927 Das Gewicht der Ausstellung verlegte sich damit auf die Lein- wandbilder des hohen 16., des 17. und des 18. Jahrhunderts mit den Gruppen bedeutender Bilder von Tizian, Tintoretto, Velazquez, Rubens, Van Dyck, Rembrandt, Guardi, und sel- tenen Einzelwerken, wie dem „Maler“ von Jan Vermeer van Delft, der Zerstörung von Jerusalem von Poussin, dem Gany- med von Correggio, dem Riesenbild der Rosenkranzmadonna von Caravaggio. Kurze, doch intensive Intermezzi zwischen gebotener vorsorglicher Ueberlegung in Wien und ungestümer Erwartung in Zürich galten noch im. September und Oktober dem Ausgleich von wünschen und gewähren. Dieses wurde auf keinen Fall noch erleichtert durch das Zusammentreffen einer offiziellen großen „Oesterreichischen Ausstellung‘ im besetzten Wien mit der Ausstellung „Meisterwerke“ im befreundeten Zürich. In der Schweiz bisher nie Gesehenes brachte der Beitrag der „Albertina“. Hier ist mit den seltenen Einblattdrucken in Holz- und Metallschnitt und ausgesuchten Proben von Zeich- nungen des 15. Jahrhunderts der Rahmen schon zeitlich weiter genommen als bei den Gemälden. Die Werkgruppen von Raffael, Dürer, Bruegel, Rubens, Rembrandt, Fragonard sind an Geschlossenheit und künstlerischer Dichte der Abteilung der Gemälde ebenbürtig. Mit allerkostbarsten, vor allem fran- zösischen Buchmalereien vom hohen Mittelalter bis auf die Schwelle ‘der Renaissance, mit Zierplastik der Renaissance und des Barock in virtuoser Bronzetechnik und mit mächtigen niederländischen Bildteppichen reicht unsere Ausstellung der Ausstellung im Kunstgewerbemuseum die Hand; mit den Gruppen von Bildern und Skulpturen einiger Künstler aus der letzten Kriegszeit dem Wien und Oesterreich unserer Zeit. Die Verzeichnisse für die ganze Ausstellung sind in Wien vor- bereitet und im Oktober bis in die letzten Tage in Zürich von Frau Dr. Spitzmüller für die Druckgraphik und die Zeichnun-