76 So malte ich mir meinen künftigen Beruf aus, und man übergab mir einen großen Karton, vollgepackt mit den sogenannten Desinfektionsapparaten. Das Wort allein schien mir eine gute Sprachübung zu sein und ich dachte, wenn ich nur nicht über das Wort schon stolpere. Das schüchterne Ehepaar indessen schien geradezu ge rührt über meine Bereitwilligkeit. Sie verabschiedeten mich so freundlich, beinahe als sei ich ihre Tochter, und so schob ich recht glücklich, meinen neuen Erwerbszweig unter dem Arm, über die Straße. Am liebsten hätte ich gleich mein Glück versucht. Die großen Häuser stachen mir sehr verlockend in die Augen. In einem Treppenhaus versuchte ich das fest verschnürte Paket zu öffnen, aber es gelang nicht. Es war so fest ver schnürt, daß ich mich hinsetzen mußte und die Knoten mit den Zähnen zu öffnen versuchte. Ein Portier, der die goldenen Teppichstangen wegnahm, um die Treppe zu putzen, fragte mich, was ich denn da wolle. Aber ich gab ihm ganz keck zur Antwort, ich habe die Absscht, blühende Wiesen im Winter zu verkaufen. Da drohte er mir mit dem Besen, ich solle mich nur packen, die Wiesen kenne er schon, und ich gehöre wohl zu den bekannten Teppichklauern. Was er damit meinte, verstand ich nicht recht, aber ich mußte mit meinem halb geöffneten Paket mich trollen, und gerade dieses Haus hatte ich mir für meine erste Kundschaft ausgesucht. Meine Wirtin erklärte den Ozongeruch für einen ge sundheitsschädlichen Humbug, und ich hatte große Mühe,