24 zerrte sie den Fisch mit der Gabel auf ihrem Teller hin und her — „so was Feines verdienst du gar nicht! Dankbar solltest du sein, dass man dich durchschleppt.“ Herr Häsli sass noch immer erstarrt in furchtbarer Pose, eine knödelessende Schiessbudenfigur. Von der Mutter weg wandte er seine Augen zur Tochter. Ohne viel Erfolg. Toni setzte sich zwar wieder hin, konnte sich aber nicht verkneifen, die Mutter darauf aufmerksam zu machen: „Es sind ja gar keine Fo rellen. Es sind ja Rotaugen.“ „Na,“ beschwichtigte Jenny, „sie ist ja noch jung. Versöhnt euch! Morgen gibfs Paprikabraten mit Spaghetti und Tomatensauce. Kinder! Ein feiner Frass!“ Und sie hob den Zeigefinger hoch und liess einige fettgurgelnde, selige Laute hören. Flametti hatte das Hemdbördchen geöffnet, um es bequemer zu haben. Mit den Oberarmen den Tisch festhaltend, lag er vor seinem Teller, den Kopf hart über dem Tellerrand, und schlarpste gierig die Suppe. Das Plüschsofa hatte sich unter seinem Druck ge senkt mit einem Knacken der Federn, das wie ein Magenknurren Flamettis fortdröhnte. Als er nun die baumwollenen Hemdärmel aufkrempelte, konnte man so recht sehen, was für ein Riese er war. Die Muskeln der Oberarme stiegen in einer steilen Schwellung zum Schulterblatt. Teller, Arme und Kopf bildeten ein einziges, muskulöses Dreieck. Blutunter laufen, vom Sitzen, schwollen seine Augen. Ganz allein hielt er das Sofa und von dort aus den Tisch in Schach. Er sprach nicht viel. Für die Worte der Häsli wegen der Gage hatte er nur ein kurzes, brummiges „Ja, ja. Sowie das Essen vorbei