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Tal des Friedens sieht. Wenn aber der Tod so plötzlich
kommt. . .
Heute wollte sie sich Schminke kaufen, dachte ich. Jetzt
aber sah sie aus, als trage sie eine Maske des Grauens.
Es war nicht dasselbe schöne Mädchen, das ich am Abend
hatte atmen sehen . . .
Wir standen stumm im Halbkreis um die Bahre un
serer Kollegin. Hier lag sie, widerstandslos auf einem
schmalen Holzbrett. Wir standen sprachlos, angetan mit
hellen Sommerkleidern, Blumen auf den Hüten, und vor
unseren lebendigen Augen lag unsere tote Kollegin, die
rechte Hand verkrampft im losen, vollen Haar . . .
„2a, das war sie," flüsterten die Kollegen scheu.
Wie sich doch alles verändern kann. Gestern war das
kleine Mädchen noch eine Tänzerin. Heute ist sie das Rät
sel, die Sphinr der Unsterblichkeit ...
Noch zeichnen sich ihre Brüste durch den dünnen Sei
denstoff ab. Noch glänzt ihr wundervolles blondes Haar
und duftet, während ihre halb geöffneten Augen, die nie
mand hat zudrücken können, trübe erstarrt sind.
Was sind Schönheit und Jugend? Hier sehe ich die
Antwort vor mir, und eine Schwäche überfällt mich. Ich
war die erste, die sich überwältigt abwandte.
Ich zerstreue mich gewaltsam.
In der „Bar Riche" getanzt ein paar Abende. Ich darf
an den Tod nicht denken, solange ich lebe.
Die Herren in der Bar finden, ich sei die Lustigste von