245 nähe mir ein Kittelchen dazu, dann sieht niemand den Defekt, und von weitem wirkt das ganz hübsch. Nur bin ich genötigt, mein Solo dem Kostüm anzu passen. Der Regisseur fragt, ob ich nicht den Schlager sin gen will: „Ich wandle wie im Traum einher, dem Para diese schweb" ich zu". Aber das glaubt mir doch kein Mensch, wenn ich es in den Twostephosen singe. Ein biß chen Einheitlichkeit muß ich doch dransetzen, sonst kommt mein Repertoire nicht zustande. Ich habe dem Direktor erzählt, daß ich zu Hause eine Laute habe. Hätte ich nur das nicht getan. Jetzt wünscht er, daß ich als „fahrender Minnesänger" auftrete. Er will mir nicht glauben, daß ich die Laute zwar habe, aber nicht spielen kann. Ich kann es ihm nicht begreiflich machen. Ich weiß nicht, wie ich mich aus der Affäre zie hen soll. Wenn er nur nicht die Programme im voraus hätte drucken lassen. Da steht schwarz auf weiß: „Lieder zur Laute". Daran soll das Publikum glauben. Ich tu's nicht. Abends nach der Vorstellung findet das gemütliche Bei sammensein der Künstler statt. Die wären natürlich nicht gemütlich beisammen, wenn die Kavaliere nicht da wä ren. Alle Tische sind besetzt, der Zuschauerraum wird nach der Vorstellung durch einen großen Vorhang geteilt, so daß es aussieht, als hätten wir ein Zeltgelage. Ich werde oft eingeladen, und ich lehne keine Einla-