27 Das Einfachste ist der Tod. Warum ist er mir so wenig geläufig? Ich hätte das Einfachste schon früher wählen sollen. Als Kind hätte ich mich vereinfachen sollen. Da mals habe ich doch Schmiertran, für die Wasserstiefel meines Vaters bestimmt, essen können. Nur um den Schlägen des Lehrers zu entgehen. Ich wurde sehr krank, aber ich starb nicht. Ich bemerke das erst jetzt, daß ich nicht gestorben bin. Also schon damals war ich nicht gründlich. Wie mich das Messer schreckt. . . „Satan, weiche von mir . . ." sage ich, und da kommt der Kellner. „Bitte?" „Ich habe Sie nicht gemeint. Pardon." Dann ist mir wieder ganz anders . . . „Breit' aus die Flügel beide . . . Breit' aus die Flügel beide ... O Je su „Ieh, die Iessy! Ja grüß' dich Gott! Sitzt da in Köln und läßt ssch's schmecken. Nein, so was!" Da steht mein früherer Kollege vor mir, der Schauspie ler Titus Maschke. Er legt lässig die „Elegante Welt" auf den Tisch und nimmt mir gegenüber Platz. Sein schwarzer steifer Hut sitzt leicht im Nacken. Das naturkrause dunkle Haar steht starr und billig in die Stirn. Ich lasse mir nicht viel Zeit, seine Blüten im Gesicht anzusehen. Ueber seine rötlich umrandeten unausgeschla fenen Augen denke ich nicht nach. Der blaue Ulster fällt