2IZ „Nein, das Geld ist vielleicht nicht das Entsetzlichste, relativ gesprochen, wenn es möglich ist. Aber daß Sie ausschließlich daran glauben, nur an Geld —? Bedenken Sie doch: wenn man nur an eine Sache glaubt, wenn man nichts anderes hat, — wie trostlos fest muß man da glauben. Bedenken Sie das dürftige Leben." „Relativ gesprochen." Sie lachte. „Das dürftige Le ben bedenk' ich ja eben. Sehen Sie wohl. Darum lieb' ich mir doch eine Ausstattung zusammen." „Erklären Sie mir doch diesen Ausdruck. Den kann ich gar nicht vertragen. Wie kann man so poetisch sprechen. Zusammenlieben." „Aber das ist doch nichts Neues. Das kennen Sie doch wohl auch. Wenn ich mein Geld auf der Straße suche und an einer Ecke den anspreche, und den an der an dern: na, wenn man dies Hundeleben nicht einmal Liebe nennen darf, Zusammenliebe, — was dann?" „Ich bin die Letzte," sagte ich, „die Ihnen eine Illu sion nehmen will. . ." „Aber das ist doch keine Illusion," unterbrach sie mich ungeduldig, „das ist doch etwas Reelles." Ich wurde niedergeschlagen und traurig. Daß es so schwer ist, sich zu verständigen! Die Uhr war schon zehn Minuten vor sechs. „Lieben Sie denn?" fragte ich sie. „Verzeihen Sie, aber das ist nicht Neugierde." „Ich heirate doch. Machen Sie sich bitte mal ein Bild davon." Dabei war ich dem Weinen nahe.