322 dann eine nach der andern die Hand gibt, habe ich sie alle lieb. Dann weiß ich, daß es kein Traum ist. „Wenn ich fortgehe, werde ich dennoch immer bei euch bleiben, da ich unter euch war. Was war, kann nicht ver loren gehen." So tröste ich mich. Es fällt mir schwer, mich loszureißen, denn ich weiß, wie ich euch zurücklaffe. Nicht alle haben eine Mutter, zu der sie gehen können. * * Ich weiß, daß ich jetzt zu Hause bin. In dem Hause, in dem ich geboren wurde. Mir war, als fahre ich zu meinem eigenen Begräbnis. Mutter war an der Bahn. Einen Augenblick dachte ich, sie erkennt mich gar nicht mehr. Aber dann hat sie mich doch erkanüt, denn ich bin doch ihr Kind. Ich wollte sprechen, alles sagen, aber sie küßte mich auf den Mund. Da habe ich nichts-gesagt. Geweint, lange geweint. Und war müde, sehr müde. Jetzt liege ich im Bette, im selben Zimmer, das ich als Kind bewohnte. Es heißt, ich habe eine Art Klimafie ber. Kann sein, ich weiß es nicht. Mutter läßt mich viel allein. Und es ist gut. Es ist alles gut. Es ist noch alles wie früher, scheint mir. An den Wänden dieselben Bilder, die ich mir auf dem Jahrmarkt einmal kaufte.