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pomphaften Leichenzug. Den sah ich vor einigen Tagen.
Ich kann mich nicht erinnern, mir bei diesem Leichenzug
etwas gedacht zu haben.
Als ich aber das Konzert beim Denkmal hörte, kam
mir der Leichenzug ins Gedächtnis zurück. In diesem
schwarzen Sarge liegt ein toter Mann, der hier mit der
Erde nichts mehr zu tun hat. Man fährt nur die Ueber-
reste, das Nichts, kann man sagen, auf einem prunkvollen
Wagen zum Friedhof. Auf einem schwarzen Samtkiffen
tragt man die hinfällig gewordenen Orden des Verstor
benen.
Ich fand es sehr taktlos, daß das Irdische den Men
schen bis zum Grabe verfolgt. Von den Ehrenzeichen
schloß ich dann auf vieles andere, das ebenso wenig end
gültig und definitiv ist. Und ich bemerkte, man müsse doch
alles ein wenig lockerer ansehen, und es sei kindisch, stch
hier so zu Hause zu fühlen.
Was jetzt in diesem Augenblick für den Toten gilt, hat
es auch für den Lebenden gegolten? Sehr seltsam klang
mir durch den Carmen-Marsch die Trauermuffk in den
Ohren. Es war, als kämpften mächtig und dröhnend
zwei Melodien in mir. Im Geiste sah ich das Kreuz hinter
dem Sarge schwanken. Dann aus den Wagenfenstern die
umflorten Blicke der weinenden Frauen hinter dicken
Kreppschleiern, die Menschen hinter dem Wagen in un
ruhigen Uniformen. Wie mich doch die Posaunenmusik er
schütterte. Als wolle sie mit Gewalt etwas aus mir her
ausreißen. Und ich habe mich doch nur daran erinnert.
Viele Leidtragende schienen mir gar nicht viel zu tra-