134 nicht abergläubisch, aber in diesem Mantel, scheint mir, steckt eine magische Kraft. Henny ist in einer Kartonsabrik. Sie wird dort wohl nicht reich werden, und es wird gut sein, wenn ich ihren Mantel viel trage. Ich fühle mich zielbewußter in diesem Kleidungsstück, das nicht mir gehört. Es geht sich viel leich ter, möchte ich sagen, seit Henny — ach, es ist eigenartig und süß: ich fühle mich manchmal ganz leicht. Nach einiger Zeit: Was von außen kam. Ich empfand nichts mehr, und es war mir recht so. Ich glaubte schon, ich hätte das Schale, das Nichts der Welt erfaßt und dachte: was kann mich beleidigen? Diese Schande ist leicht zu ertragen, denn wer Schande aufsucht, kann der gekränkt sein? So glitt alles an mir ab und mir blieb nur in selte nen Stunden eine wehmütige Bitterkeit. Ich vertraute es nur sehr leise meinem Zimmer an, und war nur ein kleiner Seufzer: wie niedrig die Welt sein kann .. . Auch seufzen werde ich bald nicht mehr, und vielleicht wird dann meine Seele tot sein. Dann bin ich nur noch eine wandelnde Leiche. Aber auch das wird mir recht sein, denn eine Leiche ist ihre Schmerzen los. Ich wollte einfach nicht länger. War um lebe ich nur noch? Damit die Welt ein lebendiges Warnungszeichen sieht? Das mag kein erfreulicher Beruf