246 düng ab, weil der Direktor das nicht wünscht. Unsere persönliche Anwesenheit ist für die Gäste eine Zugabe zum Abendprogramm. Wir sind so die kleine Annehmlichkeit zum Sekt. Es ist mir sehr ungewohnt, der allgemeinen Gesellschaft zur Verfügung zu stehen. Ich kann ja nicht an allen Ti schen zugleich sein. Oft sitze ich an einem Tisch Ln Herren gesellschaft, und an einem andern Tisch sitzt ein Herr, der mich durchaus auch bei sich haben möchte. Dann kommt der Kellner an den Tisch und sagt, ich möchte doch „auf allgemeinen Wunsch" einen Augenblick zu dem Herrn am Tisch da drüben gehen. Sage ich dann: „Es ist doch nur ein Herr da, wieso denn auf allgemeinen Wunsch?", dann betont der Kellner: „Aber der Herr hat den allgemeinen Wunsch geäußert, und der Herr Direk tor wünscht es ebenfalls. Nachher können Sie ja hierher zurückgehen." Na, dann muß ich gehen. Das „auf allgemeinen Wunsch" habe ich noch nirgends soviel gehört wie hier. Ich habe natürlich schrecklich viel zu tun, um allen diesen allgemeinen Wünschen gerecht zu werden. Es läßt sich nicht beschreiben, was für ein befremd liches Gefühl es ist, auf allgemeinen Wunsch eine allge meine Sache zu werden. Das ganze Publikum ist für mich allgemeiner Wunsch. Wie kann ich einzelner Mensch aber wünschen, allgemeiner Wunsch zu sein? Wie kann ich mich auf reelle Art reell verteilen? Diese Allgemeinheit ist, genau besehen, doch eine Ge meinheit sondergleichen. Nein, nicht sondergleichen. Denn