9 haben, um einem Verfall meiner selbst vorzubeugen. So leichtsinnig bin ich also. Ach, das wunderbar hohe Gewölbe der Kirche, und ich trage meine Not durch jedes Heiligtum hindurch, wie mein Leib mich nie verlaßt. Sorglich arrangierte ich mein graues Kleid, indem ich das gelöste Saumband vollkommen abriß. Weil ich nicht wußte, was ich damit beginnen sollte, legte ich es bei den Steinstufen, die zum Altare des heiligen Aloy sius führen, nieder. Vor dem Schutzheiligen der Jugend habe ich dann ge kniet. Er trägt ein sauberes, weißes Spitzenkittelchen und ein solides schwarzes Unterkleid, bei dem man den Stoff nicht gespart hat. Angesichts des Heiligen ist mir mein grauer Rock so eng und voller Flecke erschienen. Solche Vergleiche hätte ich wohl nicht anstellen dürfen. Aber ich hatte nichts anderes mehr, an das ich mich klammern konnte, als einen Vergleich. Mir war traurig zumut. Ich erhob mich nicht. Ich wollte auf den Knien liegen bleiben. Ich sah zum Hei ligen hinauf, versuchte mich zu sammeln, um ihm ein Anliegen vorzutragen; denn das hat man doch immer. Ich glaube, es wurde eine Art Anrede an das Schick sal, und weil ich gar nicht wußte, wo dieses war, ob es das überhaupt gab, war es ja auch gleichgültig, vor wem ich kniete. Ich hab' einfach gesagt: „O Macht, die du bist Weiß nicht wo,