wohl niemand von euch hinwegtäuschen können. Ich mei ne, über dieses beklemmende Gefühl des Gefangenseins. „Ich gestehe euch allen ein, daß ich mich sehr befan gen fühle, und mir ist, als sei es gerade diese Unfrei heit, die mich zu euch treibt. Seid ihr nicht meine Schick salsgenoffen? Es verlangt mich, von euch die Bestätigung euerer Unfreiheit zu hören, die der meinen gleich ist. Nur auf dieser Unfreiheit ruht ja eigentlich das Gemein schaftsgefühl. Bedarf es nicht dieser Konstatierung? Ich kann jedenfalls nicht weitergehen, bevor ich euch dieses gesagt. „Lügen wir nicht, wenn wir uns in unserer Unfrei heit frei wähnen? Man dürfte nicht in seine Seele hin einlügen. Auch ich bin als Gast eingeladen worden. Und will eine Festrede halten. Es ist bequem, jemandem Glück zu wünschen. Ich weiß nicht ... ich glaube ... ich kann es nicht. Kann ich mit gutem Gewissen Glück wünschen? Zur Unfreiheit, zur freien Unfreiheit, zur unfreien Frei heit? „Seid ihr wohl wirklich so sicher, daß es nicht die abschüssige Bahn ist, auf der ihr euch befindet? Und habt ihr wohl die Kraft, wenn ihr es wißt, — diesen Weg zu Ende zu gehen? „Um eures eigenen Zieles willen — denn zu irgend einem Ende führt doch jeder Weg — möchte ich Irma sowie euch allen, die ihr hier anwesend seid, wünschen, daß nie die Reue euch beherrschen möge. Daß ihr so gesund sein möget, nie von der Reue angekränkelt euer Leben und eure eigene Natur verfluchen zu müffen. Seid i8ö