261 Nehme ich ein Weinglas in die Hand, fällt es. Schon am Morgen schütte ich den Kaffee über das weiße Tisch tuch. Das kann ich nicht als erste Tat des Tages bezeich nen. Ich frage mich nur, ob es eine Tatsache ist, daß der braune Kaffee die Decke verdorben hat. Inzwischen ist der Kaffee bereits eingetrocknet. Meine Wirtin kommt, um das Geschirr abzuräumen und glaubt an Tatsachen, die mich doch nicht die geringste Anstrengung kosteten. Wie wird es nur zustande gebracht, daß die Tinte mit peinlicher Regelmäßigkeit seit einigen Tagen auf mein Lieblingsbuch „Raskolnikow" fällt? Fällt, fällt? Umgeworfen wird. Am Abend werfe ich das Belladonnafläschchen um. Es bleibt mir nichts ande res übrig, als mich meiner Selbständigkeit zu rühmen. Denn wenn alles ohne mein Zutun geschieht, kann ich mich auf die Erde, den Schemel Gottes setzen und die Gefäng niszeit meines Lebens, meine dämonische Strafe, wartend absitzen. „'s ist alles scheinbar. Das ganze Leben, Die ganze Liebe. Man glaubt an Liebe, Man glaubt an Treue Und ist doch alles Zum Schluß nur Schein." Die Gesellschaft singt so vergnügt mit, als wisie sie gar nicht, was sie eigentlich singt. Sie scheinen gar nicht zu