kannte ich meine Kopfform, die unter den kurzen Haaren scharfer hervortritt; die Form meines Gesichtes. All das erkannte ich schnell. Aber welch einen Ausdruck hatte mein Gesicht angenom men? Ob ich jemals so ausgesehen habe? Da konnte ich plötzlich Farben lesen. Das war sehr selt sam, aber ich las; so klar wie in einem deutlich geschrie benen Buch. Nein, ich las viel klarer. 2ch sah, brauchte nicht zu den ken. Es fiel nur so in mein Bewußtsein. Als wäre Be wußtsein in mir und außer mir. Als wäre ich aus mir herausgetreten. Wie kann ich das glauben? Welche Sünde nahm ich doch auf mich, daß ich mich so entstellt sehen mußte, nur um es wieder zu büßen und abzuleben! 2ch war von einer so brennenden Häßlichkeit, ich wirkte auf mich wie ein Bann. Es war, als sei ich besessen von meiner eigenen Dämonie. Ich wich scheu einen Schritt zurück. Um mir die Aehn- lichkeit zu bestätigen, sah ich nach meinem ... ja, das war doch mein echtes Spiegelbild? . . . nach dem sah ich. Das hatte den Mund halb geöffnet und blickte, im weißen Nachthemd, wie ein zu Tode erschrockenes Kind. Rückwärts ging ich, das Spiegelbild im Auge behal tend, das mich noch dringender anzublicken schien. Ging bis zu meinem Bett, legte mich hin und schloß meine Au gen. Ich kann nicht mehr sagen, wie mir war. 2ch weiß nur, ich habe mein anderes „2ch" gesehen, mein böses „2ch".