Ach, wenn ich das glauben dürfte, keine zehn Pferde
würden mich von hier wegbringen können.
Ich nehme wohl doch nicht alles in mich auf. Und was
ich bergen kann, ist verschieden. Schwach und stark, matt
und klar. Es gibt Dinge, die unbeschreiblich sind, und es
gibt Dinge, die man nicht erleben kann, auch wenn man
sie äußerlich sieht. Wenn man zu tief erlebte, wäre es
nicht der Tod?
So ist mir, als träume ich in einer tiefen Nar
kose, totkrank von Blut und Wunden. Warum? War
um .. . und habe ich diese Pein aufgesucht?
Liegt denn nicht die Möglichkeit der Wahl in uns?
Wie sehr bedingt ist diese Wahl, und es steht uns nicht
ohne weiteres frei. Göttliches oder Tierisches aus uns zu
machen. Ich bin so sehr dem Staube ausgesetzt, wie sollte
ich mich rein erhalten?
Kann man mir wohl zum Vorwurf machen, mir allein
zum Vorwurf machen, ich hätte die traurige Luft in die
Welt gebracht? Ich verwahre mich dagegen und sage:
ich habe die Lust nicht erfunden. Ein so origineller und
zugleich perfider Erfinder kann nicht weiblich gewesen
sein. Die Frau ist keine Erfindernatur. Das Empfindlich
ste habe ich um der Lust willen leiden müssen. Lust, die ich
nicht teile, ist schmerzhaftes Leid. Streng genommen:
weil ich die verfluchte Lust verachte, so ganz für mich im
stillen verachte, — ich glaube, dafür werde ich verachtet.
Und das also soll ich ertragen?