an diesem Abend. Das hat mir meine Vernunft schon oft
gesagt, aber etwas anderes in mir will immer bei den
Wellen bleiben.
Ich träumte noch von den Wellen, als mir Titus sagte,
ich müsse die Sinne der Menschen in Schwingung ver
setzen. Das war in der Schildergaffe. Hab' doch aufmerk
sam zugehört. Er hat doch auch meine Rechnung bezahlt.
Mir das Leben geschenkt.
Als wir über einen großen Platz gingen, sagte er mir,
ich könne keine Knopflöcher nähen und damit Geld ver
dienen ... Immer hörte ich die Wellen rauschen. Auch als
er mir sagte, die Arbeit schände.
Was hat er mir doch für eine seltsame Predigt gehal
ten! Die Arbeit zerstöre die Persönlichkeit des Menschen,
und von der Unmöglichkeit, auf intellektuelle Manier
Manschetthemden zu bügeln. Da dachte ich auch wieder
an den heiligen Aloysius ... Zu seinen Füßen rauschten
die Wellen. Und ich hatte die Vorstellung, als knie ich
vor ihm auf den Wellen und sagte: „Es handelt sich nicht
um das Glück, lieber Gott, es wäre zuviel verlangt. . ."
und als antworte Titus wie ein Traum in die Wirklichkeit
hinein: „Du mußt deine Eigenart so meisterhaft be
nutzen, wie der Violinvirtuose seine Geige." Dann klang
es weiter in mir: „Es handelt sich nicht um das Glück —"
Das hab' ich schon oft gesagt. 2ch sage alles, was in
meinem Gedächtnis ist. Was nicht in meinem Gedächtnis
ist, ist mir nicht widerfahren. Als wäre es nie gewesen.
Hab' ich nicht erlebt. Nicht die Kraft gehabt zu erleben.
Also war doch etwas?
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