254 Nimm dich meiner an, du Gott der Erkenntnis, schwebe über mir. Ich kann ja nur in meiner Sprache zu dir spre chen, ach, und ich bitte inbrünstig, gib mir in meiner Spra che zu verstehen, denn die hohe göttliche Sprache ist ge wiß unbegreiflich. Meines äußeren Zeichens bin ich, wie du weißt, Kaba rettistin. Du wirst auch mit diesem Beruf einverstanden sein, irgendwie, denn sonst könntest du ihn ja leicht ab schaffen. Aber unerforschlich sind deine Wege . . . Mit dem Beruf ist ja so vieles verbunden, weil der Beruf irdisch ist, aber das weißt du auch, und du bist gü tig und nimmst Rücksicht. Sieh, ich kann meinen Beruf gar nicht begründen, aber ich weiß, daß du mich berufen kannst. Es sei, wie du es willst. Ich will dir alles klagen, und du wirst mich erhören, wenn ich dir alles gesagt haben werde. Du hast mich betrunken gesehen, wie ich weinend zusam menbrach vor Unglück. Ich liebe doch die Klarheit. Du weißt, wie ich die Helligkeit liebe. Und das Licht, wenn ich am Morgen das Fenster öffne und die Morgensonne sehe und den blauen Sommerhimmel — deine Gegend, Gott. Das Licht, das Licht von deinem Lichte ist. Aber die Nacht. Die Nacht, mein Gott! Leitest du die Schritte der Trunkenen? Laß unsere Füße doch nicht straucheln. Laß mich nicht zweifeln daran, du seiest be sorgt, daß niemand füllt. Ach, ich habe schon so viele betrunken gesehen. Und die da sichtbar trunken sind, werden sie es nicht auch un sichtbar sein?