nicht mitgehen, sie müsie zwanzig Mark nach Hause brin gen. Sie wußte wohl genau, daß man sie nicht wegge hen lassen würde, und so wurden auch die zwanzig Mark, die ihr Mann zu sehen wünschte, zusammengebracht und Ida in die Hand gedrückt. Die kleine verhutzelte Frau zierte sich ein wenig, dann war sie aber ganz froh, das Fest mitfeiern zu dürfen und zugleich aller Sorge ent hoben zu sein. Auf einem Umweg gelangten wir bei Irmas Woh nung an. Weil man sich schon im Hausflur vornahm, die zwei Treppen möglichst leise zu erklimmen, gab es natürlich ein Getrappel, als seien zwanzig Pferde unter wegs. Eine kollerte herunter, eine andere beeilte sich, sie wieder auf die Beine zu bringen, die dritte stieß an die vierte an. Dadurch ging es hinauf und hinunter, und ich geriet in die denkbar größte Nervosität. Unruhig war ich in diesem fremden Treppenhause, als ginge ich gar nicht zu einer Freundin in die Wohnung, sondern solle mit einer ungeschickten Räuberbande einen Ein bruch begehen. Totunglücklich, daß ich nicht zu Hause ge blieben war, gelangte ich schließlich durch dunkle Türen und Gänge mit in die Wohnung, und alle atmeten auf, als Irma in ihren zwei großen, ineinander gehenden Zimmern das Licht anknipste. Man ließ sich, erschöpft wie von einer großen An strengung, sofort auf Stühle, Seffel, Sofa nieder. Es war wohl nur die Angst vor einer möglichen Ver- i/4