238 neben der Bar gehen. Sie gehen ja alle, als sei ihnen jede Gegend bekannt. Eine Dame trägt um die Schultern ge schlungen ein resedafarbenes Tülltuch, das nicht im gering sten zerknüllt ist. Sie wird zu Hause alles schön aufbewah ren. Ich gehe einige Schritte vor dem Hause auf und ab. Ein lichtblaues Batiftkleid, mit sechs Volants besetzt. Ach, das könnte ich in meinem Reisekörbchen ja gar nicht aufbewah ren. Ich weiß ja auch nie, wo die Glätterin wohnt, und die Volants müßten doch gebügelt werden. Meine Hemdchen sind zwei Korsettschoner. Eines wasche ich manchmal am Abend in der Waschschüffel. Als ich es einmal im Hotel zum Trocknen aufhing, war ich beunruhi gend reich. Wenn das bißchen Zeug über dem Nußbaum stuhl hing, sagte meine Wirtin, ich sei eine Gewissenlose, von der Feuchtigkeit würde die Politur taub. Ich werde es nie machen können, wie ich will. Nie darf ich meine Gedanken äußern, wie ich sie denke. Aber jetzt kann ich doch nicht länger hier auf und ab gehen, nicht länger die Vorübergehenden ansehen, nicht länger in die erleuchtete Bar sehen. Hab' ich schon lange genug getan. Ich will mir eine Freikarte geben lassen und ebenfalls hineingehen. Taste nach meinem kleinen englischen Strohhut. Der ge fällt mir. Meine Kolleginnen sagten, der Hut sei unmög lich. Aber das kann ja nicht stimmen; den trage ich doch schon im fünften Jahre. Meine Seitenlocken sind gut ge