habe. Sonst erscheint er nirgends im Text oder gar in den Bildern, wohl aber in anderem Zusammenhang, aus der Gesamtdarstellung gelöst, sehr oft als der Bezwinger des höllischen Drachens. In die Tafel des Zürcher Nelken- meisters muß er von einem solchen Vorbild her gelangt sein. Auch das Jüngste Gericht wird im Heilsspiegel und ver- wandten Handschriften und Drucken des späten Mittelalters ohne Mitwirkung des Erzengels dargestellt. Dafür eröffnet er als Seelenwäger das Winterteil der Heiligenleben und steht hinwieder, den Weltenrichter an Höhe der Gestalt noch überragend ın den Gerichtsbildern von. Roger van der Weyden (um 1450, Beaune) und Memling (1461, Danzig) den kleinen Teufelchen und Störefrieden lässig wehrend, zu dessen Füßen. Auch hier führt für den Bildinhalt des Zür- cher Nelkenmeisters die Spur über provinziale Nachbar- schaft hinaus. Die Innenbilder mit der unzählbar wiederholten. Gruppe der Könige vor der. beim Stalle sitzenden Maria mit dem Kind und der von den Aposteln umringten Maria unter der Taube des Heiligen Geistes bleiben innerhalb einer seit dem hohen Mittelalter durch die Jahrhunderte geheiligten, er- starrten Form. 33