50) einige absolute Höhepunkte dieser Kunstgattung — beschrän- ken mußte, war von der Absicht getragen, das Bild der italieni- schen Renaissance auch nach dieser Richtung hin abzurunden, Ebenso erfährt die niederländische Malerei eine wertvolle Ergänzung durch die figuralen vlämischen Bildteppiche, von denen Wien die bei weitem größte und kostbarste Sammlung der Welt besitzt. Wien ist eine Stadt der Museen; aber der Krieg hat diese schwer beschädigt, hauptsächlich allerdings in ihrem Baubestand. Es wird noch drei bis vier Jahre dauern, bis eine vollständige Wiedereinrichtung unserer Museen möglich sein wird. Vorläufig müssen wir uns mit Ausstellungen zufrieden geben; wir haben daher auch mit größter Freude den Schweizer Vorschlag an- genommen, eine Auswahl unserer wertvollsten Kunstwerke unseren lieben Nachbarn und ihren Besuchern aus aller Welt zu genußreicher Betrachtung darzubieten. Der Verlust unserer Sammlungen an Kunstwerken ist nur gering. Von wirklich bedeutenden Bildern der staatlichen Museen sind nur zwei Werke Klimts zugrunde gegangen, als beim Einmarsch des russischen Heeres die SS ein niederöster- reichisches Schloß, in dem Kunstwerke, meist aus Privatbesitz, geborgen waren, beim Abzug anzündete. Aber ganz ohne Folgen war die schwere Kriegszeit für die Bilder der Galerie doch nicht. Infolge der zunehmenden Bedrohung durch Luftangriffe mußten sie geborgen werden, zum Teil in Kellern, wobei die Feuchtigkeit nicht ohne ungünstigen Einfluß blieb. Da eine Restaurierung noch nicht durchgeführt werden konnte, mußte jetzt auf ihre Ausstellung in Zürich verzichtet werden. Hiezu kommt noch, daß bei Bildern auf Holzgrund der doppelte Klimawechsel neue Schäden hervorrufen würde. Besonders bedauern wir, daß es uns deshalb nicht möglich war, einige der großen Tafeln von Pieter Bruegel d. Ae., die einer der Haupt- schätze der Wiener Galerie sind, hierher zu bringen. Aber der