89 müder Halm. Wenn nicht der Hauch Gottes über allem läge, wer könnte da leben? Zwei Gewalten in einem Menschen? Gut und Böse? Ich halte, halte, will halten. Das einzige, was ich will. Das Gute sammeln, tragen, es hinüberretten in eine Ruhe, in ein Land, wo alle Lasten sinken werden. Wel chen Beruf könnte ich sonst haben? Ich weiß nichts an deres. In dieser Nacht träumte mir: ich stand auf einem gro ßen Spielplatz. Das war ein grüner Rasen, der mit Sternblumen übersät war. Und ich sah viele Kinder, un absehbar viele Kinder, und zwischen den Kindern leuch teten die Sternblumen hervor. Noch bester als die Stern blumen aber gefielen mir die Kinder. Und es war mir erlaubt, dieser göttlichen Gemeinde zu erzählen, daß das Märchen die Wahrheit sei. Da fürchtete ich, meine Stimme würde nicht ausrei chen, und ich war ganz verzagt. Aber mein Verlangen, mich verständlich zu machen, war unendlich groß. Ich selbst aber wurde dabei klein wie ein Kind. Alle Kinderaugen sahen erwartungsvoll in der Rein heit der Sternblumen auf mich. Das rührte mich sehr. Ich war so bewegt, daß mir die Stimme versagte. In meiner Hilflosigkeit streckte ich meine Hände aus, und da fühle ich, daß erst in diesem Augenblicke die Kin der selbst mich das Märchen der Wahrheit lehrten; oder war es umgekehrt? Es vermengte sich so seltsam, und das