — Druck: Dr. C. Wolf® Sohn, München.
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ES ERSCHEINEN IN ZWANGLOSER FOLGE ZIRKA 12 HEFTE JÄHRLICH
HERAUSGEBER HANS GOLTZ
REDAKTIONELLE LEITUNG Dr. L. ZAHN.
Der Ararat berichtet in sachlicher Form durch Wort und Bild über alle Ereignisse auf dem Gebiete der
NEUEN KUNST.
Seine Einstellung ist international: sie umfaßt das Kunstleben aller Kulturvölker, der Deut»
sehen so gut wie der Franzosen, Italiener, Russen, Engländer u.s.w.
Jedes Heft wird eingeleitet durch die Autobiographie eines Künstlers.
Die Abteilung „Stimmen der Künstler", die vom 7. Heft an in den „ARARAT"
aufgenoramen ist, enthält Selbstbekenntnisse moderner Künstler.
Die Rubriken: Rußland, Frankreich, Italien u.s.w. bringen Nachrichten über Künstler,
Ausstellungen, Auktionen etc. der betreffenden Länder.
Die „Arche" sammelt nach dem Vorbild Flauberts Dokumente menschlichen Un-
verstands, insofern sie sich auf die Kunst beziehen.
Besondere Sorgfalt wird auf eine möglichst erschöpfende kritische Bibliographie verwendet,
die alle literarischen Erscheinungen über Neue Kunst anzeigen bezw. besprechen wird.
Das „Zeitschriften»Archiv" soll auf bedeutendere Abhandlungen in periodischen Publi-
kationen teils durch Excerpte, teils durch Anführung aufmerksam machen.
Jedes Heft enthält endlich noch satyrische Glossen zu Kunst und Kritik, kleine Kunst-
nachrichten und zahlreiche Abbildungen.
Bisher sind 6 Hefte erschienen:
HEFT 1—3: Politische Flugblätter mit satyrischen Zeichnungen.......ä 60 Pfennig
Mädchen mit
Unbekannte Werke Gaugu
Malerei
Papagei. — Frankreich: Colin teilt uns mit
nachrichten. — Italien: Die metaphysische u ______ ________#___o________
neues Rinascimento. — Rußland: Neue Kunstrichtungen in Rußland I. — Bedeutende Kunst-
ausstellungen der Saison 1919. Kunstnachrichten aus der Schweiz, aus England und aus
Amerika. Staatshäupter und Kunst. G. Apollinaire: Ma chambre ä la forme ... Abbildungen
nach Werken von Eberz, Kokoschka und Chirico. Preis..........................2.40 Mark
G. Schrimpf: Autobiographische Skizze. — Frankreich: Le Fauconnier. Salmon
5-6
Herbstsalon. Picasso: Zeichnungen. Pariser Auktionen.
Monumental
Skulptur. Archipenko. Jammes, Gebet mit den Eseln u. s. w. Verlaine, Pierrot. Bücher, Zeit
Schriften. Kataloge. — Notizen (Kleine Kunstchronik). Die Arche: Bürokratie und
Kunst
Moskau.
,20 Mark
M
Skizze. Josef Eberz: Farbenmystik. — Frankreich: Der Salon der Unabhängigen. Dadaistische
Urteile über französische Künstler. — Rußland: Konstantin Umanski i Der Proletkult. J. Rjepin:
Gegen die Proletkunst. — L. Zahn: Dadaismus oder Klassizismus ? „Das Ende des Expres-
sionismus"; Apostata. — Bücher, Kataloge, Zeitschriftenarchiv. Abbildungen nach Davring-
hausen, Carrä, Renoir, Rowlandson, Ehrlich, Schwitters. 3.60 Mark
Preise einschließlich 20 % Sortimenter-Zuschlag
Zu beziehen durch alle B u ch h a n d I u n g e n und den
_ __ _ *___ __ _ _ _ _ _ _ ___' : •# U
GOLTZVERLAG MUNCH
N
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