10 Sieh auf mich, Unbekannte Macht." Ach, wie nebensächlich sind die Worte! Ich wollte ei gentlich ^ar nichts sagen. Ich wartete vielmehr darauf, daß zu mir etwas gesagt würde. Auf eine Antwort war tete ich, aber nichts regte sich, gar nichts. Es geschah kein Wunder. Meine Verlassenheit war dieselbe wie zuvor. Dann dachte ich, ich könnte es viel leicht auf eine andere Art versuchen. Und sann nach. Ich werde es ja auf jede Weise versuchen. Ich dachte doch so lange nach. Dabei wurde mein Herz schwerer von Minute zu Minute, und mir fiel auf, daß es so still in der Kirche war. Es war so still. Ich war die einzige Unruhe in einer stummen Welt. Das konnte ich nicht länger ertragen. Worte, die von selbst sprachen, sielen von meinen Lip pen, als wäre ein Gesäß überfüllt und Tropfen fallen auf die Erde. , Ich hörte mich sprechen, und meine Stimme klang mir fremd, als gehöre sie nicht mir. Ich hörte immer denselben Satz wiederholen: „Es handelt sich diesmal nicht um das Glück, lieber Gott, es wäre zuviel verlangt. Es handelt sich nicht um das Glück, lieber Gott, nicht mehr um das Glück. Es handelt sich ..." — um was? Um was denn? Als wäre es notwendig, daß ich mir selbst zu Hilfe komme, versuchte ich angestrengt nachzu denken, um was es sich handeln könne. Ich habe darüber nachgedacht im Kölner Dom. Ich denke auch heute dar-