325 Da sitze ich ja bei fremden Menschen. Trinke Lacrimae Christi. Da fliegen die geschminkten Mädchen in Schlepp- kleidern an mir vorüber. Von allen Gaffen kommen sie zu mir. Und ich muß bitterlich weinen. Seid empfohlen der Mutter Gottes. Ihr Bild steht auf der Kommode in meinem Zimmer. Aber in Wahrheit ist die immerwährende Hilfe überall. Wir müssen nur glau ben. Versuchet zu glauben, und euch allen wird geholfen sein. Ich weiß, daß es so ist . . . Sie sehen mich an. Ihr zweifelt nicht an mir, da ihr mich seht? Seht, die Orchidee hängt welk in meinem Gürtel. Mein Flitterpan zer beengt mich. Ich war bei euch und ihr glaubtet, daß ich lebe. Wie unwahrscheinlich bin ich sündiger Mensch, und dennoch glaubt ihr an mich, nennt meinen Namen, da ihr mich sehen könnt. Ich bin Schuld. Sie ist euch unsichtbar, denn es gibt eine Sonne, vor deren Licht jede Dunkelheit schwinden muß. Das ist Gott. Glaubt, daß Gott es nur zuläßt, wenn wir das Gleichgewicht verlieren, damit wir desto inniger auf seine Seite fallen. Fürchtet euch nicht, es gibt keine Hölle. Gott ist ja mächtiger als der Teufel, denn Güte ist Allmacht. Gottes Güte ist der Himmel, und Himmel ist überall. Warum seid ihr so furchtsam? Ich kann euch doch nicht weitergehen lassen mit der Furcht im Herzen? Wir wollen uns unterwerfen dem Urteil des höchsten Gerichtes, das die Liebe selber ist. Da wollen wir keine Berufung einlegen.