II. „Siehst du die Anarchisten,“ sagte Jenny, als alte gegangen waren, „siehst du sie jetzt? Brauchst nur mal paar Tage kein Geschäft zu haben — gleich wer den sie üppig. Nur in Verlegenheit braucht man zu kommen — schon laufen sie fort. Forellen müsst ich ihnen vorsetzen, das Kilo für acht Franken. Dann solltest du sehen! Diese Häsli — ach du mein Göttchen, wie sie hier ankam! Aus Gnade und Barm herzigkeit hat man sie aufgenommen. Das ist der Dank. Ausgehungert waren sie, dass Gott erbarm. Jetzt sind sie auf einmal vornehm. — Was machen wir nur, Max? Du wirst sehen, sie laufen uns fort!“ Aber Max hatte keine Lust zu Meditationen. „Ah was!“ sagte er unwirsch und kramte verärgert in seiner Tischschublade. Die Tür ging auf, und herein kam Fräulein Theres, lendenlahm und verdriesslich. Der Rheumatismus plagte sie heut ganz besonders. In der matt herunter hängenden Hand hielt sie einen angerauchten Stum pen und blies mit spitzem Munde den Rauch von sich. Unaufgefordert nahm sie Platz, knetete schmerzhaft ihren Gichtschenkel und drehte sich schnaufend auf dem Stuhl. „Frau,“ sagte sie, „wird gebügelt?“